Piz Lai Blau - Piz dalla Val


Publiziert von Tobi , 3. September 2015 um 21:16.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum:26 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Strecke:11km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW bis auf die Staumauer des Lai da Sontga Maria oder cff logo Platta, Lai da Sontga Maria

Um ein besseres Gefühl für die einzige weglose Passage bei meinem geplanten Projekt *Überschreitung Gotthard-Basistunnel zu erhalten, möchte ich die Gegend um den Lai Blau vorgängig mit einer kleinen Reko-Tour erkunden.
 
Mit dem ÖV ist es eine halbe Weltreise auf den Lukmanier Pass. Deshalb arrangiere ich einen Ausflug mit meinen Eltern. Sie werden chauffiert und ich erhalte im Gegenzug ein Zeitfenster für meine Erkundungstour.
 
Gemeinsam starten wir von der Staumauer des Lai da Sontga Maria (1911m). Im Aufstieg verabschiede ich mich von ihnen und steige zügig über die Alp Rondadura zum Lai Blau (2409m) auf.
 
Vom Nordufer des Sees kraxle ich weglos im Kessel in die Höhe. Auf etwa 2600m treffe ich auf einen Pfad, der fortan gut erkennbar und teilweise mit Steinmännchen markiert zur Lücke westlich von Pt 2723 hoch führt. Auf dem breiten Ostgrat ist der Gipfel des Piz Lai Blau (2961m) wenig später erreicht. Insgesamt ein T4. Entgegen der sonnigen Wetterprognosen stehe ich mit bescheidener Aussicht im Nebel und ein kräftiger Wind bläst mir um die Ohren. Da bin ich froh, Kappe und Handschuhe aus dem Rucksack ziehen zu können…
 
Der Abstieg über den Südgrat zur Fuorcla dil Lai Blau (2853m) dünkt mich etwas anspruchsvoller (T5). Der Nebel hat sich in der Zwischenzeit etwas gelichtet, aber auch so habe ich nicht die gesamte Route bis zum Rein da Nalps tief im Tal im Überblick. Aber soweit ich das einschätzen kann, sollte es ohne Probleme möglich sein, von Pt 2208 im Val Nalps in einer geschwungenen Linie zu diesem Übergang hoch zu steigen. Auch der Abstieg zum Lai Blau scheint ebenso keine besonderen Probleme zu bieten. Dürfte sich alles im Bereich eines T4 bewegen.
 
Mit dieser Einschätzung gebe ich mich zufrieden. Mein Zeitfensters bietet mir zwei weitere Stunden. Also folge ich weiter dem Grat Richtung Süden. Die Kraxelei macht Spass und bewegt sich angenehm zwischen einem T4 und T5. So langsam bekomme ich das Gespür, was mit meinen neuen Trailrunning Schuhen möglich ist. Während der Gratüberschreitung entdecke ich weitere schuttige Couloirs, welche vom Val Nalps zum Grat hochführen und durchgehend begehbar zu sein scheinen.
 
Der Aufstieg zum Piz dalla Val (2819m) ist etwas fordernder (T5 II). Knapp unterhalb des Gipfels entdecke ich Holzreste eines Gipfelkreuzes und „bastle“ damit eine Gipfel-Stange. Nun hat dieser Felszacken wenigstens ein kleines Erkennungsmerkmal.
 
Der Abstieg vom Gipfel nach Süden gestaltet sich schwierig bis unmöglich. Der Grat bricht jäh ab. Ich weiche in die Ostflanke aus, stehe aber auch hier bald vor einem Abbruch. Diesen kann ich zwar knapp abklettern, doch die folgende Felsstufe ist mir doch eine Spur zu hoch. Ausserdem scheint es nicht die letzte zu sein…
 
Ich quere in der Ostflanke nach Norden. Dort sieht das Gelände zwar ebenfalls nicht einladender aus, doch kann ich nun über Steilgras und einige kleinere Felsstufen absteigen (T5+). Dies ist für mich an der Grenze dessen, was mit Trailrunning Schuhen machbar ist…
Über ein Geröllfeld steige ich zum nächsten See ab. Anschliessend über einen breiten Wiesen-Rücken an den Seelein bei Pt 2442 vorbei. Bei Pt 2318 stosse ich wieder auf den markierten Bergweg und hole im Abstieg auch bald meine Eltern ein. Auch sie hatten sich ein sonniges Picknick am Lai Blau etwas weniger kühl vorgestellt…
 
 
Fazit: Damit wäre nun Alles für die Überschreitung des Gotthard-Basistunnels geklärt. Ebenso ist klar, dass ich noch mehr als einmal in diese traumhafte Gegend kommen werde. Viele spannende Routen und Gipfelziele wurden gesichtet. Wenn dieses Gebiet nur besser mit dem ÖV erschlossen wäre…

Tourengänger: Tobi


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