Üntschengrat: Wannenberg-Üntschenspitze
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Der Üntschengrat verläuft von Baad in einem auffälligen Halbkreis zur Güntlespitze und bietet für trittfeste Begeher eine genussreiche, leichte Bergtour. Der Grat trägt einige kleine Erhebungen, von denen die nach der südlich unterhalb gelegenen Alpe bezeichnete Hintere Üntschenspitze die höchste und markanteste ist.
Einen bezeichneten Weg gibt es allerdings nicht. Das war wohl auch einmal anders, denn in alten Karten ist sowohl ein Wanderweg von der Stierlochalpe zum Üntschenpass und zur Hinterüntschenalpe als auch ein Weiterweg zur Güntlespitze verzeichnet. Neben zwei alten Seilen auf dem Grat, von denen eines bereits schlapp ist und somit nicht mehr als Hilfsmittel taugt, finde ich im Abstieg vom Kreuz zum Üntschenpass dreimal eine blau-gelbe Markierung. Orientierungsprobleme gibt es dennoch keine.
Der Gipfel der Hinteren Üntschenspitze ist nicht identisch mit dem Standort des "Gipfel"kreuzes. Der Gipfel befindet sich vielmehr gut 400 Wegmeter weiter westlich auf dem Grat und liegt 47 Höhenmeter über dem Punkt, an dem das Kreuz aufgestellt wurde, so dass auch sprachlich eine Unterscheidung getroffen werden muss. Der neue AVF schlägt "Osteck" vor. "Ostschulter" würde auch gehen. Sinnvolle Vorschläge sind willkommen.
Am Kreuzstandort vereinigt sich der Üntschengrat mit der Südrippe, die am Üntschenpass ansetzt und heute meine Abstiegsroute ist.
Die Höhenangaben der beiden Punkte sind sowohl im alten als auch im neuen AVF falsch. Während der Kreuzstandort im dort befindlichen Gipfelbuch korrekt mit 2014m angegeben ist, liegt der Gipfel der Hinteren Üntschenspitze auf 2061m und nicht, wie es in der Literatur steht, auf 2046m.
Kurzfristig ändere ich heute den Tourenverlauf. Statt über den Wannenberg abzusteigen steht dieser Gipfel als erster auf dem Programm, da der Neuschnee der vergangenen Tage noch nicht abgetaut und ein Abstieg über diesen Grat nicht empfehlenswert ist. Für alle Fälle habe ich zwar Steigeisen im Gepäck, aber die hätten mir in diesem Fall nicht viel genutzt. Auch auf die Nordseite der Güntlespitze verzichte ich. Stattdessen wähle ich als Abstiegsroute die Südrippe, die vom Grat zum Üntschenpass abfällt. Der Weiterweg zur Stierlochalpe ist zwar ziemlich sumpfig, aber dafür wenigstens nicht heikel.
Vor einigen Tagen hat alpstein das schöne Wetter bereits zu einer
Rundtour über den Üntschengrat von der Vorarlberger Seite genutzt.
Die Tour ist auch im frühen Sommer mit üppiger Flora eine Begehung wert. Man kann zusätzliche Gipfel dranhängen, was gerne gemacht wird, aber man wird auch, wie es im alten AVF steht, "an einer bescheideneren Gipfelauswahl viel Freude haben".
Vor einigen Wochen war hier noch Winter. Beim Blick auf die Schwarzwasser-Gipfel muss ich zweimal hinschauen. Alles wieder schneefrei. Heute Morgen im Allgäuer Anzeiger das große Thema: Schneemangel und welche Konsequenzen man aus schneearmen Wintern zieht. Auf der anderen Seite haben wir uns im Oktober mit Schneeschuhen in 80 cm Sulzschnee abgemüht.
Zur Schwierigkeit:
Stellenweise T 4. Echte Kletterstellen finden sich im Gegensatz zu den AVF-Angaben keine. Wenn man Lust hat, kann man an zwei oder drei Stellen die Hände zu Hilfe nehmen. Notwendig ist es allerdings nicht. Der Grünhorn-Nordwestgrat etwa ist trotz markiertem Weg noch einen Tick anspruchsvoller.
Der zeitweise steile Aufstieg zum Wannenberg über den Nordgrat ist wegen viel Holz und Moos bei Nässe oder Neuschneeauflage unangenehm.
