Binn-Leuk (9/9): Cabane Bella Tola - Illhorn - Leuk

Erquickt von dem Schlaf in ein 6-er Zimmer für mich alleine im geräumigen Cabane Bella Tola mache ich mich um 8 Uhr auf dem Weg. Im morgentlichen Combe de Guerni begegne ich einen Reh. Die anfängliche Hochnebel über das Tal verdichtet sich allmählich zur richtigen Nebel auf dem Pass de l'Illsee. Die von Wintersportanlagen sowieso ziemlich verschandete Landschaft wirkt umso desolat.

Von hier ist es nur ein kürzer Aufsteig zum Illhorn, wo ews gegen Erwartung doch noch etwas Aussicht gibt, über den steil abfallenden Illgraben zum 2000m niedrieger gelegenen Leuk, mein heutigen Ziel.

Der ostseitige Absteig vom Pass de l'Illsee führt entlang dem hübschen Waschsee zum Illsee. Hier geht es nordwärts ins Tal des Illbach. Auf ältere Wanderkarten die ich im Cabane angesehen habe ist der Wanderweg über Budilji als Route nach Leuk eingezeichnet.  Bei der Weggabelung zwischen Pt. 1821 und Pt. 1741 weist ein nagelneuer Wegweiser aber nur über alpe Meschler nach Susten, und ignoriert den Weg über Budilji.

Ich folge trotzdem den alten Weg, und bereue es nicht: er führt durch artigem Birkenhaine, ganze nahe der 800m hohen Schluchtwand des Illgraben. Die letzte Strecke ist ein sehr steiler Waldweg nach Güetji. Ich muss diese eingezaunte Wiese, in der einige schwarze Rinder laufen, queren. Erst später lese ich Berichte von Philippe Noth das die Durchgang gesperrt sei wegen ein Stier in der Wiesen.

Ob die Tiere Kühe oder Stiere waren weiss ich nicht, sie waren in bequemer Distanz. Ich halte es für übel das die Querung so einer kleinen Privatwiese effektiv eine 2km langen Wanderweg blockiert. Möglich war auch der neue Wegweiser hierdurch motiviert. Ich bin froh mit meiner Fusstritten (und diesem Bericht) ein wenig beigetragen zu haben diesen schönen, uralten Wanderweg vor der Vergessenheit zu schützen.

Nach kurzer steinschlagausgetzten Strecke treffe ich bei der Bhutanbrücke ein. Ein authentisches Bhutanesischen Heiligtum, ein sog. Chorten, schmuckt den östlichen Einsteig. Passierenden haben daran beigetragen  mit kleinen Steinen. Ich schicke ein Foto an meinem Freund der gerade wirklich in Bhutan verweilt. Er antwortet das in Bhutan die Chorten niemals mit Steine entheiligt werden...

Durch den Pfynwald geht es nun auf breiten Waldwege zum Bahnhof von Leuk. In meiner Sprache heisst "Leuk": komisch, witzig, erfreulich. Erfreulich ist tatsächlich das ich meine 9-tägigen Trekking fast genau wie geplant durchführen konnte! SBB, MGB und Postauto bringen mich in 2Std zurück ins Ausgangsort Ausserbinn.

Benötigte Zeite: Cabane Bella Tola - Pass de l'Illsee 1Std30; Pass de l'Illsee - Illhorn 30min; Illhorn - Illsee 1Std; Illsee - Bhutanbrücke 3Std30; Bhutanbrücke - Leuk Bhf 1Std.

Die andere Etappen dieser Trekking:
1. Binn - Saflischpass - Seewjihorn - Bortelhütte
2. Bortelhütte - Mäderlicke - Simplon Hospiz
3. Simplon Hospiz - Magelicke - Wyssgrat - Gspon
4. Moosalp - Augstbordhorn - Brandalp
5. Brandalp - Signalhorn - Gruben
6. Gruben - Turtmannhütte
7. Turtmannhütte - Barrhörner - Turtmannhütte
8. Turtmannhütte - Meidpass - Cabane Bella Tola
9. Cabane Bella Tola - Illhorn - Leuk