Bietschhorn 3934m, Überschreitung Nordgrat-Westgrat
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Das Bietschhorn trohnt einsam und alleine als Wächter des Lötschentals. Die Überschreitung über den Nord- und den Westgrat bietet eine lange aber wunderschöne Tour in nicht immer zweifelsfreiem Fels. Weil nicht ganz 4000, bleibt der schöne Gipfel normalerweise von grösserem Rummel verschont.
Während einer Tourenwoche im Oberaletschgebiet hatte ich ständig das Bietschhorn mit seinem firnbedeckten Nordgrat vor Augen. Für den darauf folgenden Montag war schön mit Gewitter erst gegen Abend gemeldet. So entschloss ich mich zusammen mit zwei Bergkamaradinnen für ein verlängertes Wochenende um so das Bietschhorn überschreiten zu können.
Als Übernachtungsmöglichkeit für die Tour bietet sich die Baltschiederklause SAC auf 2783m an. Der Weg (T3) dorthin ist lang (6-7h) aber führt durch das wunderschöne Baltschiedertal und ist sehr lohnend. Wir starteten beim Bahnhof Ausserberg und benötigten bei gemütlichem Tempo und Pausen ca 6.5h bis zur Hütte. Vor dem Zubettgehen empfiehlt sich eine Erkungung der ersten paar Meter in Richtung des Üsseren Baltschiedergletschers.
Nach einen kräftigenden Morgenessen mit feinem (selbstgebackenem?) Brot starteten wir kurz nach 03:30 mit der Tour. Wegspuren und kleinen Reflektoren folgend gelangt man über einige Firnfelder zum Beginn des Gletschers. Über diesen unschwierig bis zum Einstieg auf den Nordgrat, der sich auf der Westseite befindet. Von dort an geeigneter Stelle (viele Möglichkeiten) durch die steinschlägige Flanke hinauf zum schönen Firngrat.
Der "Biancograt des Lötschentals" (Zitat aus Daniel Ankers Bergmonographie) zieht sich einige Höhenmeter hinauf und geht dann in den Felsgrat über. Bei unserem Aufstieg trafen wir auf ein sehr dünne Schneeauflage auf Blankeis. Da der Grat zum Teil sehr steil ist, mussten auch mal die Frontzacken hinhalten. Im Abstieg wohl recht heikel.
Auf den Firn folgt ein schöner Felsgrat von erstauntlich guter Qualität. Ausser 2 Passagen im IV-Grat (einige Bohrhaken) kann am halblangen Seil via Zacken gesichert gegangen werden. Wir trafen auf trockenen Fels und brauchten so keine Steigeisen.
Ausser zwei Deutschen, die sogleich abstiegen, waren wir an diesem Tag mutterseelenalleine auf dem Gipfel welchen wir nach ca 5.5h erreichten. Die Aussicht auf die Walliser Alpen und umliegenden Gipfeln war gewaltig und so weilten wir eine halbe Stunde bevor wir mit dem Abstieg via Westgrat begannen.
Der Abstieg über den Westgrat ist lange und erfordert im eher brüchigen Gelänge viel Konzentration. Anfangs wird praktisch immer auf dem Grat gegangen, später, besonders um unteren Teil, umgeht man einige Türme südseitig in der Flanke. Die Felsqualität ist dort leider wesentlich schlechter. Durch die vielen Sekundärrippen ist die Orientierung (wie im SAC Füher bemerkt) gelegentlich etwas mühsam. Einige Haken und Steigeisenspuren können bei der Wegfindung helfen. Am Ende geht der Grat in einen Schutthügel über, von dem über Wegspuren gut abgestiegen werden kann.
Schnee sei dank konnten wir einen grossen Teil der Höhenmeter bis zur Bietschhornhütte rutschend hinter uns bringen. Der folgende Talabstieg nach Ried (Lötschen) forderte von den Knie dann aber nochmals vollen Einsatz ;-)
Fazit: Super schöne Tour in teils gutem (Nordgrat) und teils eher schlechtem Fels (Westgrat). Wenn der Felsgrat gut ausgeapert und trocken ist, kommt man sehr zügig voran und kann gut via Zacken sichern. Trittsicherheit und sorgfältiges Greifen und Treten sind für eine Begehung wohl die wichtigsten Erfordernisse. Beim Auf- und Abstieg zu den Graten sowie den Passagen in den Flanken muss v.a. bei mehreren Seilschaften mit Steinschlag gerechnet werden.