Zum Zeitbedarf:
Baad-Wannenberg: 1 Std 5 min
Wannenberg-Kreuz Hintere Üntschenspitze: 25-30 min
Kreuz Hintere Üntschenspitze-Hintere Üntschenspitze: 10-15 min
Hintere Üntschenspitze-Güntlespitze: 15-20 min
Güntlespitze-Üntschenspitze: 25-30 min
Üntschenspitze-Kreuz Hintere Üntschenspitze: 45 min
Kreuz Hintere Üntschenspitze-Stierlochalpe: 40 min
Stierlochalpe-Bärgunthütte: 15 min
Bärgunthütte-Panoramaweg-Baad: 25-30 min
Vom Parkplatz Baad (1222m) lässt man die Brücke ins Bärgunttal links liegen und überquert stattdessen die nächste, dahinter liegende Brücke über den Derrenbach. Nun geradeaus zum ersten Gehöft, dann direkt und weglos rechts über steile Wiesen zum bewaldeten Grat.
Der Grat wird ohne große Abweichungen bis auf den Wannenberg (1830m) verfolgt. Dies ist der mühsamste und am wenigsten lohnende Teil der Tour. Man sieht nicht viel außer Fichten. Erst weiter oben tut sich ein schöner Blick zur Unspitze und zur Spitalalpe auf. Das Gelände ist heute eine Qual. Unten liegt nur etwas Neuschnee, weiter oben dann durchgehend und teils auf großen Altschneefeldern. Ich muss vorsichtiger steigen als sonst und brauche etwas länger. Außerdem es ist besser, den einen oder anderen umgestürzten Baum zu umgehen als einen Eiertanz auf dem glitschigen Stamm zu vollführen.
Auf dem Wannenberg macht eine Gämse keine Anstalten, das Weite zu suchen. Nach Matze und Nik bin ich der dritte hikr in diesem Jahr. Falsch: Ich bin erst der vierte. Wie kann ich bloß die Judith vergessen? Ab dem Wannenberg wird's glücklicherweise deutlich angenehmer. Kein Schnee mehr, der einen behindert, stattdessen weite Ausblicke und ein steiler, aber unschwieriger Grat bis zum Kreuz der Hinteren Üntschenspitze (2014m). Ein schöner Rastplatz mit tollem Blick auf den Widderstein.
Auf dem Grat wartet nun das anspruchsvollste Stück. An zwei kleineren Felsaufschwüngen trifft man auf altes Seilgeländer. Außerdem wird eine scharfe, plattige Felsschneide überquert. Bei guten Verhältnissen aber kein Problem. Danach sind die Schwierigkeiten bereits wieder vorbei, und es geht über den Kopf der Hinteren Üntschenspitze (2061m) leicht hinüber zum schon sichtbaren Wegweiser knapp unterhalb der Güntlespitze (2092m) und in wenigen Minuten über den Gipfelgrat zum Gipfelwegweiser.
Wegen der schönen Sicht mache ich noch den bekannten Abstecher zur Üntschenspitze (2135m). Vom Gipfel kommen zwei Wanderer hinab. Es sind die einzigen, denen ich heute begegne. Diese sind vom Bregenzerwald aufgestiegen. Ich genehmige mir lange Pausen auf den Gipfeln. Unten im Nebel ist es sicher nicht so schön.
Bald bin ich wieder am Kreuz der Hinteren Üntschenspitze und verfolge die Trittspuren bis kurz oberhalb des Üntschenpasses, um dann über anfangs steiles Gras ins Tal des Stierlochbaches abzusteigen. Je näher man zur Alpe kommt, desto feuchter wird der Untergrund. Tiefe Wasserlöcher wollen umgangen werden.
Selbst der Weg von der Stierlochalpe (1562m) zur Bärgunthütte (1391m) ist in schlechtem Zustand, auch wenn man zwischendurch über zwei Holzbretter geführt wird. An der Brücke kurz vor der Bärgunthütte trifft man dann auf den luxuriösen Wanderweg.
Die Bärgunthütte ist ab dem 19.Dezember wieder geöffnet. Auf einer Bank lässt sich trotzdem die Aussicht auf den furchteinflößenden Älpeleskopf genießen.
Neben dem Talweg gibt es den Panoramaweg, der an den Widdersteinalpen vorbeiführt. Beide Wege werden im Winter geräumt. Das ist zurzeit noch nicht nötig. Ich entscheide mich für den Panoramaweg. Nach der Brücke steigt der Weg zunächst etwas an. Später erkennt man gegenüber das Walmendinger Horn mit dem Ochsenhofer Grat. Kurz hinter der Äußeren Widdersteinalpe (1286m) treffen beide Wege aufeinander. Ich tauche in die zähe Nebeldecke ein. Von Baad trennen mich nur noch wenige Minuten.
