Laotse und das Bergsteigen / Laozi e l`alpinismo


Publiziert von Winterbaer , 4. August 2014 um 00:30.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 2 August 2014
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Aufstieg: 913 m
Abstieg: 913 m
Strecke:13,9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ammerwaldhotel, erreichbar von Ettal (außer bei Sperrung der Straße wegen Lawinengefahr) und Reutte/Tirol. Kostenlose Parkbuchten an der Straße, Hotelparkplatz nur für Hotelgäste
Kartennummer:BY 6 Ammergebirge West Hochplatte, Kreuzspitze 1.25000 Landesamt f. Vermessung und Geoinformation Bayern / DAV

Sonne nur für einen halben Tag, dann wieder Gewitter. Längere Touren sind so nicht empfehlenswert.

Wir wollen mal wieder zu den Ammergauer Murmeltierbabys und zu den netten Älplern auf der Jägerhütte schauen, denn dazu ist das Wetter nicht so wichtig.

 

Am Morgen brennt noch die Sonne bei sehr guter Sicht vom Himmel. Die Versuche, die Murmeltiere zu sehen, werden heute immer wieder jäh von den vielen, lauten Menschen unterbrochen, die im Auf- und Abstieg zur Hochplatte sind. Kaum zeigt sich eins der Jungen, ist es beim Herannahen der so laut herumschreienden Menschen schon wieder im Bau verschwunden. Sehr schade, heute ist es wieder ganz schlimm!

 

Die graue Wolkenwand aus dem Allgäu nähert sich immer mehr und bald ist die Sonne hinter den Wolken verschwunden. Als wir später noch zum Gipfel hochsteigen, zieht es richtig zu und regnet auch kurz mal ganz leicht. Die umliegenden Gipfel sind jetzt nicht mehr zu sehen. Das ist das Geschenk der uns wohlgesonnenen Berggeister:-), denn jetzt steigen alle schnell ab ins Tal und es wird endlich ruhig in den Bergen.

 

Die Wolken ziehen umeinander, in der Ferne ist auch mal ein Donner zu hören, aber die Sonne gibt sich noch nicht ganz geschlagen. Wir genießen noch lange die wunderschöne, ruhige und warme Nebelstimmung am Gipfel. Im Abstieg können wir dann endlich ungestört Ausschau nach den Murmeltieren halten.

Erst jetzt beginnt es nach einiger Zeit heftiger zu donnern und bald auch stark zu regnen. Im Gewitter steigen wir, gut geschützt im Regenponcho, ab zur Jägerhütte. Ein Weißbier und ein sehr nettes Gespräch mit den Älplern krönen dort den Tag. Es gießt jetzt immer wieder wie aus Kübeln und die Bächlein am Schützensteig werden schnell zu reißenden Flüssen.

Später am Nachmittag kommt im Graswangtal dann sogar wieder die Sonne heraus und nach einer Einkehr in Unterammergau können wir über den dampfenden Feldern noch einen schönen Sonnenuntergang bewundern.

Ein schöner Tag in den Ammergauer Bergen, wieder mal Glück gehabt, Dankeschön!

 

Und jetzt zu Laotse: “Die größte Offenbarung ist die Stille“ und einem Satz vom Älpler Flori von heute: „Mal ganz in der Früh in aller Ruhe ganz allein am Gipfel sein zu können, das gibt mir unendlich viel....“ Ein Berg, ein Naturaufenthalt „gibt einem viel“, was bedeutet das eigentlich?

