Bietschhorn (3934m) über den Nordgrat
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Ossi's Alpin_Reise in den Westen Tag 6 - als Abschluss eine krönende Hochtour bei zweifelhaftem Wetter
Über das Bietschhorn muss nicht mehr viel geschrieben werden. Das Superlativ "schönster Berg der Schweiz" verteilt sich regelmässig auf die drei Gipfel Matterhorn, Weisshorn und Bietschhorn. Alle sind ähnlich anspruchsvoll; das Bietschhorn wird als knapp "Nicht-Viertausender" zum Glück vom Massenbergsteigen verschont. Alle Aufstiege sind kombinierte Hochtouren und einen leichten Abstieg gibts nicht. Das macht den markanten Zacken zum Ziel für geübte Alpinisten oder in Begleitung eines Bergführers.
Cyrill hat die Route 6 Tage vor uns begangen, bei ihm finden sich viele Schönwetterfotos und Ansichten vom Bietschi.
Routenbeschreibung
Von der Baltschiederklause auf markiertem Pfad (Steinmänner, Reflektoren) ohne Höhengewinn mit Auf und Ab zur Gletscherzunge des Üssere Baltschiedergletschers (T4). Über diesen leicht hinauf bis zum P. 3294 beim Baltschiederjoch. Anschliessend über die brüchige Flanke zu P. 3477, im oberen Teil nahe der Gratkante (z.T. Wegspuren, WS bzw. T6). Dort setzt der Firngrat zu P. 3706 an, alternativ kann der Firngrat auch über die 45-50° steile NO-Flanke erreicht werden. Die Bedingungen in dieser Flanke sind oft nur im Juni gut genug, z.Z. einige Blankeisstellen und kaum passierbarer Bergschrund.
Unter P. 3706 kann entweder steil im Firn (bis 45°) links oder auf der felsigen, ausgeaperten Gratschneide gegangen werden (III). Oberhalb P. 3706 nochmals ein luftiges, nicht allzu steiles Firngratstück, bevor der Grat felsig und wird.
Im weiteren Verlauf hält man sich meist an der Gratschneide über einige zersägte, aber leichte Gratpartien (II) bis zum wenig markanten ersten Aufschwung. Dieser ist mit Bohrhaken gut gesichert und verlangt frei in etwa den IV. Grad. Es kann auch A0 geklettert werden, mit Steigeisen sind die abschüssigen Tritte nicht gerade einladend. Leichter weiter bis zum zweiten Aufschwung, der vom Charakter ähnlich, aber etwas länger als der erste ist (BH). Nun in Blockkletterei (II) bis zum Talgipfel, dem Vereinigungspunkt von Nord- und Westgrat. Der Verbindungsgrat zum Hauptgipfel ist in 15 Min. Blockkletterei geschafft.
Unsere Tour
Wir starten um 3.00 bei mässigem Westwind aber sternenklarem Nachthimmel. Auf dem Weg ins Baltschiederjoch ziehen Wolken auf, die hohen Gipfel sind in Nebel gehüllt. Wir beschliessen trotzdem weiterzugehen, sind bei P. 3706 kurz davor umzudrehen. Nach einer halbstündigen Beratungspause gehen wir weiter, der Felsgrat sieht gut machbar aus und lockt uns Sportkletterer ;-). Nachdem wir den Gipfel schon beinahe abgeschrieben haben, reisst es auf und der blaue Himmel leitet uns zum Gipfel - wir können das Bietschhorn nach knapp 5 Stunden Aufstieg alleine geniessen und bestaunen die eindrückliche Kulisse der Berner und Walliser Hochalpen - ein Traum!
Ursprünglich war die Überschreitung mit Abstieg über den Westgrat geplant. Laut Führer ist die Route (v.a. im Abstieg) eher schwierig zu finden; aufgrund der schlechten Sicht und dem unsicheren Wetter entschliessen wir uns für den Rückweg über die einfach zu findende Aufstiegsroute.
Über die beiden Steilstufen wird mit Vorteil abgeseilt (Schlingen bzw. gebohrte Stände oberhalb der Aufschwünge), der Rest geht problemlos am kurzen Seil. Die Passagen unterhalb P. 3706 sind im Abstieg wegen dünnem, aufgeweichtem Firn auf Blankeis nicht ganz trivial. Lange ist der Rückweg in die Zivilisation mit mindestens 2500 hm auf jeden Fall …
Der schnellste Abstieg vom Bietschhorn bzw. Baltschiederjoch führt durch eine weite Rinne südlich 3154. Sie weist eine Neigung von ca. 35° auf und ist mit Schnee gut abzurutschen, später im Jahr geröllig. Im unteren Teil peilt man etwas rechtshaltend über Geröll und Schneefelder P. 2490 an. Von dort kann man entweder Richtung P. 2400 (Kreuz, Steinmänner) oder direkt zum markierten Bergweg auf einer Moräne bei Resti abgestiegen werden, weiter problemlos zum Postauto nach Blatten. Von Goppenstein mit dem Regio zurück nach Ausserberg, wo Ossi nochmals 250 hm bis zum
Ossimobil zurücklegt. Grazie Mille, das gibt einen Zusatzkaffee ;-)!
Es war ein toller, würdiger Abschluss unserer Tourenwoche - gratuliere zum 3. Hochtourenerfolg,
Ossi!
Über das Bietschhorn muss nicht mehr viel geschrieben werden. Das Superlativ "schönster Berg der Schweiz" verteilt sich regelmässig auf die drei Gipfel Matterhorn, Weisshorn und Bietschhorn. Alle sind ähnlich anspruchsvoll; das Bietschhorn wird als knapp "Nicht-Viertausender" zum Glück vom Massenbergsteigen verschont. Alle Aufstiege sind kombinierte Hochtouren und einen leichten Abstieg gibts nicht. Das macht den markanten Zacken zum Ziel für geübte Alpinisten oder in Begleitung eines Bergführers.

