Piz Sardona (3056 m) - zum "politischen" Zentrum des UNESCO-Welterbes


Publiziert von PStraub , 18. Juli 2017 um 07:37.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:17 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SG   Segnas-Vorabgruppe   CH-GR 
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m

Bei meinem Bericht über das UNESCO-Weltnaturerbe "Tektonikarena Sardona" hatte ich einen Punkt vergessen: das "politische" Zentrum. Also den Punkt, wo die beteiligten Kantone Glarus, Graubünden und St. Gallen zusammentreffen.
Dieses Dreiländereck ist zwischen den Gipfeln Piz Sardona und Piz Segnas auf etwas über 3000 m Höhe.

Wer eine der Geissegg-Routen begeht, wird in der Regel von Elm aufsteigen - nicht zuletzt deshalb, weil kaum jemand weiss, dass man überhaupt von Tschinglen nach Falzüber kommt. Doch obwohl in den Karten keine Wege eingetragen sind, gibt es sogar zwei Varianten.
"Brutto" spart man so rund 500 Hm, wegen einigen Gegensteigungen unterwegs sind es allerdings deutlich weniger. Aber es ist landschaftlich attraktiver als die Wege durch das Tobel.


Mit der Tschinglenbahn bis zum Beginn des Weges zum Segnaspass. Beim dortigen Wegweiser genau zwischen den Richtungen Segnaspass bezw. Elm der Spur folgen, die zu einer Hütte führt. Ab dort hat es eine meist gute Wegspur nach Mättli.
Damals
bin ich bei Mättli gerade den Hang hinauf bis knapp 2000 m. Heute bin ich weiter via Herberig bis zum Sibnetegg gegangen. Ab hier folgt man dem Grat, der auf der andern Seite in ein Runsentobel abfällt. An P. 1748 vorbei immer gerade hinauf: Obwohl man es kaum glauben will, hat es quer durch das Erlentros hinauf eine gut begehbare Spur, auf welcher man bei P. 1978 den Weg Richtung Falzüber erreicht. Jetzt auf diesem via Matt nach Horn (neu "Horen"), zwischendurch "verheizt" man einiges an Höhe.
Zum Geissegg kann man den Weg benutzen, ich ziehe es vor, linkerhand dem Gratabbruch bei P. 2201 zu folgen.

In einem Bericht heisst es, ab der Vegetationsgrenze sei der Aufstieg gelb markiert. Das ist natürlich Unsinn, die gelben Markierungen zeigen die zulässige Obergrenze der Schafalpung an und  verlieren sich im anschliessenden Runsenbett.
Heute bin ich beim Bachbett aufgestiegen, früher einmal auf dem Grat. Sachlich macht das kaum einen Unterschied, im Bachbett ist es nass und rutschig, dafür etwas einfacher. Via Grat ist es unten angenehmer, dafür verläuft die Querung oben durch schlecht geschichtete Platten.

Beim Einstieg habe ich diesmal die linke Schlucht genommen. Technisch schwierig ist das nicht (T5, II) und nicht einmal besonders ausgesetzt. Aber ungeheuer rutschig. Alles ist nass, kaum ein Tritt hält, kaum einem Griff kann man vertrauen. Selbst wirklich grosse, scheinbar verkeilte Steine donnern unter den Füssen weg; die "Halbwertszeit" der meisten Tritte beträgt ein paar Sekunden. Zudem steigt man in einem Bachbett voller Schmelzwasser auf. Die Hosen sind sofort pflotschnass und die Hände werden bald einmal klamm. An einer besonders heiklen Schlüsselstelle oder an einem Fixseil bin ich allerdings nicht vorbeigekommen.

Nach dem Ausstieg hatte es noch ein kurzes Schneefeld, der Rest zum Sardona-Gipfel war bereits aper. Auf dieser Höhe zog zunehmend Nebel auf, und es war recht zügig.

Ab diesem Gipfel folgte ich der Wegspur unter dem P. 3011 durch und stieg dann zum (vermuteten) Dreiländereck hoch.

Dann weiter zum Piz Segnas, wo drei Gleitschirmflieger am Starten waren, und weiter auf dem Normalweg hinunter nach Las Palas. Wer zum Segnaspass will, quert das Tälchen auf ca. 2540 m und steigt recht flach zum Passweg auf.

In der Hütte gabs Bier und Kuchen (ausgezeichnet!), dann folgte noch der kniemarternde Abstieg zur Tschinglenbahn.

Tourengänger: PStraub


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