 

Wir sind in der Natur immer auf der Suche nach Stille. Der Alltag ist laut, belastend und nervend genug. Die Vögel zwitschern hören, den Wind und das Wasser rauschen, die Insekten summen, mal ein Blatt fallen hören, den Rhythmus der Schritte, den Herzschlag, die Atemzüge und am Gipfel einfach ganz ruhig dasitzen und die Aussicht genießen, das gibt auch uns unendlich viel und ist der Ausgleich zur stressigen Woche in der lauten Stadt und im Berufsleben. Das ist der Grund, warum wir in die Berge gehen und was wir aus ihnen mitnehmen wollen: Entspannung, Kraft für die wiederkommenden Probleme des Alltags. Für uns ist das Auftanken in der schönen Natur. Auftanken kann man aber nur, wenn es ruhig ist! Wer das nicht so empfindet oder wer das absolut nicht verstehen kann, wer sich von dem „ständigen Lamentieren“ des Winterbaeren darüber so genervt fühlt, soll diese Berichte doch einfach nicht lesen! Jemand wird sich jetzt ganz stark betroffen fühlen. Niemand wird doch hier gezwungen, irgendwelche, ihn nervende Berichte lesen zu müssen! Und wir sind doch nicht die einzigen, die es in den wenigen, kurzen Aufenthalten am Berg gerne ruhig haben!

 

Kein Jäger, Förster oder Tierbeobachter, wird jemals laut schreiend durch sein Revier ziehen, weil er alle Tiere verjagen würde. Das laute Geschrei, die Geschichten aus dem Büro oder sonstigen privaten Kram fremder Menschen, den sie in der Natur laut herumposaunen, so dass jeder alles hören muss, wollen wir nicht hören! Am schönen Berg schon gar nicht, denn es verdirbt uns unseren begrenzten und seltenen Aufenthalt dort. Das ist das eine. Aber was diesen Menschen selbst alles entgeht, welche Tiere sie niemals sehen oder hören werden, ist das andere. Es stört sie nicht? Anscheinend, weil sie wissen es ja nicht. Also wollen wir es ihnen erklären!

 

Die Stille genießen zu wollen und ganz stark zu brauchen, das muss man erst mal verstehen und erfahren könnnen, dazu muss man erst mal in sich gehen! Manche kommen irgendwann drauf, wenn sie erkennen müssen, dass ihnen der ständige Lärm, das Herumhetzen mit Dauerparty einfach nicht gut tun und sie ggf. mit ihrem „Burnout“ beim Arzt landen. Manche dagegen merken es nie. Der Körper und vor allem der Geist, brauchen aber irgendwann auch mal Stille! Das war immer schon so, aber die heutige Gesellschaft hält es ohne Lärmberieselung und ständige Aktivitäten einfach nicht mehr aus. Mal nachdenken in vollkommener Stille, in sich hören, davor haben viele Angst, deshalb brauchen sie immer laute Gespräche und das Überdecken der Stille in lauter Gemeinschaft. Einfach mal dasitzen und nur atmen, da würden sie verrückt werden, meinen sie. Dass andere das aber dringend brauchen, verstehen sie nicht und sie nehmen keinerlei Rücksicht.

 

Hierzu zwei schöne Zitate eines sehr weisen Mannes:

Die große Wahrheit, die die Natur erfüllt, wird nicht mittels
der menschlichen Sprache von einem zum anderen weitergegeben.
Die Wahrheit bevorzugt die Stille, um ihre Botschaft liebenden Seelen mitzuteilen.“

Und:

Die Natur reicht uns die Hand der Freundschaft, sie lädt uns ein, damit wir uns an ihrer Schönheit erfreuen; doch wir fürchten ihre Stille und fliehen in die Städte, wo wir uns zusammendrängen wie eine Herde Lämmer beim Anblick des Wolfes.“

Beide Zitate von Khalil Gibran

 

Wir wollen in Ruhe wandern und am Gipfel sitzen können, wir wollen die Natur genießen und uns entspannen dürfen, mal kein lautes Gequatsche von Menschen, keine Nachrichten über die Katastrophen der Welt hören. Wen die Stille stört und er immer schreiend irgendwas kund tun muss, wenn er 10 m hinter dem anderen am Berg läuft, so dass alle es hören müssen, der hat mit sich selbst und seinem Leben ein Problem, nicht mit uns! Wir stören mit der Stille und leisen Gesprächen nicht den Lärm der anderen!
 

