Rophaien (2078m) und Diepen (2222m) von Flüelen


Publiziert von Schneemann , 26. Juli 2014 um 10:52.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:25 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   Zürcher Hausberge 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 2200 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:ca. 16 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Flüelen (Gotthard-Route, Züge von morgens bis in die Nacht)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Siehe Ausgangspunkt

Der Rophaien gehört zu den Top-Aussichtsbergen am Vierwaldstätter See und lohnt daher einen Besuch. Er wirkt wie ein senkrechter Turm über Flüelen und ist schon vom Bahnhof mit dem Monster-Gipfelkreuz sichtbar. Ich war zum zweiten mal oben und wollte diesmal die fast vom Tal durchgehende Alpinwander-Route (blau-weiss) auf den Rophaien testen. Der Aufstieg von Flüelen ist heftig - 1600 Höhenmeter und durchgehend sehr steil mit vielen grossen Tritten. Wer dann noch nicht genug hat, kann die schöne Gratwanderung zum Diepen anhängen und nach grösserer Schleife dann bei Eggbergen ins Tal gondeln.

Aufstieg Flüelen -> Rophaien

Erstmal ist diese Route perfekt für den ÖV. Flüelen liegt auf der Gotthard-Route mit ca. halbstündigen Zügen bis in die Nacht. Nach Zürich ists nur leicht mehr als eine Stunde, besser kann mans kaum haben. Schon vom Bahnsteig aus sieht man den kecken Rophaien in den Himmel ragen.

Mein zweites mal auf den Rophaien - und zum zweiten mal hab ich mich schon in Flüelen verlaufen. Die Wegweiser sind dort nicht überzeugend, aber man trifft überm Ort zum Glück doch meistens irgendwie auf die Wanderwege. Schon recht früh steht der Rophaien mit dem blau-weissen Marker auf den Wegweiser. Dieser Route folgt man dann bis zum Gipfel. Einsamkeit ist hier garantiert (mir ist Niemand begegnet und der Weg ist stellenweise etwas zugewachsen).

Ab der Alp Gibel (786m) zweigt der blau-weisse Pfad von den andern Wegen (nach Ober-Axen oder Eggbergen) ab. Von hier gehts dann rassig steil durch den Wald. Stellenweise wirkt der Pfad auch leicht exponiert, aber der Wald ist so dicht, dass es zumidenst psychisch nicht sehr stresst.  Hin und wieder braucht man auch die Hände, insbesondere bei der Traversierung des Felsriegels auf einem Band. Ausblicke gibts leider fast keine und der Pfad will auch einfach nicht enden...

Irgendwann erreicht man doch noch eine Lichtung und steht vor der Alp Franzen (1454m). Zumindest heute war diese bewirtschaftet und ich konnte hier noch Getränke kaufen (viele Besucher kommen hier aber wohl nicht vorbei). Dank des Monster-Kreuzes wirkt der Rophaien-Gipfel hier schon sehr nah, aber der Wegweiser holt einen zurück in die Realität: 1h 50!
Der Weg traversiert hier ein Stück unter dem felsigen Gipfelaufbau und führt dann wieder sehr steil durch Grasflanken auf einen Sattel vor dem Gipfel. Gras und Erdreich waren leider noch sehr nass wegen der letzten Regentage - was den Aufstieg etwas unangenehm machte. Vom Sattel aus ists dann nicht mehr so steil, aber es zieht sich auch hier nochmalin die Länge.

Der Rophaien hat einen genialen Gipfel - nicht nur ist das Kreuz in seiner Dimension beeindruckend, sondern der Gipfel ist eine richtige Aussichtskanzel überm Vierwaldstätter See. Eine Art natürlicher Skywalk. Insbesondere der Gipfelblick in Richtung Luzern und der Tiefblick nach Flüelen sind fesselnd...
Am Gipfel ist wohl meist etwas mehr los, da der Aufstieg von der Rückseite deutlich kürzer und einfacher ist.

Gratwanderung zum Diepen und Abstieg

Die Beine waren zwar schon schwer, aber diesmal wollte ich noch die vielgelobte Gratwanderung in Richtung Diepen anhängen. Zu Beginn ist diese noch recht anregend, mit exponierten Stellen und Handeinsatz. Später wirds dann einfacher, aber immer blau-weiss markiert. Man überwandert den Äbtener Stöckli (2087m) und steht dann vor dem Diepen. Auf den Diepen führt kein markierter Pfad hinauf, aber die Pfadspuren sind deutlich, zumindest bis zum Gipfelbereich. Dort kann man beliebig aufsteigen.  Am Liebsten hätt ich den Diepen überschritten, aber ich fand keine Stelle wo ich hätte auf der andern Seite absteigen können. Daher bin ich wieder zurück und hab den Berg auf dem Wanderweg umrundet.

Der Abstieg über Schön Chulm nach Eggbergen ist dann nicht mehr spannend und erfolgt auf einfachsten Wanderwegen (T2). Die Gondel in Eggbergen fährt wohl ziemlich lange (12 CHF) und ist empfehlenswert, wenn man nicht noch einen ewigen und langweiligen Abstieg draufpacken will.

Fazit:
Das Panorama vom Rophaien und der Gratweg machen richtig Spass. Der steile Direktaufstieg von Flüelen hat auch nette Passagen, ist aber sehr mühsam und wohl eher ein Konditionstest. Immerhin ists meist schattig im Aufstieg. Die Alternative ist dem Rophaien mit deutlich weniger Höhenmeter von der Rückseite aufs Dach zu steigen. Nach meinem Gefühl ist die Route eher ein klassisches T4, aber wegen der Länge der Passagen hab ich noch ein + rangehängt.

Tourengänger: Schneemann


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Kommentare (1)


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chrismo77 hat gesagt: Gruonbach Schlucht
Gesendet am 22. September 2015 um 11:42
Der Abstieg von Eggbergen, entlang der Gruonbach Schlucht, ist ebenfalls nicht zu verachten... Es ist zwar kein T4 mehr, aber dennoch eine lohnende Alternative zur Bahn!


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