stets im Nebel - und doch unterhaltsam-anregend: Spitzflüeli - Hällchöpfli - Schatteberg


Publiziert von Felix , 15. Januar 2014 um 19:09. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberaargau
Tour Datum:12 Januar 2014
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-SO 
Aufstieg: 720 m
Abstieg: 720 m
Strecke:Rumisberg - P. 711 - Schore - P. 877 - "Wasserlauch" - Randflue - Ankehubel - Spitzflüeli - Hällchöpfli - Bäänli - P. 1077 - Schatteberg P. 1118 - Alpwirtschaft Stierenberg - Grossmatt - Wassermatt Farnern - Gugger - Rumisberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil, Linde, Herzogenbuchsee, Wangen an der Aare und Wiedlisbach nach Rumisberg
Kartennummer:1107

Nur wenig mehr als vier Jahre ist es her, dass wir diesen Aufstieg zum Ankehubel ein erstes Mal begehen konnten - heute blieb uns jedoch, bis auf wenige Sekunden, der Anblick der Sonne und des blauen Himmels während der gesamten Tour versagt.

 

Nachdem wir Jumbo in Herzogenbuchsee „aufgeladen“ haben und sich Juergen in Wangen an der Aare dazu gesellt hat, treffen wir am vereinbarten Platz in Rumisberg auch Bauke und Urs mit seinem sympathischen Hund Valentin.

Im Nebel ziehen wir los - in der Hoffnung, dass wir auf einem unserer zu besuchenden Gipfel doch die Sonne antreffen; sie war vergeblich. Doch wir schreiten trotzdem gutgestimmt auf Wanderwegen und der Strasse entlang über Schore hoch zum Wald, welche wir bei P. 877 verlassen auf der beinahe nicht ersichtlichen Spur (immerhin ist jetzt eine kleine blaue Markierung an einem jungen Bäumchen angebracht). Der Pfad wird deutlicher im Verlaufe der Begehung des „Wasserlauchs“ - die kleinen blauen Merkpunkte sind nun beinahe auf der ganzen Route anzutreffen.

 

Auch den vier „Novizen“ gefällt dieser zeitweise steile und felsdurchsetzte Steig in und ob des Couloirs westlich der Randflue ausgezeichnet - die Kombination von Wurzelweg und felsigen Wegabschnitten, eine gewisse Steilheit, welche doch Trittsicherheit verlangt, sowie der insgesamt typische Jura-Charakter, welche der leider allzu kurze, teilweise mit Drahtseil gesicherte und nur leicht abschüssige Anstieg aufweist, erfreut uns auch beim wiederholten Durchsteigen. Doch es soll festgehalten werden: õ Valentin gefällt die enge Passage vor der Leiter und diese überhaupt nicht - für den steilen Felsen neben der Leiter hoch benötigt er Sukkurs seines „Meisters“ …

Doch bald erreichen wir den Übergang ausgangs Wald - und streben erst der Randflue, kurz darauf im dichten Nebel dem Ankehubel zu; dieser ist erst wenige Meter vor Erreichen erkennbar …

 

Es braucht doch guten Orientierungssinn, kurz darauf den weglosen weiteren Abschnitt zu bewerkstelligen: es gilt, den Wanderweg zur Buechmatt zu queren, im Weidegelände den markanten Einzelbaum und schliesslich die nordöstliche Ecke am Waldrand zu finden - dort befindet sich im Stacheldraht ein Durchgang, welcher zur kurzen Spur und dem Fahr-Wanderweg führt, welcher vom  Hällchöpfli herunterkommt. Der dichte Nebel lässt uns auch hier den Baum erst wenige Meter zuvor erblicken - unsere Richtung stimmt jedoch, so dass wir zielstrebig weiterwandern können. Wenige Meter dem Fahrweg aufwärts wandernd, biegen wir bald zur Rechten ab auf einen weiteren Fahrweg und folgen diesem bis zu dessen Ende (auf der LK macht er einen Bogen und führt wieder hinab …), wo eine unscheinbare, mit viel Laub bedeckte, kaum erkennbare Spur steil hinaufleitet. Dieser gilt es nun zu folgen - was etwas Gelände- und Ortskenntnisse verlangt - um schliesslich, ein weiteres Mal, gewiss anregend, zum Felsaufbau des kecken Spitzflüelis heranführt; auch es steckt im Nebel …

Alle wir geniessen jedoch trotz null Sicht den (bei guten Verhältnissen) wunderbaren Gipfel-„Zahn“; einige von uns (alle?) werden wohl bei besseren Bedingungen wieder dort hinauf „pilgern“ - sehr empfehlenswert!

 

Selbstverständlich erblicken wir Ortskundigen nach der Gipfelrast auch sogleich den „Weiterweg“ - auch er versteckt sich vielfach unter einer sehr hohen Laubschicht; schnell leitet er zum offiziellen Wanderweg, welcher auf den Grat und in Kürze zum - nebelumhüllten - Gipfel des Hällchöpflis führt.

 

Hier ist keine lange Rast angesagt: der kühle Wind und die fehlende Aussicht lässt uns weiterziehen - nach kurzem Austausch steigen wir ab über Bäänli zum Wiesen-Weide-Gelände und zu P. 1077; etwas abseits des historischen Durchbruchs vor Voremberg rasten wir und genehmigen uns den Apéro, bevor wir uns auf die folgende Gratwanderung machen.

Die mystische Nebelwanderung setzt sich hier fort, einzig kurz vor P. 1153, beim Mast der Hochspannungsleitung, dürfen wir nur allzu kurz ein zartes Blau ausmachen - das war’s dann … doch entdecken wir immerhin den wohl attraktivsten Aussichtsplatz auf dem Schatteberg; auch er eine Reise wert - bei schönem Wetter!

 

Nach der längeren, im Nebel verlaufenden, Gratwanderung steigen wir bei P. 1118 ab; auf der LK, Ausgabe 2007, ist im Wald eine Spur noch vorhanden - auf der Page der swisstopo nicht mehr; wir finden die Spur und folgen ihr, auf leicht schlüpfrig-rutschiger Unterlage, bis ausgangs Wald. Hier ist wieder Orientierungssinn gefragt: von der Alpwirtschaft Stierenberg ist lange nichts zu sehen … wir steuern im dicken Nebel jedoch geradewegs auf sie zu - und erfreuen uns in deren Innern an guter Speis und Trank.

 

Urs (und die Gastgeberin bestätigt es) weiss um einen direkten Abstieg auf einer wenig ausgeprägten Spur über die nassen Weiden; so erreichen wir Grossmatt, und wenden uns weiter den leicht sumpfigen Grasflächen zu, über welche wir via Wassermatt nach Farnern gelangen.

 

Ab hier folgen wir dem Wanderweg auf der Fahrstrasse (unterhalb der Verbindungsstrasse) via Gugger und erreichen alsbald unseren Ausgangs- und Startpunkt in Rumisberg; hier erzählt uns das Denkmal, erläutert von Urs, die Geschichte des Hans Roth - Informationen sind hier http://www.pro-jura-bipperamt.ch/Tafeln/2p1.pdf  einzusehen.

  

Unterwegs mit Jumbo und Urs mit õ Valentin 


Tourengänger: Ursula, Felix, Juergen, Bauke


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