Baader Runde mit 12 Gipfeln bei Bullenhitze
Die Baader Gipfelrunde - ein Wanderklassiker im Allgäu. Immer wieder schön. Auch wenn ich bereits einige Runden gedreht habe: Die komplette Gipfelrunde mit den 12 Gipfeln habe ich noch nie unternommen. Dabei muss man vorweg erwähnen, dass es hier immer "nur" um die Wander-Runde geht. Profis überschreiten natürlich vorher noch den Kleinen und Großen Widderstein sowie das komplette Heiterbergmassiv, bevor es an der Hinteren Üntschenspitze mit dem eigentlichen Wandern losgeht. Aber auch so sind's genug Höhenmeter, die bei entsprechenden Temperaturen ganz schön an die Substanz gehen können.
Nachdem schon Stefan und Thomas in letzter Zeit ähnliche Runden unter die Füße genommen haben (
hier und
hier), bin ich jetzt mal wieder an der Reihe. Und da kommen bei mir sofort wunderbare Erinnerungen auf.
Im Juni 2014 habe ich zuerst mit
frmat die absolut geniale
Heiterberg-Überschreitung und kurz darauf mit
yuki die
Baader Gipfelrunde absolviert. Danke, liebe Freunde, für diese geilen Bergtage damals!
Eine Tourenbeschreibung braucht es nicht mehr, deswegen heute meine persönlichen Erlebnisse.
Wegen angedrohter 32 Grad extra früh aufgestanden, um mit dem zweiten Bus nach Baad zu fahren, und was ist? Kein Bus kommt. Ich warte ewig. Der nächste fährt nur bis Bödmen. Also: eine halbe Stunde Asphaltlauf neben der Straße. Nach zehn Minuten Wandern kommt ein Bus mit rasend schneller Geschwindigkeit an mir vorbeigerauscht. Die Busfahrerin hat keine Augen für mich. Sieht echt nach "Dienstplan verschlafen" aus. Aber der Ärger ist schnell verflogen, Baad ist noch vor halb acht erreicht. Was danach kommt, ist viel nerviger.
Weglos geht es den Wannenberg hoch. Nach den Regenfällen der letzten beiden Wochen kämpfe ich mich zuerst durch patschnasses Steilgras, dann durch zweieinhalb Meter hohes Kraut auf teils 50 Grad geneigtem, völlig schlammigem Untergrund, eine ganze Stunde lang. Zwischendurch wird noch der eine oder andere Baumstamm überklettert. Meine Schuhe werden mit der Zeit immer schwerer, sind oben komplett durchnässt und trotz bald passabel trittigem Boden bis zum Grünhorn nicht mehr trocken zu kriegen. Ich wechsle zunächst die Socken, dann die Einlegesohlen...am Grünhorn habe ich die Nase voll, danach geht's mit Trailschuhen weiter. Aber dieser Wannenberg: Ein absolut unlohnender, mühsamer Aufstieg ohne jedes Highlight.
Ab der hügeligen, zuweilen sumpfigen Gipfelregion wird aber nicht nur die Aussicht besser, auch die Route wird langsam ansprechend. Schöne Steilgrasaufschwünge führen zum Kreuz auf dem Osteck. Auf dem weiteren Grat sind einige dünne, wenig vertrauenerweckende Seile befestigt.
Auf der Üntschenspitze, einem völlig überlaufenen Gipfel, bin ich zehn Minuten lang allein. Kam bei fünf Besteigungen bisher noch nie vor. Ab hier drücke ich beim Tempo ein bisschen auf die Tube. Schließlich möchte ich bis 16.00 Uhr auf dem Walmendinger Horn sein, um meine Getränke aufzufüllen. Dann die bekannten Gipfel: die Güntlespitze, letztmalig vor genau einem Jahr von mir bestiegen, das Hoch und Runter am Derrenköpfle sowie am anspruchsvollsten Gipfel der Runde, der Unspitze, und weiter im großen Bogen zurück (den T 4+-Direktaufstieg zum Hochstarzel schenke ich mir; heute geht's um die Kondition und um viele Höhenmeter). Am Grünhorn ist es so heiß, dass es vor meinen Augen flimmert. Ich keuche mit anderen hitzeresistenten Wanderern um die Wette. Der Rucksack ist mittlerweile 3,5 Liter leichter. Immer hat man das Gefühl, zwischendurch wichtige Dinge verloren zu haben.
Auf dem Ochsenhofergrat ist der Teufel los. An ganzen Heerscharen zwänge ich mich vorbei. Aus epidemiologischer Sicht müsste der eigentlich gesperrt werden. Dagegen geht's auf der Terrasse der Bergstation der Walmendingerhornbahn gesittet zu. Radler, Johannisbeerschorle, Wasser...am besten alles zusammen. Ich warte, bis die letzte Bahn runterfährt, damit ich den Gipfel für mich alleine habe. Diese Momente muss ich mir einfach gönnen.
Ganz entspannt verläuft der Abstieg über die Lüchlealpen nach Baad. Da kommt doch tatsächlich sofort ein Bus...
Nachdem schon Stefan und Thomas in letzter Zeit ähnliche Runden unter die Füße genommen haben (


