Herrliche Grattour über Güntle- und die Üntschenspitzen


Publiziert von alpstein , 29. November 2014 um 19:40.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:29 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Lustenau - Dornbirn - Bödele - Bregenzerwald-B200 - Schoppernau - Bad Hopfreben PP beim geschlossen Gasthaus, ÖV-Haltestelle
Kartennummer:Kompass-Oberstdorf - Kleinwalsertal

Wir schreiben den 29. November und die Zeit der Sommertouren ist immer nicht vorbei, wenn man sich auf südexponierte Routen konzentriert. Der Hundstein im Alpstein, der Kunkelkopf im Großen Walsertal sowie der Üntschengrat im Hinteren Bregenzerwald standen in der engeren Auswahl. Den Üntschengrat haben wir vor ein paar Jahren schon mal im Herbst bei besten Verhältnissen absolviert. Für letztere Tour habe ich mich schließlich auch entschieden und habe es nicht bereut, konnte ich mich doch über 4 Stunden ohne wesentlichen Schneekontakt dem strahlendem Sonnenschein erfreuen.



Ausgangspunkt war das Vorsäß  Hinter Hopfreben, wo ich am schon länger geschlossenen Bad Hopfreben (1030 m) meinen fahrbaren Untersatz parkierte. Der Weg bis zur Vorderüntschenalpe (1759 m) ist nicht besonders spannend, ist man bis dorthin doch auf dem Alpweg unterwegs, den man als Konditionsbolzen von Vorder Hopfreben aus auch mit dem Bike zurücklegen könnte. Der Aufstieg  gestaltete sich aber durch das Farbspektakel der aufgehenden Sonne doch recht stimmungsvoll.

An der Alp angekommen gab es eine erste Teepause. Kurz danach wurde nach dem Hang auch ich von der Sonne geflutet. Der Alpstein reckte sich im Westen über eine Bergkette hinweg. Welch prächtiges Panorama, das mich Richtung Häfnerjoch (1979 m) begleitete. Ein kurzes Stück vor dem Joch wendete ich mich aber dem Grat zur Üntschenspitze (2135 m) zu. Schattenseitig hatte es Schnee und der Südhang war praktisch komplett schneefrei. Noch ein kurzes Steilstück zum Schluss und schon befand ich mich am Gipfelkreuz der Üntschenspitze (2135 m). Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. Erst als ich schon Richtung Güntlespitze unterwegs war, sah ich eine einzelne Person, die wohl über den Westgrat auf die Üntschenspitze aufgestiegen sein muss.

Kalt war es nicht, aber der Föhn sorgte auch nicht für die rechte Gemütlichkeit. Froh war ich eine Jacke in das Gepäck genommen zu haben. Dennoch habe ich längere Zeit im Windschatten oben gesessen und bei einer Brotzeit das tolle Panorama genossen. Überhaupt nicht zu sehen war wieder einmal, wie kann es auch anders sein, der unter einer dicken Nebeldecke verborgene Bodensee.  Da nahm ich eine frische Brise doch gerne in Kauf.

Die Üntschenspitze sollte heutge aber nicht der einzige Gipfel bleiben. Warum denn in das Tal absteigen, wenn es oben so schöne Grate und so viel Sonne gibt. Die Güntlespitze (2092 m) war das nächste Ziel. Von T2 steigerten sich die Anforderungen nun gegen T3. Ein kurzes Stück war in gutem Trittschnee zurückzulegen, hätte aber auch umgangen werden können. Der schwierigste Abschnitt stand mir aber mit dem Grat zur Hinteren Üntschenspitze (2046 m) noch bevor. Ich war mir nicht sicher, ob diese Passage mit schmalen und etwas ausgesetzten, teils nordseitigen Abschnitten (T4) im Schnee zu schaffen sein wird. Deshalb habe ich die Tour im Gegensatz zum letzten Mal auch im Uhrzeigersinn angegangen.

Der Grat erfordert dann auch die volle Konzentration, ist es auf beiden Seiten doch sehr abschüssig, im Norden mehr und im Süden etwas weniger. Ein stärkerer Föhn könnte einem dort aber leicht vom Grat wehen, aber so schlimm war es heute ja nicht und die Schneelage war auch so, dass die Begehung ohne weiteres zu verantworten war. Die letzten 2 Wochen war aber hier wohl niemand unterwegs, jedenfalls stammte der letzte Gipfelbucheintrag an der Hinteren Üntschenspitze vom 15.11.2014. Das Gipfelkreuz steht aber gemäß Gipfelbuch bei P. 2014 am Ende der Schulter. Der alte AV-Führer weist den Gipfel mit 2016 m aus. Was stimmt nun? quacamozza hat das Rätsel mittlerweile gelöst, danke.

Von hier an ging es bergab oder besser gesagt erst mal ziemlich hoch am Hang querend zur Vorderüntschenalp zurück, und das, der Jahrezeit angemessen, im T-Shirt versteht sich. Für die restliche Strecke bis in das Tal hätte ich mir ein Bike gewünscht, aber die Strecke ist bei zügiger Gehweise, die Serpentinen teils abkürzend, in 1 Stunde zu schaffen. Alternativ kann man auch den Alpweg von der Hinteren Üntschenalp nehmen.

Fazit: Ich kann guten Gewissens von einem 5-Sternetag in den Bergen schreiben. Die Verhältnisse hätten besser nicht sein können. Keine Menschenseele habe ich heute getroffen, nur aus der Ferne einen gesehen, der über den Westgrat auf die Üntschenspitze aufgestiegen sein muss. Morgen wäre die Tour sicher nochmals drin. Nach den nächsten Schneefällen wird es vermutlich bis zum Frühjahr vorbei sein.

Tourengänger: alpstein
Communities: Bregenzerwald


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Kommentare (3)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 23. Januar 2015 um 17:33
doch, auch diese Tour muss ich berücksichtigen - Danke Hanspeter!

lg euch beiden, Felix

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. Januar 2015 um 18:54
.....die ganzen Ziele dort im Hinteren Bregenzerwald abzuklappern gäbe eine schöne Tourenwoche :-)

HD und Grüße
Hanspeter

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. Januar 2015 um 19:36
du sagst es - wir haben echt schon überlegt, dort könnte ich mal eine SAC-Tourenwoche organisieren ;-)

lg Felix


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