Einen bezeichneten Weg gibt es allerdings nicht. Das war wohl auch einmal anders, denn in alten Karten ist sowohl ein Wanderweg von der Stierlochalpe zum Üntschenpass und zur Hinterüntschenalpe als auch ein Weiterweg zur Güntlespitze verzeichnet. Neben zwei alten Seilen auf dem Grat, von denen eines bereits schlapp ist und somit nicht mehr als Hilfsmittel taugt, finde ich im Abstieg vom Kreuz zum Üntschenpass dreimal eine blau-gelbe Markierung. Orientierungsprobleme gibt es dennoch keine.
Der Gipfel der Hinteren Üntschenspitze ist nicht identisch mit dem Standort des "Gipfel"kreuzes. Der Gipfel befindet sich vielmehr gut 400 Wegmeter weiter westlich auf dem Grat und liegt 47 Höhenmeter über dem Punkt, an dem das Kreuz aufgestellt wurde, so dass auch sprachlich eine Unterscheidung getroffen werden muss. Der neue AVF schlägt "Osteck" vor. "Ostschulter" würde auch gehen. Sinnvolle Vorschläge sind willkommen.
Am Kreuzstandort vereinigt sich der Üntschengrat mit der Südrippe, die am Üntschenpass ansetzt und heute meine Abstiegsroute ist.
Die Höhenangaben der beiden Punkte sind sowohl im alten als auch im neuen AVF falsch. Während der Kreuzstandort im dort befindlichen Gipfelbuch korrekt mit 2014m angegeben ist, liegt der Gipfel der Hinteren Üntschenspitze auf 2061m und nicht, wie es in der Literatur steht, auf 2046m.
Kurzfristig ändere ich heute den Tourenverlauf. Statt über den Wannenberg abzusteigen steht dieser Gipfel als erster auf dem Programm, da der Neuschnee der vergangenen Tage noch nicht abgetaut und ein Abstieg über diesen Grat nicht empfehlenswert ist. Für alle Fälle habe ich zwar Steigeisen im Gepäck, aber die hätten mir in diesem Fall nicht viel genutzt. Auch auf die Nordseite der Güntlespitze verzichte ich. Stattdessen wähle ich als Abstiegsroute die Südrippe, die vom Grat zum Üntschenpass abfällt. Der Weiterweg zur Stierlochalpe ist zwar ziemlich sumpfig, aber dafür wenigstens nicht heikel.
Vor einigen Tagen hat alpstein das schöne Wetter bereits zu einer

Die Tour ist auch im frühen Sommer mit üppiger Flora eine Begehung wert. Man kann zusätzliche Gipfel dranhängen, was gerne gemacht wird, aber man wird auch, wie es im alten AVF steht, "an einer bescheideneren Gipfelauswahl viel Freude haben".
Vor einigen Wochen war hier noch Winter. Beim Blick auf die Schwarzwasser-Gipfel muss ich zweimal hinschauen. Alles wieder schneefrei. Heute Morgen im Allgäuer Anzeiger das große Thema: Schneemangel und welche Konsequenzen man aus schneearmen Wintern zieht. Auf der anderen Seite haben wir uns im Oktober mit Schneeschuhen in 80 cm Sulzschnee abgemüht.
Zur Schwierigkeit:
Stellenweise T 4. Echte Kletterstellen finden sich im Gegensatz zu den AVF-Angaben keine. Wenn man Lust hat, kann man an zwei oder drei Stellen die Hände zu Hilfe nehmen. Notwendig ist es allerdings nicht. Der Grünhorn-Nordwestgrat etwa ist trotz markiertem Weg noch einen Tick anspruchsvoller.
Der zeitweise steile Aufstieg zum Wannenberg über den Nordgrat ist wegen viel Holz und Moos bei Nässe oder Neuschneeauflage unangenehm.
