Gitschenberg - Gitschen Ostflanke - Gitschen - Gitschentor (nicht ganz) - Gitschenberg


Publiziert von ossi , 28. Juni 2017 um 21:10.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:23 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T6+ - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Strecke:Gitschenberg-Gitschen-Gitschenberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Seilbahn ab Seedorf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Kartennummer:1:25000 Engelberg

Lieber Tobi als Globi.

Wobei Globi auch ein ganz lustiger Kerl ist und selbst für zehnjährige Kinder noch einen gewissen Unterhaltungswert besitzt. Vielleicht wäre Globi mit seinem gelben Schnabel ein durchaus valabler T6-Partner, mindestens würde man ihn im Gras schneller finden als Tobi mit seinem grünen Shirt.

Gitschen über die Ostflanke (T6): Alpinist hat diese Tour sehr differenziert beschrieben und ausgezeichnet bebildert, selbst ein Ostschweizer konnte die Tour finden, danke an dieser Stelle. Bleibt also bloss egomanische, selbstdarstellerische Profilierungswut als Argument, an dieser Stelle einen zweiten Bericht zu bringen. Immerhin der Abstieg ist noch nicht dokumentiert, es gibt also doch was Neues zu berichten...

Die Tour bei Alpinist: www.hikr.org/tour/post71485.html

Vom Gitschenberg gerade hoch zum bewaldeten Sporn hinter den Weiden hinter der Alphütte und diesen Sporn im Aufstieg gesehen eher von der rechten Seite angehen. Hoch bis unter die kompakte Wand, nach links (Süden) über eine Runse traversieren und auf der anderen Seite durch Büsche einem rostigen Kabel entlang hoch wiederum bis unter die Felsen.

Nun auf einem mit einigen Zwergsträuchern besetzten, schmalen Band den Felsen entlang nach Süden abwärts traversieren. Beim tiefsten Punkt einige Meter hoch steigen gegen den Gitschen. Hier tut sich ein breites, gut gangbares Grasband auf, das man besteigt. Nach einer Weile erreicht man eine Lücke, hier im Aufstieg gesehen nach links hoch und die hier ansetzende Runse weiter aufsteigen unter eine imposante kompakte Wand eines Felsturms. Diesen Felsturm entlang seiner kompakten Abstürze rechts umgehen und der Wand folgen. Am Ende der Wand ein gutes Stück in der eingeschlagenen Richtung weiter, bis das Gelände den Direktaufstieg in Richtung Gitschen Gipfelwand zulässt.

Ab hier mehr oder weniger gerade hoch in Richtung Gitschen. Typisches T6-Gelände, viel Gras, einige Felsstufen. Nach geschätzten 100 Höhenmetern im Aufstieg tendenziell eher links halten und weiter hoch, bis der blau-weiss markierte Weg erreicht wird. Diesem entlang zum Gipfel (T5-).

Charakter: typisches T6 für gehobene Ansprüche, aber sicher kein Höllenritt. Viel Gras und kaum Sicherungsmöglichkeiten, im steilen Gelände ordentlich gut gestuftes Gras, die Felsstufen sind kurz und es finden sich auch gute Griffe (also solche, die nicht wackeln). Kaum Trittspuren, sorgfältiges Steigen versteht sich von selbst. Erinnert hat mich die Tour an den Schwösterenaufstieg am Vorderglärnisch.

Tobi kriegt nie genug, er schlägt einen Abstieg vom Gitschentor nach Gitschenberg vor, den er in einem alten Führer gefunden hat. Nun gut, das würde uns immerhin einige Höhenmeter sparen, zumal der Herr Tobi sogar eine unbekannte Abkürzung zur unbekannten Route kennt. Seine Überredungskünste sind gross, mein Widerstand gering und die Vernunft geht bei dem Wetter sowieso lieber baden...

Gitschentor - Gitschenberg (T5): Die Originalroute (beschrieben im SAC-Tourenführer aus den Gründerzeiten der Buchdruckerkunst) startet beim Gitschentor. Den obersten Viertel kennen wir also nicht. Aufgrund unserer Erfahrungen auf den unteren drei Vierteln lässt sich aber vermuten, dass die Originaltour im obersten Abschnitt ordentlich markiert ist und dass man vermutlich immer wieder Wegspuren vorfindet.

Gitschentor-Gitschenberg "Via Tobinski" (T5):  Start im Sattel westlich von Pkt. 2540, hierhin über den blauweiss markierten Weg "Gitschen-Musenalp". Wir sparen uns also den Umweg übers Gitschentor.

Nun im wesentlichen stets südwestwärts haltend abwärts, bis man irgendwann die orangen Markierungen sowie die Wegspuren des Originalweges trifft. Tobi beweist hier wahrlich Spürsinn -den Mann hätte man auch als Jagdhund einsetzen können- so stechen wir erst über Wiesen nach Süden hinunter, queren an geeigneter Stelle eine Runse, steigen auf dem nächsten Wiesensporn wieder hinunter und queren nochmals eine Runse. Das Tolle dabei: Jedes Mal spürt er Wildspuren auf, welche die Runsenpassagen recht angehem machen. In der Bilderreihe ist der Abstieg eingezeichnet.

