2-Tagestour im Alpstein (Teil II) - Hundstein 2156 m, Reich der Steinböcke
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Ein Morgen im Berggasthaus Bollenwees am letzten Oktobertag im Jahr 2013. Man dreht sich im Bett auf die Seite, schaut zum Fenster hinaus und sieht über dem Fählensee die Bergsilhouetten in der Morgendämmerung. Es dauert auch nicht lange, bis der Altmann und seine nicht weniger imposanten Nachbarn nach dem Sonnenaufgang in ein rötliches Licht getaucht werden. Gleichzeitig spiegeln sich die Gipfel im um diese Jahreszeit schattigen und finsteren Fählensee. Die Szenerie ist grandios und alleine schon einen Besuch auf der Bollenwees wert. So begann für uns ein perfekter Tag.
Mutterseelenallein fanden wir uns in der Gaststube zum Frühstück ein. An gut besuchten Wochenenden mögen es sonst über 100 Personen sein. Gut gestärkt machten wir uns dann auf den Weg Richtung Hundstein (2156 m). Dem Wegweiser Hundsteinhütte SAC folgend ist man auf der richtigen Route. Sie ist durchgehend wbw markiert. Mit Schrofen durchsetztes Gelände prägt den Weg, von komfortablem Gehgelände weit entfernt. Bald einmal kommt man an eine Rinne, in der man gut 50 Hm teilweise auch etwas kraxeln (T4/I) muss. Normalerweise der anspruchsvollste Abschnitt der ganzen Tour, erwarteten uns die Schwierigkeiten heute weiter oben.
Gemächlich schritten wir so dahin, als wir ein Rudel Steingeißen und ihre Jungen erblickten. Zu unserem Erstaunen sollten es nicht die Einzigen sein. Insgesamt 4 Rudel mit etwa 30 Tieren bekamen wir zu Gesicht. Als Krönung einen einzelnen Steinbock mit seinem Harem und Jungen einträchtig beisammen, wo doch die Brunft normalerweise erst im Dezember/Januar ansteht. Wenn das nicht bald wieder junge Steinkitze gibt. Das Fotografieren nahm so einen breiten Raum ein. Bis auf 5 m ließen auf dem Pfad stehende Tiere uns an sich herankommen. Welch stolzen und prächtigen Geschöpfe das sind und welche Ruhe sie ausstrahlen. Kein Vergleich zu den so schreckhaften Gämsen.

Die Gewandt- und Trittsicherheit des Steinwilds hätten wir weiter oben dann noch gebraucht, als wir etwa 50 Hm unter dem Gipfel in eine erdig-schrofige Passage kamen. Der Schnee war gerade erst abgetaut. Schmierseifenähnliche Verhältnisse, denen wir ohne Stöcke nicht gewachsen gewesen wären.Für den Abstieg verhieß dies nichts Gutes, fallen die steilen Grashänge ein Stück unterhalb der Stelle doch ein paar hundert Meter ins Bodenlose zur Fählenalp ab.
Den Gipfel hatten wir dann erwartungsgemäß für uns alleine. Der letzte Gipfelbucheintrag stammte vom 25.10.2013. Mit dem Fernglas waren auch Besucher auf dem Schäfler und natürlich Säntis auszumachen. Das Panorama auf dem Hundstein ist wegen seiner zentralen Lage im östlichen Alpstein vom Feinsten und der Tiefblick auf die Fählenalp ist einzigartig. Bei all der Faszination sollte man die Umsicht am Gipfelkreuz nicht verlieren, da es gleich daneben fürchterlich runter geht. Wir genossen auch die sonnigen und angenehm milden Verhältnisse und hofften, dass diese noch etwas zum Abtrocknen des rutschigen Geländes beitragen würden.
Nach einer längeren Rast machten wir uns wieder an den Abstieg, der uns doch einiges Kopfzerbrechen bereitete. Die schmierige Schrofenpassage konnten wir aber etwas weiter östlich in gut gestuftem Gras umgehen. Die Erleichterung war groß, aber auch der Restabstieg war wegen der schmierigen Sohlen in dem Schrofengelände mit mehr Vorsicht zu bewältigen, als schon normalerweise geboten ist.
Die Bollenwees war dann nochmals Einkehrstation, bevor wir den langen Hatsch über das Plattenbödeli nach Brülisau unter die Füße nahmen.
Fazit: Angesicht der schmierigen Verhältnisse war die Tour heute anspruchsvoller als sonst, weshalb T4+ gerechtfertigt erscheint. Um diese Jahreszeit ein Pickel mitzuführen, kann auch nicht schaden. Das Ambiente am Fählensee und die Herbststimmung muss man erlebt haben. Die Begegnungen mit dem Steinwild gehört zu den Höhepunkten der diesjährigen Wandersaison.
