An der Haftgrenze - Gross Schiben, Hintere Schiben und beide Schibenjoche
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Am 29. und 30. Juni 1994 machte ich eine etwas umständliche Passwanderung vom Calfeisen- ins Sernftal. Dabei habe ich in den an einsamen Wegen reichen Glarner Alpen die wohl seltenst begangene Ecke gewählt.
Am Nachmittag von der Bus-Endstation bis zur Sardonahütte und anderntags auf dem Passweg Richtung Heubützlipass.
Diesen verlasse ich beim Schafälpli und steige zum Chline Gletscher hinauf, der damals noch gar nicht so klein war. Hier auf dem Gletscher relativ einfach zum Unteren Schibenjoch (ca. 2850 m) hinauf (WS) und auf der R. 427 auf den Gipfel der Gross Schibe (knapp T6).
Was ich damals nicht wusste: Wenn man von der Sardonahütte kommt, ist die Variante über den Ostgrat einfacher (WS) und angenehmer.
Auf dem gleichen Weg zurück zum Unteren Schibenjoch und erster Versuch Richtung Hintere Schiben auf R. 435. Das erschien mir als recht schwierig, darum wollte ich erst mal die andere Seite testen. Also etwas absteigen und hinauf zum Oberen Schibenjoch. Auch das ist nicht unheimlich schwierig (ZS), aber was ich im Gipfelaufbau als Fortsetzung sehe, macht keine Freude: Eine glatte Wand, praktisch vertikal und sicher gegen 20 m hoch. Das wäre das obere Ende von R. 434.
Also wieder zurück bis zur Traverse von R. 433a. Eine schräge, schuttbedeckte Platte führt zum oberen Abschluss des Gipfelaufbau auf der Nordseite (knapp T6). Die Wand hier ist zwar auch steil und griffarm, aber etwas weniger hoch und mit Ausblenden aller Vernunft kann man auf der Glarnerseite eine Art Felsband benutzen. Doch wenige Meter unter dem Ausstieg fühlte ich mich zu nahe an der Haftgrenze und gab auf.
Später habe ich den Gipfel mit besseren technischen Mitteln bestiegen (mindestens S).
Später habe ich den Gipfel mit besseren technischen Mitteln bestiegen (mindestens S).
Ich erinnere mich nicht mehr, ob ich aussen herum oder direkt zum Unteren Schibenjoch abgestiegen bin, auf jeden Fall habe ich ab dort die Leidrus im Abstieg begangen (T6).
3614Adrian hat hier eine vergleichbare Route in umgekehrter Richtung beschrieben.

Anscheinend hatten wir praktisch gleiche Verhältnisse. Nur ist ein vereistes Couloir im Abstieg nicht unbedingt angenehm zu begehen. Dafür konnte ich die Steilpassage unten mit Hilfe des Seils und einer geopferten Schlinge direkt überwinden.

Von der Tour selber habe ich keine Fotos, das war noch im Foto-Dampf-Zeitalter.
Die beiden Skizzen stammen aus der (noch relativ vollständigen) Ausgabe des Clubführers "Bündner Alpen 1" von 1988. Darauf beziehen sich auch die oben erwähnten Routennummern.
Tourengänger:
PStraub

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