Auf einem schönen Berg sind die Momente am Gipfel für uns gewaltig und schön. Die Natur mit den Bergen ist wie eine große, wunderschöne Kirche. Wer käme eigentlich in einer Kirche auf die Idee, laut herumzuschreien?

 

Und nebenbei geht es uns keinesfalls darum, unsere „Heldentaten“ und immer dieselben Touren im Netz zu veröffentlichen, damit alle lauten Menschen auch auf die schönen, einsamen Berge gehen! Es geht uns darum, anderen die Schönheiten und die große Macht der Natur aufzuzeigen und sie möglichst auch zu erhalten! Der Gipfel als überaus heilsame Oase der Ruhe, an der man in sich gehen kann.

Und es geht uns auch darum, den lauten Menschen zu sagen, dass nicht alle es gerne laut haben und wie erholsam und schön die Ruhe sein kann.

 

Der Weg zu allem Großen geht durch die Stille.“ (Friedrich Wilhelm Nietzsche)

In diesem Sinne: wer meint, sich über das Ruhebedürfnis eines Winterbaeren aufregen zu müssen, egal ob im Gipfelbuch oder hier, soll einfach mal an einem stillen Ort in der Natur in sich gehen und darüber nachdenken, was im Leben auf Dauer wirklich wichtig ist. Es gibt viele Leute auf der Welt, die zu ihrer eigenen Entspannung und zum Abschalten vom Alltag auf den Berg gehen, um Ruhe zu finden und nicht auch dort noch Party und Biergarten erleben zu müssen! Auch diese Menschen haben ein Recht darauf, so leben zu dürfen, wie es ihnen gut tut! Lärm macht krank! „Die größte Offenbarung ist die Stille“ (Laotse)


 


 

Laozi e l`alpinismo

La previsione dice sole solo per una mezza giornata, poi di nuovo temporali. Così delle gite più lunghi non sono raccomandate.
Noi vogliamo osservare ancora una volta i piccoli delle marmotte nell`Ammerwald e visitare i gentili pastori della Jägerhütte. Per una tale gita il tempo non è così importante.

Al mattino il sole brucia ancora dal cielo e la visibilità è ottima. I tentativi di vedere le marmotte oggi ancora una volta sono improvvisamente interrotti da tante persone che urlano passando il sentiero vicino alle tane in salita e in discesa dall`Hochplatte sempre affollata. Appena si presenta uno dei cuccioli, arriva la gente urlante ed i begli animali scappano subito nella sua tana. Che peccato, oggi di nuovo il rumore è davvero cattivo!

Il muro grigio di nuvole in direzione dall`Algovia si avvicina sempre più e presto il sole scompare dietro le nuvole. Quando più tardi saliamo in cima, il cielo si rannuvola completamente e per un breve momento pioviggina anche un pochino. Le cime circostanti non sono più visibili. Questo è il dono dei nostri spiriti di montagna benevoli :-), perchè ora tutti scendono rapidamente dalla montagna a valle e finalmente è tranquillo.

Le nuvole girano al cielo e in lontananza a volte si sente anche un tuono. Ma il sole non si da ancora per vinto del tutto. Godiamo una sosta lunga con caffè nella bellissima atmosfera tranquilla e calda nella nebbia in cima. Nella discesa finalmente possiamo osservare le marmotte in pace.
Solo adesso iniziano i tuoni intensi e presto comincia a piovere. Nel temporale scendiamo alla Jägerhütte, ben protetti sotto i nostri poncho. Una Weiß e una gentile conversazione con i pastori concludono la giornata. Adesso piove a dirotto ed i ruscelli sullo Schützensteig rapidamente diventono dei fiumi impetuosi.
Più tardi nel pomeriggio nel Graswangtal ritorna anche il sole e dopo una sosta a Unterammergau possiamo proprio ammirare un bel tramonto sopra i campi fumanti.
Un`altra bella giornata nell`Ammerwald. Siamo stati fortunati, grazie all`universo!

E ora a Laozi: "La più grande rivelazione è il silenzio" e una frase di oggi del saggio pastore Flori della Jägerhütte: "A volte, se mit trovo in cima presto la mattina, tutto da solo e in pace, mi dà tantissimo...." Un soggiorno in montagna "ti dà un sacco di cose", che cosa significa?