Hinweis: Bei der Zeitumstellung hat sich ein Bedienungsfehler und daher ein falsches Datum bei den Fotos eingeschlichen.
Informationen über Steinböcke im Alpstein: Erfahrungsbericht über den Lebensraum der Steinböcke
Mutterseelenallein fanden wir uns in der Gaststube zum Frühstück ein. An gut besuchten Wochenenden mögen es sonst über 100 Personen sein. Gut gestärkt machten wir uns dann auf den Weg Richtung Hundstein (2156 m). Dem Wegweiser Hundsteinhütte SAC folgend ist man auf der richtigen Route. Sie ist durchgehend wbw markiert. Mit Schrofen durchsetztes Gelände prägt den Weg, von komfortablem Gehgelände weit entfernt. Bald einmal kommt man an eine Rinne, in der man gut 50 Hm teilweise auch etwas kraxeln (T4/I) muss. Normalerweise der anspruchsvollste Abschnitt der ganzen Tour, erwarteten uns die Schwierigkeiten heute weiter oben.
Gemächlich schritten wir so dahin, als wir ein Rudel Steingeißen und ihre Jungen erblickten. Zu unserem Erstaunen sollten es nicht die Einzigen sein. Insgesamt 4 Rudel mit etwa 30 Tieren bekamen wir zu Gesicht. Als Krönung einen einzelnen Steinbock mit seinem Harem und Jungen einträchtig beisammen, wo doch die Brunft normalerweise erst im Dezember/Januar ansteht. Wenn das nicht bald wieder junge Steinkitze gibt. Das Fotografieren nahm so einen breiten Raum ein. Bis auf 5 m ließen auf dem Pfad stehende Tiere uns an sich herankommen. Welch stolzen und prächtigen Geschöpfe das sind und welche Ruhe sie ausstrahlen. Kein Vergleich zu den so schreckhaften Gämsen.

Die Gewandt- und Trittsicherheit des Steinwilds hätten wir weiter oben dann noch gebraucht, als wir etwa 50 Hm unter dem Gipfel in eine erdig-schrofige Passage kamen. Der Schnee war gerade erst abgetaut. Schmierseifenähnliche Verhältnisse, denen wir ohne Stöcke nicht gewachsen gewesen wären.Für den Abstieg verhieß dies nichts Gutes, fallen die steilen Grashänge ein Stück unterhalb der Stelle doch ein paar hundert Meter ins Bodenlose zur Fählenalp ab.
Den Gipfel hatten wir dann erwartungsgemäß für uns alleine. Der letzte Gipfelbucheintrag stammte vom 25.10.2013. Mit dem Fernglas waren auch Besucher auf dem Schäfler und natürlich Säntis auszumachen. Das Panorama auf dem Hundstein ist wegen seiner zentralen Lage im östlichen Alpstein vom Feinsten und der Tiefblick auf die Fählenalp ist einzigartig. Bei all der Faszination sollte man die Umsicht am Gipfelkreuz nicht verlieren, da es gleich daneben fürchterlich runter geht. Wir genossen auch die sonnigen und angenehm milden Verhältnisse und hofften, dass diese noch etwas zum Abtrocknen des rutschigen Geländes beitragen würden.
Nach einer längeren Rast machten wir uns wieder an den Abstieg, der uns doch einiges Kopfzerbrechen bereitete. Die schmierige Schrofenpassage konnten wir aber etwas weiter östlich in gut gestuftem Gras umgehen. Die Erleichterung war groß, aber auch der Restabstieg war wegen der schmierigen Sohlen in dem Schrofengelände mit mehr Vorsicht zu bewältigen, als schon normalerweise geboten ist.
Die Bollenwees war dann nochmals Einkehrstation, bevor wir den langen Hatsch über das Plattenbödeli nach Brülisau unter die Füße nahmen.
Fazit: Angesicht der schmierigen Verhältnisse war die Tour heute anspruchsvoller als sonst, weshalb T4+ gerechtfertigt erscheint. Um diese Jahreszeit ein Pickel mitzuführen, kann auch nicht schaden. Das Ambiente am Fählensee und die Herbststimmung muss man erlebt haben. Die Begegnungen mit dem Steinwild gehört zu den Höhepunkten der diesjährigen Wandersaison.
Hinweis: Bei der Zeitumstellung hat sich ein Bedienungsfehler und daher ein falsches Datum bei den Fotos eingeschlichen.
Informationen über Steinböcke im Alpstein: Erfahrungsbericht über den Lebensraum der Steinböcke
Communities: Berg-Fauna
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