Kunkelkopf (2110 m) - ein genialer Herbsttag im Biosphärenpark
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Mein Ziel war heute der Biosphärenpark Großes Walsertal. Ein Berg mit südseitigem Anstieg war gefragt und da kam ich beim Blättern in einem alten AV-Führer aus dem Rother Verlag auf den Kunkelkopf (2110 m). Man muss ihn nicht kennen. Auf Hikr noch ohne Wegpunkt und im Gipfelbuch findet man einen Skitoureneintrag mit Aufstieg über den Nordgrat. Da die Gegend von Hikr, von wenigen Berichten abgesehen, strikt gemieden zu werden scheint, waren meine Erwartungen an den Tag nicht besonders hoch. Ich kann das Fazit schon vorweg nehmen. Ich werde wieder kommen. Es war eine super Tour in einer herrlichen Berglandschaft mit einem tollen Panorama dazu.
Los ging’s in Buchboden (910 m). Ein kurzes Stück nimmt man den Güterweg Richtung den Überlut-Alpen, verlässt ihn aber bald und geht über einen schönen Bergweg zur Unter Überlut Alpe. Weiter geht es wieder auf dem Güterweg bis zur Ober Überlut Alpe (1580 m), wo eine Bank förmlich zu einer ersten Verpflegungspause einlud, bei der schon mal das prächtige Panorama genossen werden konnte.
Wenig oberhalb verlässt man dann den Bergweg und geht weglos über Alpgelände auf den schon sichtbaren Kunkelkopf (2110 m) zu. Weiter oben steilt das Gelände etwas auf. Man kann über ein Kar aufsteigen, was ich aber unterließ, da ich im nordseitigen Schlussaufstieg auf den Gipfel Schnee vermutete, womit ich auch richtig lag. Ich wendete mich über Schrofengelände einem nach Südwesten herunterziehenden Grat zu, dem ich bis zum Gipfel folgte. Teilweise lag noch Schnee und der Boden war auch in Schattenlagen gefroren, weshalb mein vor einiger Zeit erworbene Eispickel heute erstmals zum Einsatz kam.
Das Panorama am Gipfel war grandios. Vis-a-vis der Kilkaschrofen, ein markanter Felsgipfel, wohl nicht ganz einfach zu besteigen. Vom Hohen Ifen über die Holzgauer Wetterspitze, das Rätikon bis hin zum Tödi reichte der Blick. Das Panorama und die Stille sog ich bei einer ausgiebigen Gipfelrast in mir auf. Manche halten einem für verrückt, wenn man um diese Jahreszeit in die Berge geht. So ein Tag ist durch nichts zu ersetzen. Auf jeden Fall komme ich mit diesen Eindrücken gut durch die Restwoche.
Erst hatte ich vor vom Seelejöchle nach Osten zum schon zugefrorenen See abzusteigen und über die Ischkarnei-Alpe nach Buchboden zurückzukehren. Angesichts des Schnees in den Ostflanken verzichtete ich darauf. Schon ein Grund die Tour im nächsten Jahr mal in umgekehrter Richtung anzugehen.
Der Abstieg im Gipfelbereich gestaltete sich dann gar nicht so einfach. Ich querte vom Grat in die zum Teil schneebedeckte Flanke, wo der gefrorene Boden und die Steilheit doch für etwas Anspannung sorgten. Ohne Eispickel wäre es ziemlich schwierig geworden, allerdings wäre eine allfällige Rutschpartie überschaubar gewesen. Sicher erreichte ich aber einen schneefreien Rasenrücken, dem ich nach unten folgte. Über die Aufstiegsroute kam ich schließlich ins Tal zurück. Mein Auto stand dort nach wie vor alleine auf weiter Flur.
Angesichts der heutigen Bodenverhältnisse ist eine Bewertung mit T4- gerechtfertigt. Im Sommer kann man es auch leichter haben. Im Bereich, wo der Grat felsig ist, wird's mit überklettern oder ausgesetzter, südseitiger Umgehung hingegen schon um die T5. Steigt man vom Seelejöchle auf den Gipfel ist zum Schluss leichte Kraxelei dabei. Klettern II, wie im Führer beschrieben, scheint mir aber etwas zu hoch gegriffen. Die im Führer beschriebene Aufstiegsvariante von Süden führt über einen Grat, der von der Kunkel zum Gipfel zieht und wird mit I eingestuft.