Während einer Tourenwoche im Oberaletschgebiet hatte ich ständig das Bietschhorn mit seinem firnbedeckten Nordgrat vor Augen. Für den darauf folgenden Montag war schön mit Gewitter erst gegen Abend gemeldet. So entschloss ich mich zusammen mit zwei Bergkamaradinnen für ein verlängertes Wochenende um so das Bietschhorn überschreiten zu können.
Als Übernachtungsmöglichkeit für die Tour bietet sich die Baltschiederklause SAC auf 2783m an. Der Weg (T3) dorthin ist lang (6-7h) aber führt durch das wunderschöne Baltschiedertal und ist sehr lohnend. Wir starteten beim Bahnhof Ausserberg und benötigten bei gemütlichem Tempo und Pausen ca 6.5h bis zur Hütte. Vor dem Zubettgehen empfiehlt sich eine Erkungung der ersten paar Meter in Richtung des Üsseren Baltschiedergletschers.
Nach einen kräftigenden Morgenessen mit feinem (selbstgebackenem?) Brot starteten wir kurz nach 03:30 mit der Tour. Wegspuren und kleinen Reflektoren folgend gelangt man über einige Firnfelder zum Beginn des Gletschers. Über diesen unschwierig bis zum Einstieg auf den Nordgrat, der sich auf der Westseite befindet. Von dort an geeigneter Stelle (viele Möglichkeiten) durch die steinschlägige Flanke hinauf zum schönen Firngrat.
Der "Biancograt des Lötschentals" (Zitat aus Daniel Ankers Bergmonographie) zieht sich einige Höhenmeter hinauf und geht dann in den Felsgrat über. Bei unserem Aufstieg trafen wir auf ein sehr dünne Schneeauflage auf Blankeis. Da der Grat zum Teil sehr steil ist, mussten auch mal die Frontzacken hinhalten. Im Abstieg wohl recht heikel.
Auf den Firn folgt ein schöner Felsgrat von erstauntlich guter Qualität. Ausser 2 Passagen im IV-Grat (einige Bohrhaken) kann am halblangen Seil via Zacken gesichert gegangen werden. Wir trafen auf trockenen Fels und brauchten so keine Steigeisen.
Ausser zwei Deutschen, die sogleich abstiegen, waren wir an diesem Tag mutterseelenalleine auf dem Gipfel welchen wir nach ca 5.5h erreichten. Die Aussicht auf die Walliser Alpen und umliegenden Gipfeln war gewaltig und so weilten wir eine halbe Stunde bevor wir mit dem Abstieg via Westgrat begannen.
Der Abstieg über den Westgrat ist lange und erfordert im eher brüchigen Gelänge viel Konzentration. Anfangs wird praktisch immer auf dem Grat gegangen, später, besonders um unteren Teil, umgeht man einige Türme südseitig in der Flanke. Die Felsqualität ist dort leider wesentlich schlechter. Durch die vielen Sekundärrippen ist die Orientierung (wie im SAC Füher bemerkt) gelegentlich etwas mühsam. Einige Haken und Steigeisenspuren können bei der Wegfindung helfen. Am Ende geht der Grat in einen Schutthügel über, von dem über Wegspuren gut abgestiegen werden kann.
Schnee sei dank konnten wir einen grossen Teil der Höhenmeter bis zur Bietschhornhütte rutschend hinter uns bringen. Der folgende Talabstieg nach Ried (Lötschen) forderte von den Knie dann aber nochmals vollen Einsatz ;-)
Fazit: Super schöne Tour in teils gutem (Nordgrat) und teils eher schlechtem Fels (Westgrat). Wenn der Felsgrat gut ausgeapert und trocken ist, kommt man sehr zügig voran und kann gut via Zacken sichern. Trittsicherheit und sorgfältiges Greifen und Treten sind für eine Begehung wohl die wichtigsten Erfordernisse. Beim Auf- und Abstieg zu den Graten sowie den Passagen in den Flanken muss v.a. bei mehreren Seilschaften mit Steinschlag gerechnet werden.
Tourengänger:
whannes

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Kommentare (2)