Niwärch - Abgründe tun sich auf


Publiziert von Mo6451 , 17. Juni 2016 um 21:56.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:17 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 681 m
Abstieg: 681 m
Strecke:13,3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Basel - Bern; bls Lötschberger Bern - Ausserberg
Zufahrt zum Ankunftspunkt:bls Lötschberger Ausserberg - Brig; cff logo Brig - Bern - Basel
Kartennummer:map.wanderland.ch

Nein, man kann vor diesem Wetter nicht immer zu Kreuze kriechen. Wenn schon Wasser, dann auch von unten, habe ich mir gedacht. Also, eine Suonenwanderung, Nur, es kam ganz anders, weder Wasser von oben noch von unten. Der historische Teil der Niwärch führt zurzeit kein Wasser.

Ausgangspunkt meiner Tour ist Ausserberg, dass ich schon fast im Sonnenschein erreiche. Viele blaue Lücken tun sich am Himmel auf.  Für den Aufstieg wähle ich den Walliser Sonnenweg, der mich durch Ausserberg führt. Schöne alte Häuser gibt es hier noch, die typischen Walliser, die auf Stelzen stehen.

Am Ende des Dorfes verlasse ich den Walliser Sonnenweg und biege links ab Richtung P 1087 am Lowigraben. Eine Schranke zeigt an, dass die Straße geschlossen werden kann. Durchfahrt ist nur mit Sondergenehmigung erlaubt.

Oberhalb der Straße entdecke ich einige Holzkännel. Das muss ich mir mal anschauen. Es ist die Mittla Suon, der Zugang ist aber leider versperrt. Also zurück auf den Hauptweg und weiter aufwärts. Leider ist die Straße bis zum Abzweig des Südportals des Tunnels asphaltiert.

Am Beginn des Zugangs der historischen Niwärch weist schon eine Schild auf den außergewöhnlichen Weg hin, Später kommt noch eine Warnung vor Steinschlag dazu. Anfangs ist der Weg recht harmlos. Das ändert sich spätestens, als die Felsen erreicht werden. Was man jetzt braucht ist  Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Ziemlich schmal windet sich der Weg den Fels entlang.
Durch den vielen Regen hat es einige Rutsche gegeben, der Weg ist verschüttet. Aber man hat die Möglichkeit in den weichen Untergrund einige Tritte zu setzen und so die ausgesetzten Stellen zu passieren. Witzigerweise sieht das auf den Fotos so harmlos aus,

Vorsichtig taste ich mich den Weg entlang, denn überhängende Felsen machen den Durchgang oftmals nur fußbreit. Abrutschen ist absolut verboten, dass wäre das einzige und letzte Mal. Außerdem ist der Weg an vielen Stellen vom Regen der letzten Tage nass und schmierig.  Der Adrenalinspiegel steigt hoch, denn es kommen noch einige Stellen, an denen nur ein Brett und der Kännel liegt. Darunter ist nur Luft.



Anfangs sind diese Stellen noch mit Seilen gesichert. Später nicht mehr, das muss es ohne Sicherung gehen. Ausgesetzt ist der Weg auf der ganzen Strecke entlang des Felsens. Bei P 1291 glaube ich, die größten Schwierigkeiten hinter mir zu haben. Der Weg zieht sich angenehm durch den Wald. Bei P 1279 ist dann Schluss, ich stehe vor einem Schneerutsch. Er ist an dieser Stelle nicht sehr breit, aber pickelhart gefroren, fast schon Blankeis. Jeder Schritt rutscht sofort ab. Zwar landet man nicht im Tal sondern auf dem unterem Weg, aber das muss ja nicht sein.

Also gehe ich einige Schritte zurück, dort hat man einen schmalen Pfad freigeschnitten. Hier kann man, mehr Rutschen als Gehen auf den unteren Weg, der vom Stollen kommt, wechseln. Nun kann ich meinen Weg nach Ze Steinu fortsetzen, denn freundlicherweise endet das Schneefeld genau an diesem Weg.

Bis Ze Steinu ist es jetzt nicht mehr weit. Dort ist auch die Schöpfe der Suone, die vom Baltschiederbach gespeist wird. Der Bach stürzt sich nebenan in die Tiefe. Extrem viel Wasser läuft hier überall den Berg hinunter.

An den beiden Häusern ist  eine Sitzgelegenheit in der Sonne, ideal für die Mittagspause. Zurück geht es jetzt auf gleichem Weg bis zum Stolleneingang. Für den Rückweg habe ich mir den Stollen ausgesucht. Eine Stirnlampe oder Taschenlampe leistet im Stollen gute Dienste. Eine Gruppe kommt mir entgegen, ihre Lichter sind schon weit vorher zu sehen.

Am Ende des Tunnels führt rechterhand ein breiter Fahrweg Richtung Ausserberg. Es gibt aber noch einen weiteren Hinweis, der ins Grüne zeigt. Unmittelbar gegenüber des Stollenausgangs kann man absteigen und kommt schon hier an die Niwärch Suone, die hier Wasser führt. Später treffen sich dieser Weg und der Fahrweg zu einem gemeinsamen Wanderweg.

Diesem folge ich jetzt immer entlang der Suone. Wieder quere ich den Lowigraben. Danach muss man etwas aufpassen, der Weg verliert sich oft im hohen Gras. Man sollte die Suone nicht aus den Augen lassen, dann findet man auch die Spur.

Etwas später biegt linkerhand ein Pfad ab. Er ist vor Ort von oben nicht markiert, in der Karte aber eingezeichnet. Man umrundet einen Stadel, dann wird die Spur deutlicher, der Abstieg nach Ausserberg. Man durchwandert die Häuser von Niwärch und sieht unterhalb schon die Kirche von Ausserberg. Der Weg vermittelt eher den Eindruck eines Bachbettes als eines Wanderweges. Oftmals ist er im kniehohen Gras überhaupt nicht zu entdecken.

An einem zentralen Platz in Ausserberg treffe ich wieder auf den Aufstiegsweg. Zum Schluss noch einmal Asphalt bis zum Bahnhof.

Eine äußerst empfehlenswerte Tour mit grandiosen Eindrücken und Ausblicken.

Tour solo

Tourengänger: Mo6451


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