Nella natura siamo sempre in ricerca del silenzio. La vita quotidiana è troppo rumorosa, stressante e ognitanto abbastanza fastidiosa. Sentire il cinguettio degli uccelli, il vento e l'acqua che marmora, gli insetti ronzanti, a volte una foglia che cade a terra, il ritmo dei passi, il battito cardiaco, la respirazione e sedersi in cima con calma e godersi la vista, tutto questo anche a noi ci dà tantissimo per sopportare la settimana prossima, stressante nella città rumorosa e la vita quottidiana della professione. Questo è il motivo per cui andiamo in montagna e quello, che vogliamo portare a casa lì: il relax, la forza per i problemi di tutti i giorni, che sicuramente verranno sempre di nuovo. Per noi è una ricarica nella splendida natura. Ma si riesca a ricaricare solo se è tranquillo! Quelli chi non lo vogliono o devono fare per se stessi e chi non possono assolutamente capire il "lamento costante" in riguardo al rumore in montagna dal Winterbaer, non dovrebbero semplicemente leggere questi rapporti! C`è qualcuno che si dovrebbe esser sentito abbordato adesso e lui lo sa! Nessuno è costretto a dover leggere dei rapporti che non gli piacciono! E non siamo gli unici chi hanno il desiderio di tranquillità nelle poche brevi soste in montagna!

Nessun cacciatore, guardiaboschi o osservatore di animali potrà mai camminare attraverso il suo territorio urlando a gran voce, perché scaccierebbe tutti gli animali. I gridi, le storie dall'ufficio o altra roba privata strepitata ad alta voce nella natura, in modo che tutti devono ascoltare tutto, non lo vogliamo sentire! Sopratutto non affatto su un bel monte, perché ci rovina completamente il nostro soggiorno limitato e raro lì. Questo è una cosa. Un`altra cosa è, che queste persone perdono tanto: gli animali che non potranno mai vedere o sentire. Ma non si ne preoccupano? A quanto pare no, perché non lo sanno. Quindi gli lo vogliamo spiegare con i nostri rapporti!

Per capire la necessità di voler godersi il silenzio e di ne avere bisogno per vivere, si deve andare una volta in se! Alcuni ci arrivano a volte, quando hanno bisogno di rendersi conto che per loro il rumore costante, il sollecitare permanente semplicemente non funziona e quando forse finiscono un giorno al medico con il suo "Burnout”. Alcuni invece non lo provano mai. Il corpo e soprattutto la mente a volte hanno bisogno tacere! Questo è sempre stato così, ma la società di oggi non riesce più stare senza rumore e le attività di irrigazione costante. Dai momenti di restare in completo silenzio e ascoltare in se stessi, molti hanno paura. Al contrario hanno sempre bisogno di conversazioni ad alta voce e la copertura del silenzio in una comunità rumorosa. Sedersi una volta e solo concentrarsi sul suo respiro, gli farebbero pazzi, pensano. Non capsicono che altri ne hanno disperatamente bisogno e così non prendono nessun riguardo.

Qui ci sono due belle citazioni di un uomo molto saggio:
"La grande verità che soddisfa la natura, non è dato da uno all`altro dal linguaggio umano.
La verità preferisce il silenzio per comunicare il suo messaggio alle anime d`amore. "
e:
"La natura ci porge la mano di amicizia, ci invita, quindi abbiamo il piacere della sua bellezza; ma temiamo il loro silenzio e fuggiamo verso le città, dove ci stipiamo come un gregge di agnelli alla vista del lupo. "
Entrambe le citazioni sono di Khalil Gibran

Noi vogliamo camminare in pace e poter essere seduti in silenzio in cima. Vogliamo essere in grado di godere la natura e rilassarci, senza sentire le chiacchiere ad alta voce di altre persone e non vogliamo sentire le notizie dei disastri in tutto il mondo in cima. Chi se ne frega del silenzio perché ha il bisogno permanente di urlare camminando a 10 metri dietro l'altro sul monte, in modo che tutti ella regione hanno bisogno di sentirlo, ha un problema con se stesso e con la sua vita, non con noi! Non disturbiamo il rumore degli altri con la pace e con le conversazioni tranquille!
Sulle nostre belle montagne i momenti in vetta per noi sono sempre eccezionali e belli. La natura con le montagne è una grande bella chiesa. Chi in realtà urlerebbe in una chiesa ad alta voce?

