Glärnisch Ruchen Nordpfeiler
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Soll ich, soll ich nicht, soll ich, soll ich nicht, ja ich geh. Der Ruchenpfeiler geistert nun schon lang in meinem Hirn.
Es ist an der Zeit es anzugehen. Mental, konditionell und auch den techn. Schwierigkeiten (jene welche lt. Führerwerk bekannt sind) glaube ich gewachsen zu sein.
Start: 4:30 Uhr in hinter Saggberg mit einer ordentlichen Tüte (hab Spaßhalber mal nachgewogen 12kg)
auf dem Rücken nach Alp Mittelstafel und weiter nach Munggenplangen.
Mein weitere Aufstieg zur Darliegg verläuft am nördlichen Ausläufer des Darliegg über äußerst Steile
grasdurchsetzte Kletterei im II Grad entlang eines Felsabbruchs. Würde das ganze auf jeden Fall mit T6+
bewerten. Weiter über steile Grasplanggen hinauf zur Darliegg, ein wirklich schöner Gratrücken über dem Klöntalersee.
Eigentlich einladend zu einer ersten Jause, aber an diesem schönen Fleckchen grün hat es Bremsen
au Mass, also nichts wie weiter bis zum eigentlichen Einstieg. Unter 10 Bremsenstichen kam ich nicht weg.
Der erste Absatz wird zu Beginn ganz direkt angestiegen(Bild 1) ca. 10m (1 Haken), dann leitet ein schwach ausgeprägtes Band unter Überhängen nach links zu geneigteren Felsen auf diesen aufwärts zum ersten Absatz. Weiter entlang eines Risses (Bild 2) bei der Gabelung des Risses nach links ausweichen und hinauf zum nächsten Absatz. Nächster Absatz wiederum duch einen steilen Riss aufwärts und diesem nach links folgend bis geneigtere Felsen auf den nächsten Absatz leiten (Bild 3).
Die Überkletterung des kommenden Absatzes folgt einem schwach ausgeprägten aber gut griffigem Riss durch die kompakte Wand (Haken), oben raus kurz leicht überhängend (Bild 4).
Hier betritt mann das zweite große Band (Frifad) und steht zugleich vor einer mächtigen Wandstufe.
Diese wird von rechts beginnend nach links ansteigend begonnen (Bild 5). Unter einem Überhang etwas heikel weiter nach links hinaus queren, kurz danach in steilem Fels senkrecht hinauf (Haken), es wird das dritte große Band erreicht. Nun steht man vor der nächsten mächtigen Felsbarriere(Bild 6). Ich zitiere nun das Führerwerk Route 213 " unter der mächtigen Wand aus hellem Gestein, deren Überkletterung leicht links durch eine abdrängende Rissverschneidung den Schlüssel der Besteigung bildet ".
Der beschrieb ist korrekt. Die Bildnachweise hierzu falsch, sowohl im SAC Führer als auch im Kletterführer GL climbs ist der Routenverlauf nicht nach links sondern eher nach rechts vermerkt.
Die Rissverschneidung bildet nach ca. 15m eine Art Höhle. Aus dieser heraus wird ein Überhang (gutgriffig und Haken) überwunden, danach geht die Rissverschneidung geneigter hinauf bis unter die brüchigen Felsen (Haken).
Auf dem Band unter den brüchigen Felsen Querung nach rechts (Bild 7+8) bis geneigter Fels nach links oben leitet.
Hier beginnt der brüchige Teil dieser Felsfahrt, welcher mit zunehmender Höhe an Brüchigkeit zunimmt.
Leicht nach links ansteigen zu einem Fixseil, weiter zwischen zwei Türmen in der Schlucht aufwärts (Bild 9) bis man in einen Kessel gelangt. Hier führt eine Schlucht weiter gerade aufwärts welche aber nicht sehr einladend aussieht (mehrere Steilaufschwünge darin zu sehen).
Ich bin den Trum rechts aufgestiegen, vermutlich zu weit rechts in einer schwach ausgeprägten Verschneidung. Diese erwies sich als extrem Bruch (Bild 10).
Von diesem Turm über ein Schuttband, über eine Steilstufe hinauf zum nächsten Schuttband,hier in einer rechts linke Schleife weiter aufwärts (Bild 11).
Weiterer Aufstieg rechts einer markannten Rinne (Schnee) zum eigentlichen Grat aufgestiegen. Was sich im nachhinein als sehr geschickt erwies da ich so einer 5-6m hohen Abseilstelle ausgewichen bin. Bis hier alles extrem brüchig. Dem Gratverlauf folgend unter die beeinduckende Gipfelwand.
