Hundstein (2156 m)
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Heute war es an der Zeit, dem Alpstein wieder einmal einen Besuch abzustatten. Lange unschlüssig, welches Ziel ich anpeilen sollte, habe ich mich heute Morgen für den Hundstein (2156 m) entschieden. Letztes Jahr haben wir ihn gemeinsam vom Widderalpsattel über die Schlucht bezwungen. Heute sollte es über den Normalweg, einer ab der Hundsteinhütte SAC weiss-blau-weiss markierte Route gehen.
Ausgangspunkt war der Parkplatz Pfannenstiel am Ende der Fahrstraße in Brülisau (922 m), wo man gleich den steilen Alpweg durch den Brueltobel unter die Füße nehmen muss. Der Weg war heute nicht nur wie gewohnt beschildert, sondern konnte durch den vorangegangen Aufzug auf die Voralpen auch durch „Markierungen“ am Boden sowohl visuell als auch olfaktorisch wahrgenommen werden. Am Plattenbödeli (1279 m) ist man richtig warmgelaufen. Mit Höhenverlust kommt man zu den Sämtiser Alpen und der Alpweg zieht sich ziemlich lange dahin, bis es dann über den Stifel Richtung Bollenwees (1470 m) aufwärts geht. Kurz vor dem Berggasthaus habe ich den Weg Richtung Hundsteinhütte SAC (1554 m) eingeschlagen.
An der Hütte geht die Tour dann richtig los. Erst geht es noch über eine Schafweide und dann kommt man in schrofendurchsetztes Gelände mit wenig Gehkomfort. So geht es eine zeitlang unter den Kletterwänden des Fähnligipfels und der Widderalpstöck aufwärts, bis man an einer Rinne steht, die nach dem SAC-Führer „eine gewisse Gewandtheit“ erfordert (I-Stelle). Die Stöcke verstaut man hier am besten im Rucksack, sofern man welche dabei hat.
Der weitere Pfad ist schmal, schrofiges Gelände, das Trittsicherheit erfordert, aber nicht ausgesetzt ist. So gelangt man bald einmal zur Schulter, wo auch der weiss-blau-markierte Weg vom Bötzel- und Widderalpsattel heraufkommt. In wenigen Minuten war ich von hier aus am Gipfel. War es unten noch schwül, pfiff heute oben eine kühle Bise. Vom gestrigen Föhn keine Spur mehr. In meine Jacke eingepackt genoss ich aber trotzdem die tollen Tiefblicke, die den Hundstein so interessant machen. Die Präsenz von Altmann und Säntis gehört bei einer Alpsteintour sowieso dazu.
Nach längerer Rast und dem Eintrag in das Gipfelbuch, das wohl im Freien überwintert hat, so wellenförmig war es, habe ich den Abstieg nach Bollenwees angetreten. Ein trüber Most auf der dortigen Terrasse ist ein „Muss“, dazu die einmalige Bergszenerie am Fälensee.
Im zügigen Tempo kehrte ich von dort nach Brülisau zurück. Von den Kuhfladen im Brüeltobel hatten in der Mittagshitze mittlerweile tausende von Fliegen Besitz ergriffen.
Hinweis: Ein Tourengeher, der über die Schlucht aufstieg sagte mir, dass dieser Zustieg derzeit wegen Schnees noch nicht zu empfehlen sei und für den Abstieg schon gar nicht. Dafür ist die Südwand gestern geputzt worden (Gipfelbucheintrag).
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