E poi, non pubblicamo le nostre “gite eroiche” su sempre le stesse cime nella rete, in modo che tutte le persone rumorose vadano sulle bellissime montagne isolate (come mi ha rimproverato uno)! Quello che vogliamo mostrare agli altri è la bellezza, la grande potenza della natura e di tentare di conservarla. La cima come una salutare oasi di tranquillità, dove si può andare in se stesso.
E vogliamo dire alle persone che urlano, che il rumore non piace a tutti e quanto riposante e bello può essere il silenzio.

"La strada per tutto ciò che è grande passa attraverso il silenzio." (Friedrich Wilhelm Nietzsche)
In questo senso: chi pensa di doversi irritare sul bisogno del Winterbaer del silenzio nella natura, sia nel libro di vetta o qui, deve solo andare una volta in un posto tranquillo nella natura e riflettere a ciò che alla lunga sarà veramente importante nella vita. Ci sono molte persone nel mondo chi vogliono andare in montgna per trovare pace e per distrarsi della vita quottidiana. Non vogliono sperimentare anche lì la party o trovarsi nel giardino della birra! Anche queste persone hanno il diritto di poter vivere come è bene per loro! Il rumore fa ammalare! "La più grande rivelazione è il silenzio" (Laozi)


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Kommentare (15)


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quacamozza hat gesagt: In den Sommerferien...
Gesendet am 4. August 2014 um 08:59
...wird's bestimmt noch viel lauter in den Bergen als sonst.

Ja, leider müssen sich viele Touristen wie die Axt im Walde benehmen. Das Problem ist: Wenn man im Job nicht ständig den Schnabel aufmacht, gilt man als nicht kommunikativ und nicht teamfähig. Jeder muss sich über die Sprache profilieren. Da sind die Leute drauf gepolt.
Auf den Hütten hat man sofort Kontakt, ob man's will oder nicht.

Deswegen besuchen wir ja auch am liebsten die Gipfel, die nur zehnmal im Jahr aufgesucht werden, oder wir gehen in jahres- und tageszeitlichen Randbereichen, da ist dann die sanfte Begegnung mit Tier und Pflanze garantiert.

Sommerliche Grüße aus der Rasenmäherzone
Ulf




Winterbaer hat gesagt: RE:In den Sommerferien...
Gesendet am 4. August 2014 um 10:21
Hallo Ulf!
Rasenmäherzone....das ist auch so eine Sache und Seuche! Wir haben immer noch einen Handmäher, weil ich mich ja bewegen und anstrengen will. Man sitzt den ganzen Tag genug in der Arbeit.

> Das Problem ist: Wenn man im Job nicht ständig den Schnabel aufmacht, gilt man als nicht kommunikativ und nicht teamfähig.
Genau und das behält man dann gleich mal bei, auch wenn man in die Natur rausläuft. Sonst könnte man ja in der Natur als Ungesehen untergehen.

Von einer Psychologin habe ich erst folgende Erklärung gelesen:
"..Überreizung... den ganzen tag TV, PC und Kopfhörer setzt das gewohnte Reizlevel einfach viel höher als für einen Menschen normal ist. Dann ertragen viele die Stille nicht mehr..."
Ich ertrage beizeiten den Lärm nicht mehr!