Routenbeschreibung
Von der Baltschiederklause auf markiertem Pfad (Steinmänner, Reflektoren) ohne Höhengewinn mit Auf und Ab zur Gletscherzunge des Üssere Baltschiedergletschers (T4). Über diesen leicht hinauf bis zum P. 3294 beim Baltschiederjoch. Anschliessend über die brüchige Flanke zu P. 3477, im oberen Teil nahe der Gratkante (z.T. Wegspuren, WS bzw. T6). Dort setzt der Firngrat zu P. 3706 an, alternativ kann der Firngrat auch über die 45-50° steile NO-Flanke erreicht werden. Die Bedingungen in dieser Flanke sind oft nur im Juni gut genug, z.Z. einige Blankeisstellen und kaum passierbarer Bergschrund.
Unter P. 3706 kann entweder steil im Firn (bis 45°) links oder auf der felsigen, ausgeaperten Gratschneide gegangen werden (III). Oberhalb P. 3706 nochmals ein luftiges, nicht allzu steiles Firngratstück, bevor der Grat felsig und wird.
Im weiteren Verlauf hält man sich meist an der Gratschneide über einige zersägte, aber leichte Gratpartien (II) bis zum wenig markanten ersten Aufschwung. Dieser ist mit Bohrhaken gut gesichert und verlangt frei in etwa den IV. Grad. Es kann auch A0 geklettert werden, mit Steigeisen sind die abschüssigen Tritte nicht gerade einladend. Leichter weiter bis zum zweiten Aufschwung, der vom Charakter ähnlich, aber etwas länger als der erste ist (BH). Nun in Blockkletterei (II) bis zum Talgipfel, dem Vereinigungspunkt von Nord- und Westgrat. Der Verbindungsgrat zum Hauptgipfel ist in 15 Min. Blockkletterei geschafft.
Unsere Tour
Wir starten um 3.00 bei mässigem Westwind aber sternenklarem Nachthimmel. Auf dem Weg ins Baltschiederjoch ziehen Wolken auf, die hohen Gipfel sind in Nebel gehüllt. Wir beschliessen trotzdem weiterzugehen, sind bei P. 3706 kurz davor umzudrehen. Nach einer halbstündigen Beratungspause gehen wir weiter, der Felsgrat sieht gut machbar aus und lockt uns Sportkletterer ;-). Nachdem wir den Gipfel schon beinahe abgeschrieben haben, reisst es auf und der blaue Himmel leitet uns zum Gipfel - wir können das Bietschhorn nach knapp 5 Stunden Aufstieg alleine geniessen und bestaunen die eindrückliche Kulisse der Berner und Walliser Hochalpen - ein Traum!
Ursprünglich war die Überschreitung mit Abstieg über den Westgrat geplant. Laut Führer ist die Route (v.a. im Abstieg) eher schwierig zu finden; aufgrund der schlechten Sicht und dem unsicheren Wetter entschliessen wir uns für den Rückweg über die einfach zu findende Aufstiegsroute.
Über die beiden Steilstufen wird mit Vorteil abgeseilt (Schlingen bzw. gebohrte Stände oberhalb der Aufschwünge), der Rest geht problemlos am kurzen Seil. Die Passagen unterhalb P. 3706 sind im Abstieg wegen dünnem, aufgeweichtem Firn auf Blankeis nicht ganz trivial. Lange ist der Rückweg in die Zivilisation mit mindestens 2500 hm auf jeden Fall …
Der schnellste Abstieg vom Bietschhorn bzw. Baltschiederjoch führt durch eine weite Rinne südlich 3154. Sie weist eine Neigung von ca. 35° auf und ist mit Schnee gut abzurutschen, später im Jahr geröllig. Im unteren Teil peilt man etwas rechtshaltend über Geröll und Schneefelder P. 2490 an. Von dort kann man entweder Richtung P. 2400 (Kreuz, Steinmänner) oder direkt zum markierten Bergweg auf einer Moräne bei Resti abgestiegen werden, weiter problemlos zum Postauto nach Blatten. Von Goppenstein mit dem Regio zurück nach Ausserberg, wo Ossi nochmals 250 hm bis zum

Es war ein toller, würdiger Abschluss unserer Tourenwoche - gratuliere zum 3. Hochtourenerfolg,

Tourengänger:
Alpin_Rise,
ossi


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Kommentare (7)