Die Bergflanke, in der ich unterwegs war, kann man gut auf dem Foto von
goppa von seiner gestrigen Bergtour auf das Breithorn überblicken.
Literatur: Walther Flaig, Alpenvereinsführer "Bregenzerwald- und Lechquellengebirge", Bergverlag Rudolf Rother, 3. Auflage 1971
Die Gegend um den Zitterklapfen und Kilkaschrofen aus der Luft betrachtet
Los ging’s in Buchboden (910 m). Ein kurzes Stück nimmt man den Güterweg Richtung den Überlut-Alpen, verlässt ihn aber bald und geht über einen schönen Bergweg zur Unter Überlut Alpe. Weiter geht es wieder auf dem Güterweg bis zur Ober Überlut Alpe (1580 m), wo eine Bank förmlich zu einer ersten Verpflegungspause einlud, bei der schon mal das prächtige Panorama genossen werden konnte.
Wenig oberhalb verlässt man dann den Bergweg und geht weglos über Alpgelände auf den schon sichtbaren Kunkelkopf (2110 m) zu. Weiter oben steilt das Gelände etwas auf. Man kann über ein Kar aufsteigen, was ich aber unterließ, da ich im nordseitigen Schlussaufstieg auf den Gipfel Schnee vermutete, womit ich auch richtig lag. Ich wendete mich über Schrofengelände einem nach Südwesten herunterziehenden Grat zu, dem ich bis zum Gipfel folgte. Teilweise lag noch Schnee und der Boden war auch in Schattenlagen gefroren, weshalb mein vor einiger Zeit erworbene Eispickel heute erstmals zum Einsatz kam.
Das Panorama am Gipfel war grandios. Vis-a-vis der Kilkaschrofen, ein markanter Felsgipfel, wohl nicht ganz einfach zu besteigen. Vom Hohen Ifen über die Holzgauer Wetterspitze, das Rätikon bis hin zum Tödi reichte der Blick. Das Panorama und die Stille sog ich bei einer ausgiebigen Gipfelrast in mir auf. Manche halten einem für verrückt, wenn man um diese Jahreszeit in die Berge geht. So ein Tag ist durch nichts zu ersetzen. Auf jeden Fall komme ich mit diesen Eindrücken gut durch die Restwoche.
Erst hatte ich vor vom Seelejöchle nach Osten zum schon zugefrorenen See abzusteigen und über die Ischkarnei-Alpe nach Buchboden zurückzukehren. Angesichts des Schnees in den Ostflanken verzichtete ich darauf. Schon ein Grund die Tour im nächsten Jahr mal in umgekehrter Richtung anzugehen.
Der Abstieg im Gipfelbereich gestaltete sich dann gar nicht so einfach. Ich querte vom Grat in die zum Teil schneebedeckte Flanke, wo der gefrorene Boden und die Steilheit doch für etwas Anspannung sorgten. Ohne Eispickel wäre es ziemlich schwierig geworden, allerdings wäre eine allfällige Rutschpartie überschaubar gewesen. Sicher erreichte ich aber einen schneefreien Rasenrücken, dem ich nach unten folgte. Über die Aufstiegsroute kam ich schließlich ins Tal zurück. Mein Auto stand dort nach wie vor alleine auf weiter Flur.
Angesichts der heutigen Bodenverhältnisse ist eine Bewertung mit T4- gerechtfertigt. Im Sommer kann man es auch leichter haben. Im Bereich, wo der Grat felsig ist, wird's mit überklettern oder ausgesetzter, südseitiger Umgehung hingegen schon um die T5. Steigt man vom Seelejöchle auf den Gipfel ist zum Schluss leichte Kraxelei dabei. Klettern II, wie im Führer beschrieben, scheint mir aber etwas zu hoch gegriffen. Die im Führer beschriebene Aufstiegsvariante von Süden führt über einen Grat, der von der Kunkel zum Gipfel zieht und wird mit I eingestuft.
Die Bergflanke, in der ich unterwegs war, kann man gut auf dem Foto von

Literatur: Walther Flaig, Alpenvereinsführer "Bregenzerwald- und Lechquellengebirge", Bergverlag Rudolf Rother, 3. Auflage 1971
Die Gegend um den Zitterklapfen und Kilkaschrofen aus der Luft betrachtet
Tourengänger:
alpstein

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Kommentare (6)