Gipfel, die nur 10x im Jahr oder noch weniger aufgesucht werden, sind ein Paradies. Leider gibt es bei uns davon nicht so viele. Und wenn, dann ist der Anmarsch eben sehr weit (Ammergauer Wildnis). Das Allgäu würde uns viele Möglichkeiten bieten, aber wir wollen eben nicht immmer so weit fahren müssen. 1 1/2 Stunden Anfahrt reicht schon vollkommen, leider.
Geht es nicht mit Hinweisen und Anregungen zum Nachdenken, wie ich sie fast immer einbaue? Anscheinend hilft das bei den betreffenden Schreihälsen gar nichts, sie werden nur noch böse. Ich finde das sehr schlimm!
Wenn Du und ich es so empfinden, dass einem eine schöne Tour in Ruhe so viel gibt, was gibt es dann eigentlich denen? Gar nichts und nicht mehr, als jedes Treffen in Gemeinschaft im Biergarten? Ich habe nichts dagegen, dass sie sich treffen und feiern, auch mal laut sind...im Biergarten! Aber nicht am Berg!

Wir saßen da bei den Murmeltieren, die Gämsen ein paar Meter entfernt. Kommt ein schreiender Büroausflug und weist uns darauf hin, dass 100m entfernt Gämsen laufen würden. Der Wahnsinn, bevor sie angeschrien kamen, standen sie neben uns. Sagst Du es ihnen, schauen sie einen verständnislos an.
Es ist einfach nur traurig.

Aber...irgendwann...hält jeder Mensch mal die Klappe, ob er will oder nicht.

Viele Grüße zurück und viele schöne, einsame Allgäuberge!

Uschi

Menek hat gesagt:
Gesendet am 4. August 2014 um 09:32
Come sempre straordinarie foto e ralazione "profonda"...
Tschuss
Menek

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. August 2014 um 10:23
Grazie Menek!

Relazione profonda...peccato solo, che purtroppo nelle teste degli uomini urlanti in cima non cambierà nulla:-(

Ciao
Uschi

Runner hat gesagt: bin zu faul...
Gesendet am 4. August 2014 um 21:47
Sterne zu verteilen... Wunderbare *****Bilder - wie immer von Winterbaer. Merci...

Winterbaer hat gesagt: RE:bin zu faul...
Gesendet am 4. August 2014 um 23:25
Danke Runner:-)!

Daniel87 hat gesagt:
Gesendet am 4. August 2014 um 22:52
Hallo Uschi,

eine sehr schöne und tiefgründige Formulierung deiner Motivation für die Berge darf ich hier lesen – klingt für mich sehr überzeugend. Finde auch, dass man öfter mal in sich hineinhören sollte, ins eigene Ich, kann ja im Grunde nur positiv sein. Die Stille der Bergwelt kann in bestimmten Momenten hilfreich sein.

Manchen Menschen fehlt wohl einfach das Talent dazu. Extravertiertheit, "laut sein" und kommunizieren, stellt wohl für jene die Erholung dar. Keine Ahnung. Könnte ich mir vorstellen. Daher meinen sie bestimmt auch fälschlicherweise, dass das Schreien dich nicht stören dürfte. Auch kann ich mir vorstellen, dass Naturverbundenheit in "lauten Menschen" trotzdem latent vorhanden ist und sie daher selbige aufsuchen.

VG
Daniel

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. August 2014 um 23:48
Hallo Daniel!
Danke für diese Sichtweise! Andere Meinungen sind immer gut, weil man daraus evtl. immer was lernen kann.
Mir hat schon mal jemand gesagt, dass es vielleicht von den "Lärmenden" gar nicht böse gemeint sein könnte, sondern einfach Gedankenlosigkeit, ihre Eigenart halt. Manche Menschen reden einfach furchtbar laut, obwohl es gar nicht in diesem Maße nötig wäre. Laute Eltern produzieren laute Kinder. Das Problem ist halt, es gelingt mir nicht, es zu überhören und mir ist eine Horde spielender und schreiender Kinder (unsere waren ja auch mal klein!) viel angenehmer, als eine laute Stimme, von der ich jedes Wort verstehen muss, aber gar nicht will.
Auch deshalb hab ich mal versucht, das "Lärmproblem" in Worte zu fassen. Vielleicht kann ja der eine oder andere, der es gewöhnt ist, immer laut zu sein, mal in der Natur diesbezüglich an sich arbeiten und versuchen, auch die anderen zu verstehen? Wie geschrieben verlieren die lauten Menschen ja selbst so viel in der Natur, weil sie vieles nicht sehen und erleben können.