Zum Zeitbedarf:
Baad-Wannenberg: 1 Std 5 min
Wannenberg-Kreuz Hintere Üntschenspitze: 25-30 min
Kreuz Hintere Üntschenspitze-Hintere Üntschenspitze: 10-15 min
Hintere Üntschenspitze-Güntlespitze: 15-20 min
Güntlespitze-Üntschenspitze: 25-30 min
Üntschenspitze-Kreuz Hintere Üntschenspitze: 45 min
Kreuz Hintere Üntschenspitze-Stierlochalpe: 40 min
Stierlochalpe-Bärgunthütte: 15 min
Bärgunthütte-Panoramaweg-Baad: 25-30 min
Vom Parkplatz Baad (1222m) lässt man die Brücke ins Bärgunttal links liegen und überquert stattdessen die nächste, dahinter liegende Brücke über den Derrenbach. Nun geradeaus zum ersten Gehöft, dann direkt und weglos rechts über steile Wiesen zum bewaldeten Grat.
Der Grat wird ohne große Abweichungen bis auf den Wannenberg (1830m) verfolgt. Dies ist der mühsamste und am wenigsten lohnende Teil der Tour. Man sieht nicht viel außer Fichten. Erst weiter oben tut sich ein schöner Blick zur Unspitze und zur Spitalalpe auf. Das Gelände ist heute eine Qual. Unten liegt nur etwas Neuschnee, weiter oben dann durchgehend und teils auf großen Altschneefeldern. Ich muss vorsichtiger steigen als sonst und brauche etwas länger. Außerdem es ist besser, den einen oder anderen umgestürzten Baum zu umgehen als einen Eiertanz auf dem glitschigen Stamm zu vollführen.
Auf dem Wannenberg macht eine Gämse keine Anstalten, das Weite zu suchen. Nach Matze und Nik bin ich der dritte hikr in diesem Jahr. Falsch: Ich bin erst der vierte. Wie kann ich bloß die Judith vergessen? Ab dem Wannenberg wird's glücklicherweise deutlich angenehmer. Kein Schnee mehr, der einen behindert, stattdessen weite Ausblicke und ein steiler, aber unschwieriger Grat bis zum Kreuz der Hinteren Üntschenspitze (2014m). Ein schöner Rastplatz mit tollem Blick auf den Widderstein.
Auf dem Grat wartet nun das anspruchsvollste Stück. An zwei kleineren Felsaufschwüngen trifft man auf altes Seilgeländer. Außerdem wird eine scharfe, plattige Felsschneide überquert. Bei guten Verhältnissen aber kein Problem. Danach sind die Schwierigkeiten bereits wieder vorbei, und es geht über den Kopf der Hinteren Üntschenspitze (2061m) leicht hinüber zum schon sichtbaren Wegweiser knapp unterhalb der Güntlespitze (2092m) und in wenigen Minuten über den Gipfelgrat zum Gipfelwegweiser.
Wegen der schönen Sicht mache ich noch den bekannten Abstecher zur Üntschenspitze (2135m). Vom Gipfel kommen zwei Wanderer hinab. Es sind die einzigen, denen ich heute begegne. Diese sind vom Bregenzerwald aufgestiegen. Ich genehmige mir lange Pausen auf den Gipfeln. Unten im Nebel ist es sicher nicht so schön.
Bald bin ich wieder am Kreuz der Hinteren Üntschenspitze und verfolge die Trittspuren bis kurz oberhalb des Üntschenpasses, um dann über anfangs steiles Gras ins Tal des Stierlochbaches abzusteigen. Je näher man zur Alpe kommt, desto feuchter wird der Untergrund. Tiefe Wasserlöcher wollen umgangen werden.
Selbst der Weg von der Stierlochalpe (1562m) zur Bärgunthütte (1391m) ist in schlechtem Zustand, auch wenn man zwischendurch über zwei Holzbretter geführt wird. An der Brücke kurz vor der Bärgunthütte trifft man dann auf den luxuriösen Wanderweg.
Die Bärgunthütte ist ab dem 19.Dezember wieder geöffnet. Auf einer Bank lässt sich trotzdem die Aussicht auf den furchteinflößenden Älpeleskopf genießen.
Neben dem Talweg gibt es den Panoramaweg, der an den Widdersteinalpen vorbeiführt. Beide Wege werden im Winter geräumt. Das ist zurzeit noch nicht nötig. Ich entscheide mich für den Panoramaweg. Nach der Brücke steigt der Weg zunächst etwas an. Später erkennt man gegenüber das Walmendinger Horn mit dem Ochsenhofer Grat. Kurz hinter der Äußeren Widdersteinalpe (1286m) treffen beide Wege aufeinander. Ich tauche in die zähe Nebeldecke ein. Von Baad trennen mich nur noch wenige Minuten.
Tourengänger:
quacamozza

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