Alpstein Haute Route - Eine Alpstein-Traverse der Extraklasse
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Sobald im Herbst der erste Schnee gefallen ist, kehren im Alpstein Ruhe und Einsamkeit ein. Es ist für mich die schönste Zeit, um dort Touren zu machen - auch wegen des einzigartigen Herbstlichts, der meist fantastischen Fernsicht und der schönen Vorwinterstimmung. Angesichts der tief stehenden Sonne müssen aussichtsreiche Grate her. Kombiniert man die beiden (für mich) schönsten Gratwanderungen im Alpstein, sieht man unterwegs praktisch alle Highlights und bedeutenden Gipfel dieses wunderschönen Gebirges und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Da man sich über lange Zeit in Kammlagen auf über 2000 m bewegt, ist die Aussicht in alle Richtungen überwältigend. Eine sehr ergiebige Durchquerung des Alpsteingebirges von West nach Ost, von Wildhaus nach Brülisau.
Da die Route bzw. die einzelnen Streckenabschnitte hier bereits bestens und ausgiebig dokumentiert sind, will ich darauf nicht mehr näher eingehen, wohl aber auf die Verhältnisse.
Haben Einige nach den jüngsten Schneefällen bereits das (vorzeitige) Ende der Wandersaison heraufbeschworen, herrschen im Alpstein wider Erwarten fast perfekte Wanderbedingungen! Sonniges und in der Höhe ausgesprochen mildes Wetter hat den Schnee in den südlichen Expositionen bis in die höchsten Höhen abschmelzen lassen. Nach klaren, kalten Nächten wie an diesem Wochenende ist der Boden gefroren, so dass die auf erdigen Wegen ansonsten übliche Rutscherei und Drecklerei ausbleibt. Vorsicht ist geboten bei der Querung von (Alt-)Schneefeldern im steilen Gelände. Zumindest am Vormittag waren diese pickelhart gefroren, namentlich zu Beginn des steilen Aufstiegs aus dem Karrenfeld (P. 2069) oberhalb des Schafbodens zum Jöchli und im ersten Abschnitt des Nädliger-Gratwegs (T4) war dies etwas mühsam. Der Aufstieg zum Gipfel (P. 2335) westlich des Jöchlis (oft als "Jöchli" selbst bezeichnet, ich nenne ihn "Jöchliturm") war dann hingegen nicht durch Altschnee, sondern durch eine hauchdünne Neuschneedecke sehr rutschig, aufgrund der geringen Schwierigkeiten jedoch unproblematisch.
Kurz vor dem Altmannsattel (2368 m) traf ich zum ersten Mal auf andere Wanderer - und das im sonst hoffnungslos überlaufenen Alpstein! Sie berichteten, dass auf dem mit Eisenbügel und Drahtseilen versicherten Steig durch die Fliswand zum Rotsteinpass hartgefrorener Schnee das Drahtseil an zumindest einer Stelle so überdeckt, dass sie -aufgrund fehlender Alpinausrüstung- den Rückzug antreten mussten. Ähnliches sollte mir kurze Zeit später ebenfalls widerfahren: Den Altmanngipfel hatte ich ja von vornherein abgehakt - der "Normalweg" ist um diese Jahreszeit wegen seiner ungünstigen Exposition oft kritisch. Die Felsen sind teils mit einer dünnen Schnee- und Eisschicht überzogen und ausserdem a….kalt. Ich wollte jedoch vom Altmannsattel nordseitig über die steile und mit einem (neuen) Drahtseil gesicherte Felsflanke zum Löchlibettersattel absteigen, um von dort -unter "Mitnahme" des westlichsten und höchsten Gipfels der Fälentürm- meinen Weg Richtung Fählensee fortzusetzen. Doch ich hatte die Rechnung ohne den Wirt resp. den Schnee gemacht! Waren bereits die ersten zu querenden Meter auf pickelharter Schneeoberfläche bis zum weiter unten aus dem gefrorenen Schnee herausragenden Drahtseil ziemlich heikel, ging das Herunterhangeln am Seil anschliessend erstaunlich gut. Bis zu einer Stelle, wo das Drahtseil über mehrere Meter tief unter dem betonhart gefrorenen Schnee vergraben war. Trotz grösster Anstrengung liess sich das Seil nicht zutage befördern - die Traversierung ohne Seil war mir in dem abschüssigen Gelände jedoch ohne Alpinausrüstung (Pickel und Steigeisen) zu riskant. Bei einem Ausrutscher wäre es weit runter gegangen… Also alles retour und wieder hinauf in die wärmende Sonne am Altmannsattel. In der eisigen Nordflanke war es so ungemütlich kalt, dass ich nebst Handschuhen auch gleich noch 2 wärmende Kleidungsschichten hatte anziehen müssen - obwohl ich ansonsten den gesamten Tag im T-Shirt gelaufen bin!
Ich entschloss mich dann dazu, an den schönen Nädliger-Gratweg den fast noch schöneren und aussichtsreicheren Bergkamm von Chreialp- und Roslenfirst anzuhängen und eben auf diesem Weg die Bollenwees zu erreichen. Tatsächlich hatte ich nie zuvor den gesamten Roslenfirst überschritten - eine echte Entdeckung! Ich konnte mich kaum sattsehen an den links und rechts von mir aufragenden, wilden Felstürmen. Der Abstieg vom Roslenfirst zur Saxerlücke auf (nicht immer leicht zu verfolgenden) Pfadspuren wird regelmässig mit T3 bewertet. Mir kam´s anspruchsvoller vor - vielleicht auch wegen der rutschigen Schneeauflage und teils vereister Passagen. Einige Male ist auch der Gebrauch der Hände vonnöten.
