Rif. Menaggio und Monte Grona (1736 m) - Belvedere über dem Comer See


Publiziert von dulac , 2. Mai 2015 um 18:46.

Region: Welt » Italien » Lombardei
Tour Datum:15 April 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus Nr. 13 von Menaggio bis Breglia
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dto.

Am letzten Tag meines kurzen Aufenthalts am Comer See hatte ich mir den Monte Grona ausgesucht. Anders als zum Monte San Primo gibt es zu ihm schon eine Reihe deutschsprachiger Berichte u.a. zuletzt von Alpstein.

 

Die Anreise zum Ausgangspunkt am Morgen: zunächst mit dem Shuttle von der Unterkunft hinab zur Anlegestelle in Bellagio, dann eine sehr angenehme Schifffahrt über Varenna nach Menaggio. Von dort mit dem Bus hinauf nach Breglia. Autofahrer hätten ab hier noch gut 300 Höhenmeter weiterfahren können. Ich dagegen durfte bei den Höhenmetern heute zumindest die 1.000 wieder  vollmachen.

 

Dass es von Breglia noch einen direkteren Aufstieg gegeben hätte, habe ich erst nach der Tour auf der Karte bemerkt. Ich dagegen bin der Ausschilderung gefolgt, wo sich der Wanderweg etwas weiter nordöstlich hält, so wie auch das Fahrsträsschen. Dessen Kehren aber zumeist abkürzt.

 

Nach anderthalb Stunden war das Rifugio Menaggio erreicht, wunderschön gelegen mit Traumaussicht. Zwar war es schon 12h30, doch eigentlich hatte ich die Mittagsrast erst für den Gipfel geplant. Etwas überrascht hat mich, wieviele unterschiedliche Möglichkeiten es nun hat, um von hier auf den Gipfel zu gelangen.

 

Panoramaweg“ klang am attraktivsten. Und so war es auch: ein schmaler Steig führt zunächst in die Südflanke. Nach einer Viertelstunde wird ein kurzer Abstecher zu einer Aussichtsbastion geboten, dem Pizzo Coppa. Ein lohnendes Angebot.

 

Wieder zurück auf dem Panoramaweg kommt man bald darauf am Einstieg in die Ferrata vorbei. Zur Zeit wegen Überholungsarbeiten freilich gesperrt.

 

Wo der Panoramaweg, etwa eine Dreiviertelstunde ab dem Rifugio, dann immer mehr in nördliche Richtung dreht, wird er zugleich auch immer steiler. Irgendwie hatten mir hier meine heute etwas müden Beine nahegelegt, ihnen das nicht mehr länger anzutun und lieber auf der schönen Aussichtsterrasse der Hütte Mittag zu machen. Selbst eher etwas unwillig fügte ich mich doch ihrem Willen.

 

Schade, dass das Rifugio nicht geöffnet war, doch auch so hatte es jetzt, so zwischen zwei und drei Uhr, gut ein Dutzend Besucher an der resp. um die Hütte. Man kann sich gut vorstellen wieviel Betrieb hier in der Saison herrschen dürfte.

 

Eine Stunde später dann der Stimmungsumschwung: Unzufriedenheit, heute noch keinen Gipfel erreicht zu haben. Die knapp 400 hm bis zur Vetta sollten in der mir noch zur Verfügung stehenden Zeit doch machbar sein. Jetzt allerdings mit weniger Panorama, aber auch weniger starker Steigung zunächst über den Weg, der mit S. Amate ausgeschildert ist.

 

Wer zum Monte Grona will, muss nicht ganz bis zu dieser Kapelle wandern, sondern kann sich bei Erreichen des Grats nach links wenden und diesem zum Sattel La Forcoletta folgen. Hier beginnt der Schlussaufstieg, der sich bald danach allerdings in zwei Alternativen aufteilt: eine vielleicht 50 hm unter dem Grat verlaufende und eine zweite, auf den ersten Blick vielleicht etwas anspruchsvoller erscheinende, auf dem Grat.

 

Tatsächlich erwies sich diese als maximal T3 und hatte überdies den Vorteil, dass keine Schneereste gequert werden mussten. Von oben war nämlich zu beobachten, dass einige Kollegen unten sich hier doch ein wenig schwer taten.

 

Klare Sicht am Gipfel hätte ich mir natürlich gewünscht. Doch dass das Wetter da heute nicht mitspielen würde, war schon lange zuvor klar. Die Enttäuschung darüber hielt sich demnach in engen Grenzen und wurde verdrängt durch die Freude, die Spitze heute trotzdem noch erreicht zu haben.

 

Im späteren Abstieg folgte ich an der Forcoletta dann dem steilen Steig, der auf kürzestem Weg zum Rifugio hinabführt. Die Terrasse dort war mittlerweile von allen verlassen, Auch ich hielt mich nur kurz auf, um noch über einen kleinen Zeitpuffer für ein Bier in Breglia bis zur Abfahrt des Busses zu verfügen.

