Piz Segnas und Piz Sardona durch den kleinen Sardonakamin
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Der Sardonakamin ist die markante Rinne, welche die Piz Sardona Westwand durchzieht. Der kleine Sardonakamin ist die Rinne links davon (Foto). Der kleine Sardonakamin fehlt im Führer, und ist auch auf Hikr neu.
Neu auf Hikr, alt bekannt für mich. Denn früher bin ich ausschliesslich über die Geissegg zur Grenzlinie der Glarner Hauptüberschiebung, und von da hinüber "in das erste Couloir" (Zitat Führer 8. Auflage). Das "erste Couloir" ist der kleine Sardonakamin. Dank
Hikr und der 11. Auflage des Führers wurde mir klar, dass mit dem "ersten Couloir" das weiter entfernte zweite Couloir gemeint ist.
Der kleine Sardonakamin ist in diesem Sinn also eine neue Route. Nach längerer fersenspornbedingter Bergabstinenz habe ich vor 3 Jahren mit orthopädisch guten aber bergsteigerisch schlechten Schuhen bereits bei der Querung aufgegeben. Im diesjährigen Regensommer haben die Meterologen für heute einen trockenen Tag vorausgesagt. Der richtige Tag also, um mir die Route noch einmal anzusehen.
Routenbeschreibung
Zunächst von Elm nach Horn. Das geht in knapp 2h, wenn man die
hier beschriebenen Abkürzungen "Bärenfad" und "Horenrain" nimmt. Ab Horn dann auf der Geissegg-Seite hoch. Bis kurz vor der Grenzlinie der Glarner Hauptüberschiebung ist das maximal T4. Zur Grenzlinie überklettert man eine etwa 5m hohe Felsstufe (II).
Die horizontale Traverse hinüber zum kleinen (und grossen) Sardonakamin führt über dünn mit Schutt überzogenen abschüssigen Fels. Der Schutt ist oben trocken, der Fels darunter nass. Entsprechend heikel ist die Querung - an der Grenze des Machbaren (T6).
Vor dem Ende der Querung bin ich früher direkt in die Felsen eingestiegen und um einen Vorsprung herum in den kleinen Sardonakamin. Inzwischen ist da ein Pfeiler weggebrochen. Den Vorsprung erreiche ich heute von der gegenüberliegenden Seite, wenige Meter links der stets Wasser führenden Rinne des kleinen Sardonakamins (II) -Topo hier.
Der kleine Sardonakamin selber ist weniger steil, felsiger und mit deutlich kleineren Schuttblöcken gefüllt als der grosse, und damit entsprechend angenehmer zu begehen. Einziges Problem ist auf etwa ⅔ Höhe ein gut 3m hoher Brocken, der den Weiterweg versperrt, die Schlüsselstelle also. Wie weiter?
Neu auf Hikr, alt bekannt für mich. Denn früher bin ich ausschliesslich über die Geissegg zur Grenzlinie der Glarner Hauptüberschiebung, und von da hinüber "in das erste Couloir" (Zitat Führer 8. Auflage). Das "erste Couloir" ist der kleine Sardonakamin. Dank

Der kleine Sardonakamin ist in diesem Sinn also eine neue Route. Nach längerer fersenspornbedingter Bergabstinenz habe ich vor 3 Jahren mit orthopädisch guten aber bergsteigerisch schlechten Schuhen bereits bei der Querung aufgegeben. Im diesjährigen Regensommer haben die Meterologen für heute einen trockenen Tag vorausgesagt. Der richtige Tag also, um mir die Route noch einmal anzusehen.
Routenbeschreibung
Zunächst von Elm nach Horn. Das geht in knapp 2h, wenn man die

Die horizontale Traverse hinüber zum kleinen (und grossen) Sardonakamin führt über dünn mit Schutt überzogenen abschüssigen Fels. Der Schutt ist oben trocken, der Fels darunter nass. Entsprechend heikel ist die Querung - an der Grenze des Machbaren (T6).
Vor dem Ende der Querung bin ich früher direkt in die Felsen eingestiegen und um einen Vorsprung herum in den kleinen Sardonakamin. Inzwischen ist da ein Pfeiler weggebrochen. Den Vorsprung erreiche ich heute von der gegenüberliegenden Seite, wenige Meter links der stets Wasser führenden Rinne des kleinen Sardonakamins (II) -Topo hier.
Der kleine Sardonakamin selber ist weniger steil, felsiger und mit deutlich kleineren Schuttblöcken gefüllt als der grosse, und damit entsprechend angenehmer zu begehen. Einziges Problem ist auf etwa ⅔ Höhe ein gut 3m hoher Brocken, der den Weiterweg versperrt, die Schlüsselstelle also. Wie weiter?
Früher bin ich links griffarm hoch und hoffte, dass die Vibram-Sohle auf dem Fels hält. Damals lag jeweils viel Schnee in der Rinne, und die Felsen waren trocken. Nicht so im Regensommer 2014. Ich klettere deshalb die rechte Seite. Zu Beginn ist das einfach, doch bald folgt eine abdrängende Stufe, dann muss man weit hinauf, bis endlich über glitschige Stufen auf den Schutt hinter dem Brocken abgestiegen werden kann (II-III).
Danach geht es leicht zum Gipfelplateau hoch (I-II). Ich bin oben noch ein bisschen hin und her gelaufen, um zu sehen, was für Varianten da sonst noch möglich wären. Gerade als ich meine, da etwas entdeckt zu haben, werde ich von Wolken eingenebelt. Jetzt in dichtem Nebel zum Piz Sardona, dann hinüber zum Surenjoch. Beim Surenjoch setzt der Regen ein, auf dem Piz Segnas dann Graupelschauer. Schnell weiter zum Segnespass.
In der Segnespass Mountain Lodge bin ich der einzige Gast, und bleibe da über eine Stunde hängen. Dafür hat sich bei meinem Abmarsch kurz nach 17h das Wetter wieder gebessert. Gut für mich und die Schulklasse, die jetzt in der Lodge eintrifft. Wenigstens heute Abend haben wir gutes Wetter. Morgen wird es wieder regnen. Für den Zeitbedarf ziehe ich ausnahmsweise die gute Stunde in der Lodge ab, also 18:05 - 8:05 - 1:00 = 9:00.
Fazit: (1) Die Querung vom Geissegg-Grat rechts entlang der Hauptüberschiebungslinie ist heikel. Besser überschreitet man die Rippe zum kleinen Sardonakamin wie hier beschrieben oder geht rechts davon. (2) Der kleine Sardonakamin ist bis auf den Einstieg und die Schlüsselstelle im obersten Drittel gut begehbar. Letztere ist bei genügend Schnee einfach.
Tourengänger:
Schlomsch

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