Von der Saxerlücke gemütlich in 1,5 h über die Bollenwees nach Brülisau, wo ich bis zur Abfahrt des Postautos noch die letzten wärmenden Strahlen der Herbstsonne genoss.
Da die Route bzw. die einzelnen Streckenabschnitte hier bereits bestens und ausgiebig dokumentiert sind, will ich darauf nicht mehr näher eingehen, wohl aber auf die Verhältnisse.
Haben Einige nach den jüngsten Schneefällen bereits das (vorzeitige) Ende der Wandersaison heraufbeschworen, herrschen im Alpstein wider Erwarten fast perfekte Wanderbedingungen! Sonniges und in der Höhe ausgesprochen mildes Wetter hat den Schnee in den südlichen Expositionen bis in die höchsten Höhen abschmelzen lassen. Nach klaren, kalten Nächten wie an diesem Wochenende ist der Boden gefroren, so dass die auf erdigen Wegen ansonsten übliche Rutscherei und Drecklerei ausbleibt. Vorsicht ist geboten bei der Querung von (Alt-)Schneefeldern im steilen Gelände. Zumindest am Vormittag waren diese pickelhart gefroren, namentlich zu Beginn des steilen Aufstiegs aus dem Karrenfeld (P. 2069) oberhalb des Schafbodens zum Jöchli und im ersten Abschnitt des Nädliger-Gratwegs (T4) war dies etwas mühsam. Der Aufstieg zum Gipfel (P. 2335) westlich des Jöchlis (oft als "Jöchli" selbst bezeichnet, ich nenne ihn "Jöchliturm") war dann hingegen nicht durch Altschnee, sondern durch eine hauchdünne Neuschneedecke sehr rutschig, aufgrund der geringen Schwierigkeiten jedoch unproblematisch.
Kurz vor dem Altmannsattel (2368 m) traf ich zum ersten Mal auf andere Wanderer - und das im sonst hoffnungslos überlaufenen Alpstein! Sie berichteten, dass auf dem mit Eisenbügel und Drahtseilen versicherten Steig durch die Fliswand zum Rotsteinpass hartgefrorener Schnee das Drahtseil an zumindest einer Stelle so überdeckt, dass sie -aufgrund fehlender Alpinausrüstung- den Rückzug antreten mussten. Ähnliches sollte mir kurze Zeit später ebenfalls widerfahren: Den Altmanngipfel hatte ich ja von vornherein abgehakt - der "Normalweg" ist um diese Jahreszeit wegen seiner ungünstigen Exposition oft kritisch. Die Felsen sind teils mit einer dünnen Schnee- und Eisschicht überzogen und ausserdem a….kalt. Ich wollte jedoch vom Altmannsattel nordseitig über die steile und mit einem (neuen) Drahtseil gesicherte Felsflanke zum Löchlibettersattel absteigen, um von dort -unter "Mitnahme" des westlichsten und höchsten Gipfels der Fälentürm- meinen Weg Richtung Fählensee fortzusetzen. Doch ich hatte die Rechnung ohne den Wirt resp. den Schnee gemacht! Waren bereits die ersten zu querenden Meter auf pickelharter Schneeoberfläche bis zum weiter unten aus dem gefrorenen Schnee herausragenden Drahtseil ziemlich heikel, ging das Herunterhangeln am Seil anschliessend erstaunlich gut. Bis zu einer Stelle, wo das Drahtseil über mehrere Meter tief unter dem betonhart gefrorenen Schnee vergraben war. Trotz grösster Anstrengung liess sich das Seil nicht zutage befördern - die Traversierung ohne Seil war mir in dem abschüssigen Gelände jedoch ohne Alpinausrüstung (Pickel und Steigeisen) zu riskant. Bei einem Ausrutscher wäre es weit runter gegangen… Also alles retour und wieder hinauf in die wärmende Sonne am Altmannsattel. In der eisigen Nordflanke war es so ungemütlich kalt, dass ich nebst Handschuhen auch gleich noch 2 wärmende Kleidungsschichten hatte anziehen müssen - obwohl ich ansonsten den gesamten Tag im T-Shirt gelaufen bin!
Ich entschloss mich dann dazu, an den schönen Nädliger-Gratweg den fast noch schöneren und aussichtsreicheren Bergkamm von Chreialp- und Roslenfirst anzuhängen und eben auf diesem Weg die Bollenwees zu erreichen. Tatsächlich hatte ich nie zuvor den gesamten Roslenfirst überschritten - eine echte Entdeckung! Ich konnte mich kaum sattsehen an den links und rechts von mir aufragenden, wilden Felstürmen. Der Abstieg vom Roslenfirst zur Saxerlücke auf (nicht immer leicht zu verfolgenden) Pfadspuren wird regelmässig mit T3 bewertet. Mir kam´s anspruchsvoller vor - vielleicht auch wegen der rutschigen Schneeauflage und teils vereister Passagen. Einige Male ist auch der Gebrauch der Hände vonnöten.
Von der Saxerlücke gemütlich in 1,5 h über die Bollenwees nach Brülisau, wo ich bis zur Abfahrt des Postautos noch die letzten wärmenden Strahlen der Herbstsonne genoss.
Tourengänger:
marmotta

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Kommentare (2)