Vrenelisgärtli 2903m


Publiziert von Sherpa , 9. Juni 2014 um 18:06.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 7 Juni 2014
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2050 m
Abstieg: 2050 m
Strecke:Chäseren - Glärnischhütte - Glärnischfirn - Vrenelisgärtli
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Netstal - Riederen - Klöntalersee - Plätz

Vrenelisgärtli 2903m ..

.. einmal mehr unsere erste Hochtour im neuen Jahr. Und das Vreneli zum zweiten.

DIE SAGE UM DAS VRENELI
Ein kühner Bursche aus Glarus nun, der gelockt von der Schilderung der Gemsjäger, ide das schöne Mädchen von Ferne erblickt haben wollten, Tag und Nacht nicht zur Ruhe kommen könnte, machte sich eines Morgens auf, die grause Felsenburg zu erklimmen. Er flog zum Schein über die Berge, kehrte aber unvermutet wieder zurück und fand das Paar in zärtlichster Umschlingung.
Sein untilgbarer Hass gegen das Menschengeschlecht, das ihm siene Gemsen tötete, machte ihn unerbitterlich. Er schleuderte den Burschen über die hohe Wand hinab und verwandelte sein schluchzendes Töchterlein in einen grauen Felsklotz. Und nur, so erzählt die Sage, wer in Liebe dreimal den richtigen Stein küsst, kann das schlafende Kind wieder zum Leben erwecken. Tausende Steine liegen auf dem Gärtli. Eis und Schnee hat der zürnende Vater darüber gegossen. 
Wer weiss, wie lang die Geschichte schon her ist!
Quelle: Glärnischhütte


So wie die Sage erzählt, soll 3x der richtige Stein geküsste werden. Doch zum Steine küssen war es an diesem Pfingstwochenende definitv zu heiss. Nun zur Tour.

Wir reisten am Samstag zum Klöntalersee und machten uns nach dem Mittag zu Fuss auf den Weg zur Glärnischhütte. Der Weg ist lang und steil. Zum Glück geht es die ersten 200 Höhenmeter im kühlen Wald hoch zur Alp Chlüstalden. Der weitere Weg bis zur Alp Chäseren kann nicht verfehlt werden. Einfach immer der Fahrstrasse entlang. Während viele Leute ein kühles Blondes auf der Chäseren geniessen wandern wir schwitzend weiter zur Alp Wärben (Pt. 1385).

Ab hier kommt der strengere Teil hoch zur Glärnischhütte. Die Sonne brennt herunter und kaum Wind weht. Der Schweiss tropft und die Schritte sind im steilen Gelände streng. Doch immer die Hütte im Blickwinkel kommen wir mit jedem Schritt unserem heutigen Ziel etwas näher.
Auf der Hütte angekommen, werden wir freundlich vom Hüttenteam begrüsst. Das schöne Wetter zieht heute viele Leute hier hoch. So sind fast 100 Personen angekündigt. Also wird es voll.
Die Hüttencrew zaubert am Abend ein feines Abendessen auf den Tisch. Nach dem Essen sitzen die Meisten vor der Hütte und geniessen den Sonnenuntergang. Wir kontrollieren noch rasch unsere Ausrüstung und siehe da, meine Schuhe sind weg!!

Also gilt es die Gipfelaspiranten, welche draussen noch die Steigeisen anpassen, zu kontrollieren. Und siehe da, da sind doch meine Schuhe! Schon komisch, Kühe können sich den Platz im Stall merken, jedoch einige Berggänger ihre eigenen Schuhe nicht.

Am  Morgen kommen wir um 04.45 Uhr von der Hütte weg, in welcher schon emsiges Treiben herrscht. Der Weg ist sehr gut markiert und führt uns im Dunkeln hoch zum Glärnischfirn, welcher noch gut in Schnee gehüllt ist. Aufgrund der warmen Nacht ist der Schnee kaum gefroren und die Spur ist streng.
Vor uns sehen wir eine weitere Seilschaft im Aufstieg. Sonst sind noch keine Seilschaften zu sehen. 

Wir machen uns über die einzige Spur hoch zur. Wir sind froh, dass die Sonne den Gletscher noch nicht erreicht. Kurz vor 7 Uhr erreichen wir die mit Ketten gesichterte Stelle, den Übergang zum Schwander Grat, welche wir um diese Zeit ohne Stau überwinden können. Der Schwander Grat konnten wir in gutem Trittschnee hinter uns bringen. Weiter gings mit einer leichten Kletterei hoch zum Vrenelisgärtli. Wenige Meter über den Grat und wir erreichen das speziell geschmückte Gipfelkreuz.

Nach einer kurzen Pause machten wir uns wieder auf den Rückweg. Jetzt kommen uns bereits einige Seilschaften entgegen. An der Kette herrscht nun emsiges Treiben. Aber die Aufstiegskette wird freigemacht, so dass wir uns wieder hoch auf den Glärnisch machen können.

Wir überlegen uns noch den Ruchen zu machen. Jedoch ist der Schnee auf dem Gletscher ziemlich faul und eine Spur ist ebenfalls nicht vorhanden. Mir machen einige Schritte neben der Spur und sinken ca. 30 cm ein. Das ist uns dann zu streng noch den Ruchen mit zu nehmen. Deshalb gehen wir zurück zur Hütte und genehmigen uns noch eine Suppe. 

Danach wieder auf dem Hüttenweg zurück zum Klöntalersee, wo viele Leute am kühlen Wasser sind. Das machen wir auch so und kühlen uns im See noch etwas ab, bevor es endgültig nach Hause ging.

Fazit.
Das Vrenelisgärtli wie immer eine schöne Tour. Das Hüttenpersonal sehr freundlich und hilfsbereit. Der Gletscher hat momentan noch viel Schnee. Der Schnee war nicht gefroren und deshalb kostete der Aufstieg über den Gletscher kraft. Schwander Grat war gut zu begehen.

Tourengänger: Sherpa


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