Ich habe auch gar nichts gegen lustige Zusammenkünfte, gegen Party. Alles aber am richtigen Ort und eben nicht am Berg und mitten in der Natur. Eigentlich gehört die ja nur den Pflanzen und Tieren und wir sind die Gäste.

Danke und viele Grüße
Uschi

alpstein hat gesagt:
Gesendet am 5. August 2014 um 06:37
....auf den meisten Gipfeln, auf denen ich bisher war, war -auch bei Anwesenheit zahlreicher Menschen- Totenstille.

Sind bayerische Gipfelstürmer mögkicherweise lauter als anderswo oder wird hier nicht ein bißchen viel Trara um Nichts gemacht ?

Gruß
Hp

schuhlos hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. August 2014 um 10:24
*Hochblasse

ich darf mich selbst aus meinem zitieren:

> Nur ganz gelegentlich höre ich von der Hochplatte rüber ein paar Stimmen.

und die Hochplatte ist Luftlinie mindestens 500 Meter entfernt

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. August 2014 um 10:42
An diesem Tag waren die Begegnungen im Köllebachtal sehr "intensiv", eben laut. Einige im Abstieg vom Roggentalsattel, einige im Aufstieg. Es gab aber auch ein Pärchen, das hat man gar nicht gehört. Hatten sie sich nichts zu erzählen und schon gar nicht laut?
Hab schon öfters gesagt, von mir aus können 1000 Leute am selben Berg unterwegs sein, wenn sie sich in normaler Lautstärke unterhalten. Aber ich will nicht, wenn ich eigentlich ganz ruhig die Murmeltiere beobachten könnte, die herumgebrüllten Stories aus dem Büro und aus dem Urlaub wortwörtlich verstehen müssen. So war es aber wieder mal und das wirklich den ganzen Weg vom Roggentalsattel bis ins Köllebachtal! Es war ja immerhin ein morgens noch sonniger Samstag. Und es sind keinesfalls nur "Bayern", die man hören muss!
Du hast aber recht, Chris, auf der Hochblasse hört man die Leute vom Gipfel der Hochplatte nicht. Aber im Abstieg wohl die schreienden Leute am Hochplattengrat.

Egal wie, den einen stört`s, den anderen nicht. Ich sehe das Problem ähnlich, wie einst die Diskussionen um das Rauchen. Die Nichtraucher sind intolerant, wenn sie sich über den Gestank und das Mitrauchenmüssen beschweren?
Uns stört der Menschenlärm am Berg unendlich, wir haben unter der Woche genug Lärm, ggf. Ärger und Stress. Wir gehen auf den Berg, um zu entspannen.

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. August 2014 um 10:55
Wenn wir mal in Rente sind, ausschlafen können, wann wir wollen, sich keine anderen (familiären) Verpflichtungen einstellen und wir dann noch laufen können, gehen wir nur noch unter der Woche und zu den Randzeiten auf die Berge. So dürfte sich das Lärmproblem minimieren. Jetzt können wir es uns leider noch nicht aussuchen.

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. August 2014 um 11:15
> oder wird hier nicht ein bißchen viel Trara um Nichts gemacht ?

> Wer das nicht so empfindet oder wer das absolut nicht verstehen kann, wer sich von dem „ständigen Lamentieren“ des Winterbaeren darüber so genervt fühlt, soll diese Berichte doch einfach nicht lesen!

schuhlos hat gesagt: Dankeschön
Gesendet am 5. August 2014 um 10:27
und im Übrigen (wie immer) ein schöner Bericht und tolle Bilder.

Dankeschön

Winterbaer hat gesagt: RE:Dankeschön
Gesendet am 5. August 2014 um 10:42
Dankeschön für`s Anschauen:-)!


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