Von Susch nach Cinuos-chel über Cna da Grialetsch und Cna digl Kesch


Publiziert von Runner , 26. Juli 2015 um 17:13.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum: 9 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1711 m
Abstieg: 1514 m
Strecke:Susch - Cna da Grialetsch - Scalettapass - Cna digl Kesch - Alp Funtauna - Cinuos-chel
Unterkunftmöglichkeiten:div. in Zernez, u.a. Camping 'Cul' (Strom, fliessend Wasser, Bistro)

Nachdem sich der gestrige Mittwoch aufgrund des nicht berauschenden Wetters als Museumstag angeboten hatte und ich die Gelegenheit zum Besuch des Segantinimuseums in St. Moritz genutzt habe - zum Preis von sFr. 10.- werden doch einige eindrückliche Bilder dieses Künstlers gezeigt und unter der Kuppel darf man auch das berühmte Alpen-Tryptichon, welches den ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen darstellt, bewundern - nahm ich heute wieder einen schönen Berglauf unter die Füsse, welcher mich von Susch nach Cinuos-chel führen sollte. Freilich nicht entlang des Inn sondern über die Grialetsch- und die Keschhütte. Letztere kann schon fast nicht mehr als solche bezeichnet werden, ist aber dennoch immer wieder einen Besuch wert.

Um 07.25 Uhr geht es in Susch los. Der Wanderweg in Flussrichtung rechts der Susasca, also links in Laufrichtung, wurde aufgehoben. Dies, weil zu viele Rüfen niedergingen. Es wurde ein neuer Weg auf der rechten Talseite angelegt. Ich wähle für die ersten Kilometer trotzdem die Passstrasse und stosse bei Pkt 1783 'Jenna' auf den nun wieder regulären, weiss-rot-weiss markierten Bergweg. Durch eine schöne Hochebene gelange ich zur Alp d'Immenz. Nun erneut stetig ansteigend passiere ich im Laufschritt die Alp Grialetsch. Eine Hochalpine Szenerie eröffnet sich und einer letzter Aufschwung über stets gute Wege führt zum ersten Zwischenziel, der Grialetschhütte. Diese erreiche ich um 09.45 Uhr - Zeit für ein zweites Frühstück ! Die Linzertorte und der Kaffee schmecken ausgezeichnet. Vielleicht liegts an der Höhe, vielleicht am grandiosen Wetter, welches besser nicht sein könnte oder aber an beidem. Denn zweifellos wurde der Kaffee nicht nach alter Wienertradition aufgebrüht :-)

Um Punkt 10.00 Uhr zieht es mich weiter. Die nun folgende Fuorcla da Grialetsch liegt gut 5 Höhenmeter unterhalb der Hütte, sodass dieser erste Pass nach der Kaffeepause ohne Anstrengung erreicht wird. Hier oben sind schon ein paar Fischer am Werk, offenbar bieten die beiden namenlosen Dümpel vor der Hütte und der Furggsee genug 'Material', als dass es sich lohnt die Angelausrüstung hier hoch zu schleppen.

In einer guten Stunde - im Laufschritttempo - erreicht man von hier den Scalettapass. Dankbarerweise muss hierzu nicht bis auf den Dürrboden abgestiegen werden, denn auf etwa 2'220 M.ü.M., im Bereich 'Unter Schönbüel', zweigt der Weg ab. So gewinnt man auf breitem Bergweg den nächsten Pass. Hier oben steht ausser einem Wegkreuz noch eine Schutzhütte, welche bei schlechtem Wetter eine komfortable Zuflucht böte. Da die Passhöhe nicht speziell attraktiv ist, laufe ich sofort weiter über den Panoramatrail Richtung Keschhütte. Überall sind die Spuren des vergangenen Winters sichtbar. Teilweise liegt noch recht viel Altschnee, teilweise sind die Wege einfach weggerutscht. Nirgends aber ist ein Passieren gefährlich oder gar unmöglich. So gelange ich problemlos zur Keschhütte, wo ich mich um 12.10 Uhr zu einem kühlen Bier und einer feinen Suppe mit Würstchen niedersetzen darf. Zwei Bergläufer mit Hund, welche sich auf den bevorstehenden - zwischenzeitlich vergangenen - Swissalpine vorbereiten sind ebenfalls anwesend. Ich halte einen Schwatz mit den beiden und so vergeht im Nu eine Stunde. Die Idee, übe die Porta d'Es-cha ins Engadin zurück zu gelange verwerfe ich aufgrund der permanenten Schneedecke und in Anbetracht meiner für so ein Unterfangen mangelhaften Ausrüstung, (es fehlen wiederum die 'Katzenkrallen' und die Stöcke), ohne Bedauern und entscheide mich für den wenig spannenden aber stets talwärts führenden Weg über die Alp Funtauna. Ab dieser am Ende des Val Funtauna gelegenen Alp wird's teilweise richtig zäh, denn der Weg ist breit, gekiest und bietet keinerlei Abwechslung. Einzig der Italiener, welcher mir auf der Vespa entgegenkommt, sorgt für Erheiterung. Der ist aber bestimmt nicht das erste Mal hier oben. Trotzdem mutet es unwirklich an, mit diesem Gelateria-Hobel auf den Alpweiden rumzukurven !. Nach einer guten Stunde ist aber auch der Bahnhof in Cinuos-chel erreicht und dank der RhB darf ich bald den verdienten (?) Apéro vor meinem Zelt in Zernez geniessen ...

Fazit: schöne Runde, mit 42Km ideal für's Berglauftraining, als Wanderung würde ich es mit Übernachtungen auf der Grialetsch und der Keschhütte planen. Den Rückweg über die Alp Funtauna ersetzt man idealerweise mit dem Abstieg nach Bergün oder mit einer Überschreitung des Porta d'Es-cha (Camona d'Es-cha) bzw. Fuorcla Pischa, von welcher man ebenfalls zur Camona d'Es-cha queren kann.
 


Tourengänger: Runner


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