 

Die Zeit hätte ich dann wohl noch gehabt, doch die einzige potentielle Quelle war leider geschlossen. :-(

 

Ich habe es dann auf der Terrasse meines Quartiers in Bellagio mit Blick auf den Monte Grona nachgeholt. :-))

 

 

Noch eine Anmerkung in Zusammenhang mit der Ferrata:

 

Hikr-Kollege Angelo Angelo & Ele, mit dem ich mich 2 Wochen zuvor auf dem Sasso Gordona angefreundet hatte, war gerade mal 3 Tage zuvor mit Igor am Monte Grona. Die beiden sind allerdings über die Ferrata aufgestiegen. Am Ende ihres *Berichts und als letztes in der Fotostrecke ist dort  ein beinahe einstündiges Video davon, das von Igor stammt. Für mich wäre die Ferrata ja nichts, aber sonst wird sie z.T. in den höchsten Tönen gelobt. Wer sich dafür interessiert, vielleicht mal reinschauen.

 

 

Noch ein paar allgemeine Bemerkungen zur Wahl von Bellagio und der Erreichbarkeit mit öV:

 

Auf den ersten Blick mag es verwundern, dass ich ein Quartier in Bellagio gewählt habe, wo doch 2 meiner 3 Touren auf Berge am gegenüberliegenden Ufer führten.

Das lag zum einen daran, dass ich ursprünglich vorgehabt hatte, die schon ewig lang geplante Gesamtdurchquerung des Triangolo Lariano (Como/Brunate – Bellagio) endlich einmal - in zwei Etappen -  in die Tat umzusetzen. Dass ich mir letztendlich mit dem Monte San Primo davon nur das Filetstück rausgepickt habe, lag daran, dass mir vor Ort Berge wie der Crocione plötzlich noch attraktiver erschienen.

 

Dann war da noch das Buchungsportal, das mir in Bellagio ein aktuell sehr attraktives Angebot nachwies.

 

Und es war wie ich finde eine glückliche Fügung. Die kurzen Fahrten mit dem Schiff waren eine angenehme Bereicherung, und genügend häufige Verbindungen hat es ja.

 

Auch ist Bellagio mit öV besser erreichbar als es auf des ersten Blick erscheinen mag:

Es gibt da die Postbusverbindung Lugano-St. Moritz. Der früher erhobene Zuschlag „Alpine ticket“ wird seit dem Fahrplanwechsel nicht mehr erhoben. Die Fahrt von Lugano resp. St. Moritz bis nach Menaggio ist daher für GA-Inhaber im Preis drin.

Anders als die ASF-Busse, die ebenfalls von Lugano nach Menaggio fahren, bietet der Postbus am Bahnhof in Lugano guten direkten Anschluss u.a. an den ICN, der Viertel vor 12 in Lugano ankommt. Leider fahren die Busse nur in der Hochsaison täglich, ansonsten nur am Wochenende.

 

Bei meiner Rückfahrt, an einem Donnerstag, musste ich freilich den ASF-Bus nehmen (Fahrpreis rund 6 Euro). Die Haltestellen für Hin- bzw. Rückfahrt liegen in Menaggio ein wenig, aber nicht viel auseinander (gilt auch für den Postbus). Auch der Fussweg zur Anlagestelle ist gut machbar, vielleicht 5 Minuten. Die Fahrscheine in Menaggio für den ASF-Bus gibt es in dem Zeitungsgeschäft an einer Ecke in der Nähe der Haltestelle.

Um in Lugano zum Bahnhof zu kommen, steigt man dort am besten nicht erst an der Endhaltestelle aus, sondern bereits in Cassarate an der Haltestelle Lanchetta, die auch von der Stadtbuslinie Nr. 2 bedient wird, welche von hier bis zum Bahnhof fährt.


Tourengänger: dulac
Communities: ÖV Touren


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T3+ I
26 Dez 16
Monte Grona, 1736 m. · viciox
T3
22 Mär 23
La Grona · cai56
T3
T3
T2
5 Jun 16
Monte Grona 1736 m · cristina
T3
21 Mai 21
Monte Grona e Pizzo Coppa · beppe
T3
29 Aug 16
scappatella al Monte Grona · GIBI

Kommentare (3)


Kommentar hinzufügen

alpstein hat gesagt:
Gesendet am 2. Mai 2015 um 19:19
Schöner Bericht!! Vor einer Woche kannte ich den Berg noch nicht und nun war ich diese Woche auch schon oben.

Mit der Direttissima" und Deiner Gratroute zwischen Gipfel und "Forcoletta" gibt es noch Varianten für einen weiteren Besuch. Die Ferrata überlasse ich lieber auch mal anderen ;-)

HG, Hanspeter

Angelo & Ele hat gesagt:
Gesendet am 2. Mai 2015 um 19:59
Il monte Grona è una delle mie montagne preferite del lago di Como... quindi complimenti per la scelta e per la tua bella camminata.
Il rifugio Menaggio in questa stagione è aperto solo sabato e domenica, ma dal 15 Giugno al 15 settembre dovrebbe essere aperto tutti i giorni, così la prossima volta potrai bere al rifugio la tua bella birra... :-))

Gazie per aver accennato alla ferrata che io ho fatto con Igor...

Ciao Wolfgang e buone montagne...

Angelo

Felix hat gesagt:
Gesendet am 3. Mai 2015 um 11:03
dein Bericht macht "gluschtig"!

lg Felix


Kommentar hinzufügen»