Diese wird über die von links nach recht ziehende Rampe erstiegen. Anfangs recht gutmütiges geneigtes Gelände. Es steilt dann aber zunehmend auf. Ziel ist der obere Abschluß der linker Hand zur Rampe abbrechenden Felswand. Hier äußerst abdrängend nach links auf eine große waagerechte Platte aussteigen (Haken). Auf der Platte nach links queren bis geneigte Felsen auf den Gipfelgrat führen.
Gipfel um 16:00 Uhr überglücklich und auch etwas ausgepauert erreicht.
Zeitbedarf:
hinter Saggberg zum Einstieg auf Darliegg 3 h
Darliegg zum Gipfel 8,5 h
Abstieg zur Glärnischhütte über Glärnischfirn 2,5 h
Schwierigkeiten:
vom Einstieg bis unter die brüchigen Felsen wird mehrheitlich im III und IV Grad geklettert, es sind aber auch 3-4 Stellen dabei welche wirklich den oberen V Grad erfordern. An den heikelsten Stellen stecken Haken. Standplätze sind keine eingerichtet und ohne Erfahrung auch nicht so ohne weiteres einzurichten. Die Felsqualität bis zum brüchigen braunen Gestein ist gut aber nicht ganz von Zweifel erhaben.
Der Wandteil mit dem braunen Gestein bis unter die Gipfelwand erfordert nochmal höchste Konzentration. Kletterei im II-III Grad. Auslösender Steinschlag läßt sich praktisch gar nicht vermeiden. Sichere Sicherungen in diesem Terrain anzubringen dürfte sehr schwierig sein. Auch sollte mann Erfahrung mitbringen loses Gestein so zu belasten das es nicht mit einem die Tiefe sucht. Dieser Wandteil stellt meines Erachtens die Hauptherausforderung. Speziell im brüchigen Gestein bis zum erreichen des eigentlichen Grates muß es eine bessere Variante geben aber die finden ohne Anhaltspunkte !.
Der Gipfelaufbau ist wieder von der festeren Gesteinssorte. Für die letzten 10-15 m sollte dann noch genug schmackes im Akku sein.
Ein gutes Auge für die Routenwahl zwingend.
Hoffe mit dieser Routenbeschreibung informative Hinweise für alle Aspirtanten gegeben zu haben.
Es ist an der Zeit es anzugehen. Mental, konditionell und auch den techn. Schwierigkeiten (jene welche lt. Führerwerk bekannt sind) glaube ich gewachsen zu sein.
Start: 4:30 Uhr in hinter Saggberg mit einer ordentlichen Tüte (hab Spaßhalber mal nachgewogen 12kg)
auf dem Rücken nach Alp Mittelstafel und weiter nach Munggenplangen.
Mein weitere Aufstieg zur Darliegg verläuft am nördlichen Ausläufer des Darliegg über äußerst Steile
grasdurchsetzte Kletterei im II Grad entlang eines Felsabbruchs. Würde das ganze auf jeden Fall mit T6+
bewerten. Weiter über steile Grasplanggen hinauf zur Darliegg, ein wirklich schöner Gratrücken über dem Klöntalersee.
Eigentlich einladend zu einer ersten Jause, aber an diesem schönen Fleckchen grün hat es Bremsen
au Mass, also nichts wie weiter bis zum eigentlichen Einstieg. Unter 10 Bremsenstichen kam ich nicht weg.
Der erste Absatz wird zu Beginn ganz direkt angestiegen(Bild 1) ca. 10m (1 Haken), dann leitet ein schwach ausgeprägtes Band unter Überhängen nach links zu geneigteren Felsen auf diesen aufwärts zum ersten Absatz. Weiter entlang eines Risses (Bild 2) bei der Gabelung des Risses nach links ausweichen und hinauf zum nächsten Absatz. Nächster Absatz wiederum duch einen steilen Riss aufwärts und diesem nach links folgend bis geneigtere Felsen auf den nächsten Absatz leiten (Bild 3).
Die Überkletterung des kommenden Absatzes folgt einem schwach ausgeprägten aber gut griffigem Riss durch die kompakte Wand (Haken), oben raus kurz leicht überhängend (Bild 4).
Hier betritt mann das zweite große Band (Frifad) und steht zugleich vor einer mächtigen Wandstufe.
