von Leuk aufs Illhorn: viele Höhenmeter, fantastische Tiefblicke und tolle Aussichten


Publiziert von Felix , 23. Oktober 2012 um 22:51. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:13 Oktober 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 2200 m
Abstieg: 845 m
Strecke:Leuk, Bahnhof - Rufilji - P. 809 - Bhutanbrücke - Güetji - P. 1152 - P. 1392 - Budilji - Scharze Brunnen - P. 1821 - Unter Illalp - Mittler Illalp - Chli Schafwang - Trittji - P. 2293 - Illsee - P. 2415 - Waschsee - Pas de l'Illsee - Illhorn - P. 2562 - Cabane Illhorn - P. 1978 - P. 1920 - Chandolin
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW nach cff logo Huttwil - Langenthal, Bern und Lötschberg-Basistunnel nach cff logo Leuk
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Chandolin - Siders; ansonst dieselbe Verbindung
Kartennummer:1287

Dank der genialen Lötschberg-Basistunnel-Verbindung erreichen wir schnell den Bahnhof Leuk; von wo aus wir uns durchs Städtchen abmühen, um endlich den Weg zum Illbach am unteren Ende des Illgrabens zu finden. Über Rufilji und P. 809 erreichen wir die Bhutanbrücke – eine Hängebrücke, welche den hier breiten Illgraben überspannt und bei dessen Beginn ein kleines tempelähnliches Monument errichtet ist.

 

Etwas irritiert ab dem Fussgängerverbot (Steinbruch) machen wir uns dennoch auf den vorhergesehen Weiterweg (er ist auch auf dem Plan beim Wegweiser eingezeichnet!). Relativ gemächlich ansteigend auf dem Strässchen erreichen wir, mit immer besserem und imposanterem Einblick in den beinahe unheimlichen Illgraben Güetji.

 

Bei dieser kleinen Alp mit hübschen schwarzen Rindern beginnt der etwas „meditative“, sehr steile Aufstieg über ungefähr 400 Höhenmeter – meist im dichten Wald, begleitet von Hunderten von Pilzen. Beinahe froh sind wir, als wir kurz vor Erreichen des Reservoirs bei P. 1392 aus dem Wald  heraustreten und in lichtere, bereits etwas herbstlich gelb verfärbte Birkenhaine treten.

Hier queren wir den Illbach und erreichen wenige Höhenmeter später die Hütten von Budilji, wo wir eine erste kurze Rast einschalten.

Bis einige Höhenmeter unterhalb des Schwarze Brunnen folgen wir anschliessend einem Pfad dem Bach nach aufwärts; danach verliert sich jener – wir nehmen das frisch mit einer grösserer Menge Schutt gefüllte Bachbett zum Weiteraufstieg; etwas instabil, doch (gut) machbar.

Danach queren wir bei den beiden weiteren Reservoirs auf schlecht erkennbarer Spur in nordöstlicher Richtung zum von der Alp Ober Meschler heraufführenden Bergweg.

Via Ruinen und (Beton)-Neubau auf P. 1621 gelangen wir ein weiters Mal zum Illbach. Diesen überqueren wir noch einmal und steigen weiter an; hier eröffnet sich nicht nur der herrliche Blick zurück zur gegenüberliegenden Talseite bei Leukerbad und seinen verschneiten Dreitausendern – endlich nähern wir uns auch den unmittelbar vor uns aufragenden Felswänden zwischen der neu errichteten Staumauer des Illsees und dem Illhorn.

 

Nochmals, nach einem kurzen sonnigen Abschnitt in der Gegend des Chli Schafwang, tauchen wir ein letztes Mal in den Schatten - und gefrorenes Terrain - ein, erreichen jedoch auf dem guten Pfad via Trittji bald einmal die zwei bereits für den Winter hergerichteten Hütten bei P. 2293.

Einige wenige steile Meter geht’s bergan bis zur neuen Staumauer, auf welcher wir über dem Illsee (mit tiefem Wasserstand) die Baustelle  Richtung heutiges Gipfelziel traversieren.

Schön spiegelt sich in jenem das Schwarzhorn – auch wenn nun Bewölkung aufzieht; das Ende des langen Marsches scheint nun endlich etwas absehbarer.

 

Noch zieht er sich, erst nur sanft über Weidegelände, etwas hin bis zum Waschsee; klein, doch sehr fein präsentiert sich dieser; in ihm spiegelt sich nun zusätzlich zum Schwarz- auch das leicht verschneite Rothorn. Ab hier gilt es nun einen letzten steileren Anstieg zu bewältigen, welcher uns auf teilweise etwas rutschigem Untergrund zum Pas de l’Illsee hochleitet..

 

Hier oben angelangt, eröffnet sich uns ein herrlicher Blick zu grossen Walliser Viertausendern: ganz besondern fallen uns Bis- und Weisshorn, das Matterhorn und die Dent Blanche auf. So wird der Schlussanstieg zum Illhorn zum Genuss: auf der einen Seite diese beeindruckenden hohen Berge, auf der andern die schöne Bergkette der Dreitausender an der Grenze Wallis-Bern.

Und wie wir dann den Kulminationspunkt erreichen, überwältigt uns, nicht ganz unvorbereitet, der Blick in den enormen Illgraben – haben wir doch schon damals ehrfürchtig zu Tale geschaut!

 

Nach einer ausgiebigen Pause, Staunen und Geniessen der herrliche Bergwelt, machen wir uns dem Grat entlang auf, um die gut 800 Meter weiter unten befindliche Postautohaltestelle zu erreichen.

Die leider nur kurze Wanderung oberhalb des Illgrabens bietet weitere tolle Tiefblicke und einen beachtlichen Ausblick ins untere Rhonetal – die kurz aufgezogene Wolkenfront hat sich wieder verzogen und wir steigen anschliessend bei schönstem Wetter steil und ruppig auf dem Skilifttrassée ab zur Cabane de l’Illhorn, welche eben umgebaut wird.

 

Nach einem kurzen Halt wandern wir erst weglos, dann an einem alten, grossen Hotel vorbei weiter hinunter bis zur Kirche, von welcher wir ins Zentrum des malerischen Dorfes Chandolin gelangen.

 

Einmal mehr sind wir mit unserem Club-Kameraden Jumbo unterwegs. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (3)


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CarpeDiem hat gesagt:
Gesendet am 25. Oktober 2012 um 15:23
Merci für den Bericht und die anmachenden Bilder. Diese Tour wurde gleich gespeichert!!

Gruss, Anne-Catherine

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. Oktober 2012 um 17:50
Danke zurück, liebe Anne-Catherine!
Das ist eine wirklich empfehlenswerte Tour - und sogar von uns aus (beinahe gänzlich) mit ÖV zu machen (es wird jedoch spät ...)
Lieber Gruss
Felix

Henrik hat gesagt: ..ich notiere:
Gesendet am 25. Oktober 2012 um 18:37
> wir uns durchs Städtchen abmühen

Bei ZH oder BS oder Buenos Aires würde ich das ja noch "verstehen"...

Aber in Anbetracht der Folgeerlebnisse...verständlich!

GLG

Henrik


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