Im Juni 2014 habe ich zuerst mit




Eine Tourenbeschreibung braucht es nicht mehr, deswegen heute meine persönlichen Erlebnisse.
Wegen angedrohter 32 Grad extra früh aufgestanden, um mit dem zweiten Bus nach Baad zu fahren, und was ist? Kein Bus kommt. Ich warte ewig. Der nächste fährt nur bis Bödmen. Also: eine halbe Stunde Asphaltlauf neben der Straße. Nach zehn Minuten Wandern kommt ein Bus mit rasend schneller Geschwindigkeit an mir vorbeigerauscht. Die Busfahrerin hat keine Augen für mich. Sieht echt nach "Dienstplan verschlafen" aus. Aber der Ärger ist schnell verflogen, Baad ist noch vor halb acht erreicht. Was danach kommt, ist viel nerviger.
Weglos geht es den Wannenberg hoch. Nach den Regenfällen der letzten beiden Wochen kämpfe ich mich zuerst durch patschnasses Steilgras, dann durch zweieinhalb Meter hohes Kraut auf teils 50 Grad geneigtem, völlig schlammigem Untergrund, eine ganze Stunde lang. Zwischendurch wird noch der eine oder andere Baumstamm überklettert. Meine Schuhe werden mit der Zeit immer schwerer, sind oben komplett durchnässt und trotz bald passabel trittigem Boden bis zum Grünhorn nicht mehr trocken zu kriegen. Ich wechsle zunächst die Socken, dann die Einlegesohlen...am Grünhorn habe ich die Nase voll, danach geht's mit Trailschuhen weiter. Aber dieser Wannenberg: Ein absolut unlohnender, mühsamer Aufstieg ohne jedes Highlight.
Ab der hügeligen, zuweilen sumpfigen Gipfelregion wird aber nicht nur die Aussicht besser, auch die Route wird langsam ansprechend. Schöne Steilgrasaufschwünge führen zum Kreuz auf dem Osteck. Auf dem weiteren Grat sind einige dünne, wenig vertrauenerweckende Seile befestigt.
Auf der Üntschenspitze, einem völlig überlaufenen Gipfel, bin ich zehn Minuten lang allein. Kam bei fünf Besteigungen bisher noch nie vor. Ab hier drücke ich beim Tempo ein bisschen auf die Tube. Schließlich möchte ich bis 16.00 Uhr auf dem Walmendinger Horn sein, um meine Getränke aufzufüllen. Dann die bekannten Gipfel: die Güntlespitze, letztmalig vor genau einem Jahr von mir bestiegen, das Hoch und Runter am Derrenköpfle sowie am anspruchsvollsten Gipfel der Runde, der Unspitze, und weiter im großen Bogen zurück (den T 4+-Direktaufstieg zum Hochstarzel schenke ich mir; heute geht's um die Kondition und um viele Höhenmeter). Am Grünhorn ist es so heiß, dass es vor meinen Augen flimmert. Ich keuche mit anderen hitzeresistenten Wanderern um die Wette. Der Rucksack ist mittlerweile 3,5 Liter leichter. Immer hat man das Gefühl, zwischendurch wichtige Dinge verloren zu haben.
Auf dem Ochsenhofergrat ist der Teufel los. An ganzen Heerscharen zwänge ich mich vorbei. Aus epidemiologischer Sicht müsste der eigentlich gesperrt werden. Dagegen geht's auf der Terrasse der Bergstation der Walmendingerhornbahn gesittet zu. Radler, Johannisbeerschorle, Wasser...am besten alles zusammen. Ich warte, bis die letzte Bahn runterfährt, damit ich den Gipfel für mich alleine habe. Diese Momente muss ich mir einfach gönnen.
Ganz entspannt verläuft der Abstieg über die Lüchlealpen nach Baad. Da kommt doch tatsächlich sofort ein Bus...
Tourengänger:
quacamozza

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Kommentare (4)