Diese wird von rechts beginnend nach links ansteigend begonnen (Bild 5). Unter einem Überhang etwas heikel weiter nach links hinaus queren, kurz danach in steilem Fels senkrecht hinauf (Haken), es wird das dritte große Band erreicht. Nun steht man vor der nächsten mächtigen Felsbarriere(Bild 6). Ich zitiere nun das Führerwerk Route 213 " unter der mächtigen Wand aus hellem Gestein, deren Überkletterung leicht links durch eine abdrängende Rissverschneidung den Schlüssel der Besteigung bildet ".
Der beschrieb ist korrekt. Die Bildnachweise hierzu falsch, sowohl im SAC Führer als auch im Kletterführer GL climbs ist der Routenverlauf nicht nach links sondern eher nach rechts vermerkt.
Die Rissverschneidung bildet nach ca. 15m eine Art Höhle. Aus dieser heraus wird ein Überhang (gutgriffig und Haken) überwunden, danach geht die Rissverschneidung geneigter hinauf bis unter die brüchigen Felsen (Haken).
Auf dem Band unter den brüchigen Felsen Querung nach rechts (Bild 7+8) bis geneigter Fels nach links oben leitet.
Hier beginnt der brüchige Teil dieser Felsfahrt, welcher mit zunehmender Höhe an Brüchigkeit zunimmt.
Leicht nach links ansteigen zu einem Fixseil, weiter zwischen zwei Türmen in der Schlucht aufwärts (Bild 9) bis man in einen Kessel gelangt. Hier führt eine Schlucht weiter gerade aufwärts welche aber nicht sehr einladend aussieht (mehrere Steilaufschwünge darin zu sehen).
Ich bin den Trum rechts aufgestiegen, vermutlich zu weit rechts in einer schwach ausgeprägten Verschneidung. Diese erwies sich als extrem Bruch (Bild 10).
Von diesem Turm über ein Schuttband, über eine Steilstufe hinauf zum nächsten Schuttband,hier in einer rechts linke Schleife weiter aufwärts (Bild 11).
Weiterer Aufstieg rechts einer markannten Rinne (Schnee) zum eigentlichen Grat aufgestiegen. Was sich im nachhinein als sehr geschickt erwies da ich so einer 5-6m hohen Abseilstelle ausgewichen bin. Bis hier alles extrem brüchig. Dem Gratverlauf folgend unter die beeinduckende Gipfelwand.
Diese wird über die von links nach recht ziehende Rampe erstiegen. Anfangs recht gutmütiges geneigtes Gelände. Es steilt dann aber zunehmend auf. Ziel ist der obere Abschluß der linker Hand zur Rampe abbrechenden Felswand. Hier äußerst abdrängend nach links auf eine große waagerechte Platte aussteigen (Haken). Auf der Platte nach links queren bis geneigte Felsen auf den Gipfelgrat führen.
Gipfel um 16:00 Uhr überglücklich und auch etwas ausgepauert erreicht.
Zeitbedarf:
hinter Saggberg zum Einstieg auf Darliegg 3 h
Darliegg zum Gipfel 8,5 h
Abstieg zur Glärnischhütte über Glärnischfirn 2,5 h
Schwierigkeiten:
vom Einstieg bis unter die brüchigen Felsen wird mehrheitlich im III und IV Grad geklettert, es sind aber auch 3-4 Stellen dabei welche wirklich den oberen V Grad erfordern. An den heikelsten Stellen stecken Haken. Standplätze sind keine eingerichtet und ohne Erfahrung auch nicht so ohne weiteres einzurichten. Die Felsqualität bis zum brüchigen braunen Gestein ist gut aber nicht ganz von Zweifel erhaben.
Der Wandteil mit dem braunen Gestein bis unter die Gipfelwand erfordert nochmal höchste Konzentration. Kletterei im II-III Grad. Auslösender Steinschlag läßt sich praktisch gar nicht vermeiden. Sichere Sicherungen in diesem Terrain anzubringen dürfte sehr schwierig sein. Auch sollte mann Erfahrung mitbringen loses Gestein so zu belasten das es nicht mit einem die Tiefe sucht. Dieser Wandteil stellt meines Erachtens die Hauptherausforderung. Speziell im brüchigen Gestein bis zum erreichen des eigentlichen Grates muß es eine bessere Variante geben aber die finden ohne Anhaltspunkte !.
Der Gipfelaufbau ist wieder von der festeren Gesteinssorte. Für die letzten 10-15 m sollte dann noch genug schmackes im Akku sein.
Ein gutes Auge für die Routenwahl zwingend.
Hoffe mit dieser Routenbeschreibung informative Hinweise für alle Aspirtanten gegeben zu haben.
Tourengänger:
Dolmar

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