Auf der Originalroute angekommen, folgt man stets den recht zahlreich angebrachten, vermutlich alten orangen Markierungen bis zum Ausstieg auf Hohenegg. Im oberen Teil findet man noch häufig ausgeprägte Wegspuren, welche zuverlässig durch die Schrofen abwärts leiten. Später führen die Spuren horizontal nach Osten, bis man unter einer riesigen, schwarzen Felsmauer steht. Hier weisen die Markierungen über einen auffälligen, gut gangbaren Wiesensporn hinunter, dem man lange folgt (ab hier bis zum Ziel nur noch wenige Wegspuren).

Irgendwann weisen die Markierungen vom Sporn weg Richtung Osten. Wer also lange keine orangen Striche mehr sieht, ist vermutlich zu weit auf dem Wiesensporn abgestiegen. Die Route führt nun gefühlte 23 Jahre ziemlich horizontal und nur langsam absteigend über zwar steile, aber gut gangbare Grasplanggen nach Osten in Richtung Hohenegg/Gitschenberg. Obwohl die Planggen vielerorts begehbar sind, sollte man sich immer mal wieder nach den Markierungen umschauen. Kurz vor dem Ausstieg ist nämlich noch eine Schmalstelle zwischen Felsbändern zu passieren, die man von oben kommend nicht gut sieht. Hat man die Passage aber erst gefunden, ist man auch schon fast gerettet. Einzig ein paar Brennesseln können am Schluss das Gesamterlebnis etwas trüben.

Die Tour ist eher für den Aufstieg markiert, also sollte man m Abstieg immer mal wieder einen Blick zurückwerfen (Blick, war das jetzt Werbung für ein Boulevardblatt?).

Ab Hohenegg auf einem formidablen Feldweg zurück nach Gitschenberg.




Tourengänger: ossi, Tobi
Communities: T6


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Kommentare (11)


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Stijn hat gesagt:
Gesendet am 28. Juni 2017 um 21:48
Coole Tour. Vielleicht ist es noch nützlich das richtige "Gitschen"-Wegpunkt hinzuzufügen, damit man euer Bericht besser findet ;).
LG, Stijn

ossi hat gesagt: RE:Ein Gitschen kommt selten allein
Gesendet am 28. Juni 2017 um 22:24
Oh, danke für den Hinweis. Ich seh vor lauter Gitschen den Gitschen nicht mehr...

Tobi hat gesagt: Doch ein Globi...
Gesendet am 29. Juni 2017 um 15:35
...oder eher ein Berglurch?
Ich habe es tatsächlich fertig gebracht, auf dieser Tour mein Sonnenbrillen-Etui zu verlieren, und am Tag später am Bahnhof Flüelen die Brille selber :-)

Herzlichen Dank für die tolle Tour und Begleitung. Bis hoffentlich bald wieder im Steilgras,

Gruss Globi äh Tobi

Zoraya hat gesagt: RE:Doch ein Globi...
Gesendet am 29. Juni 2017 um 19:08
Hey Tobi, wir haben dein Etui gefunden. Bei der Biwakstelle haben wir es deponiert, da dort fein säuberlich ein T-shirt zum Trocknen ausgelegt war (auch deins;-)?). Wir dachten, derjenige kehrt dann vielleicht dorthin zurück.

Gruss

Tobi hat gesagt: RE:Doch ein Globi...
Gesendet am 29. Juni 2017 um 19:47
Das ist aber lieb. Könnte tatsächlich sein, dass ich im Sommer nochmals den Gitschen besteige. Und vielleicht hat bis dahin jemand eine Sonnenbrille im Etui verstaut :-)

Gruss Tobi

PS: Das Shirt hing schon bei uns da. Nun sollte es trocken sein und kann wieder abgeholt werden.

Zoraya hat gesagt: RE:Doch ein Globi...
Gesendet am 29. Juni 2017 um 20:03
Wer weiss, Zufälle gibt es immer wieder.

Inzwischen ist das T-shirt wahrscheinlich nasser, als es war:D.

Tobi hat gesagt: RE:Doch ein Globi...
Gesendet am 9. Juli 2017 um 12:55
So, nun habe ich zumindest mein Etui wieder. Bei der gestrigen Besteigung des Gitschen lag es sauber platziert bereit. Allerdings hat leider in der Zwischenzeit niemand eine Sonnenbrille darin verstaut :-)

Merci nochmals fürs deponieren, Gruss Tobi

Zoraya hat gesagt:
Gesendet am 29. Juni 2017 um 19:05
Ist ja cool. Wir waren einen Tag später auf dem Gitschen und haben uns gefragt, ob man auch über die Ostflanke aufsteigen kann. Da wir komplett im Nebel waren und keine 7 Meter weit sahen, wagten wir erst gar nicht den Versuch. Danke für den Bericht, werde es mir vormerken :-).

Gruss
Sarina

Alpinist hat gesagt:
Gesendet am 29. Juni 2017 um 21:36
Hey ossi, gratuliere zur Gitschen Ostflanke.

Deine Abstiegs Variante ist ziemlich intressant.
Wie bist du darauf gekommen...?
Gruäss Cornel

ossi hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Juni 2017 um 22:36
Salut Cornel

Tobi hat die Route in einem alten SAC-Führer gefunden. Es gibt darin noch einen weiteren Anstieg etwas südlich von der hier beschriebenen Tour, ebenfalls durch die Ostflanke. Dabei muss aber ein Fünfer geklettert werden.

Vielen Dank für die Inspiration mit der Ostflanke.

Gruss
Christian

Alpinist hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Juni 2017 um 22:50
...mersi für die Antwort, dann werde ich mal in einem alten SAC-Führer schauen in dem auch die Ostflanke beschrieben ist :-)


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