Glärnisch Ruchen


Publiziert von Frangge , 16. Juli 2019 um 21:46.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:14 Juli 2019
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 10:30
Aufstieg: 2050 m
Abstieg: 2050 m

Wie schon das Wochenende zuvor ist der eigentliche Plan nicht ganz aufgegangen und der Plan B ist eingetreten. Nachdem mehrfach Züge nach Bern ausgefallen sind, haben wir extrem spontan umentschieden, ins Glarus zu fahren und den Glärnisch - Ruchen als Tagestour anzugehen.

Der Länge der Tour entsprechend sind wir um viertel vor vier am Zeltplatz Vorauen gestartet. Im fahlen Schein der Stirnlampe machen wir uns auf dem Fahrweg auf Richtung Chäseren. Schon jetzt wird mir beim Gehen recht warm. Die Temperatur sollte später angenehmer werden.

Schon vor Chäseren können wir die Stirnlampe versorgen und schattig geht es das steile erste Stück nach der Alp Wärben Richtung Glärnischhütte. Auch wenn es darauf ein klein wenig sanfter bergauf geht, wird hier keine unnötige Strecke gemacht. Durch saftige Blumenwiesen aufsteigend erreichen wir nach etwa 2:45h die Glärnischhütte, die sich schon geleert hat. Wir setzen uns kurz auf die eine Holzbank, verschnaufen und trinken etwas. Die letzten Seilschaften sehen wir später dann immer mal wieder weit vor uns.

Der weitere Weg zum Gletscher ist erst mit roten Strichen, dann mit Steinmännern gut markiert. Auf dem Geröll vor dem Gletscher zieht es sich dann ein wenig, ich meine auch mich zu erinnern, dass der Glärnischfirn vor sieben Jahren noch deutlich länger war. Wir seilen an und begeben uns auf den de facto komplett eingeschneiten Gletscher. Der Schnee ist schön fest und wunderbar zu gehen gewesen. Keine einzige Spalte haben wir gesehen.

Wir halten recht direkt auf den Sattel zwischen Pt 2859 und Pt 2860 zu, kurz davor schwenken wir leicht nach links, soweit es geht auf dem Firn hoch zum Pt 2860. Dort seilen wir auf dem Geröll aus, verschnaufen kurz und machen uns auf den Weg zum Gipfel.

Zum Vorgipfel (Pt 2860) gibt es ein paar Kraxelstellen, hier eher ein wenig links halten, es hat auch ein paar Steinmänner. Eine kurze Stelle (1.5m - 2m) muss man kräftiger zupacken (II), der Rest ist T4 zum Vorgipfel. Der weitere Weg dann Gehgelände. Von der Hütte zum Gipfel haben wir ca 3:15 benötigt. Das letzte Stück auf Schnee und Eis ging bei mir dann doch schon deutlich langsamer.

Den Gipfel haben wir für uns, nachdem der schnellere Alleingänger vor uns schon wieder abgestiegen ist. Leider ist mir der Blick nach zurück schon wieder verwehrt. Auf dem Vrenelisgärtli ist Party. Zumindest haben wir vom Ruchen aus ziemlich viele Berggänger dort auf dem Gipfel gesehen. Nachdem wir die Rucksäcke deponiert hatten, mussten wir den gleichen Weg vom Gipfel wieder zurück. Bei den momentanen Verhätnissen - noch fast durchgängig Schnee im Hang zwischen dem Gipfel und Pt 2860 - wäre es sicher angenehmer gewesen direkt dort abzusteigen.

Stattdessen verhaspeln wir uns ein wenig im vom Pt 2860 zum Glärnischfirn. Schliesslich finden wir doch wieder die Stelle, an der wir aufgestiegen sind und stellen dabei fest, dass man sich durchaus an den Steinmännern orientieren sollte. An den Rucksäcken zurück machen wir eine wohlverdiente Pause und schauen ein paar Seilschaften beim Absteig vom Gipfelhang des Vrenelisgärtlis zu, Audiountermalung in Form von Steinschlag inklusive.

Der Abstieg zur Glärnischhütte von dort geht zügig, vor der Hütte machen wir noch einmal Pause. Ein wenig graut uns schon vor dem steilen Stück nach Chäseren. Das Wetter hält aber und wir kommen recht gut voran. Ein Elmer Citro später nehmen wir das finale Stück unter die Füsse und kommen etwa um viertel nach drei wieder am Zeltplatz an.

Das spezielle an dieser Tour war, tatsächlich ohne Unterbrechung von Laubwald bis Schnee und Fels alles zu durchgehen. Geröll, blühende Bergwiesen, alles dabei. Sehr schön war auch, nicht mitten in der Meute unterwegs zu sein. Zwar waren wir so eher später dran, Wetter und Bedingungen haben das aber sehr gut hergegeben.


Tourengänger: Frangge


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T4 WS II L
T4 WS II
26 Okt 13
Glärnisch Trilogie · Merida
L I
9 Jul 11
Ruchen (Glärnisch), 2901m · Daenu
T5 WS- II
T5+ SS+ III WI6
T4+ WS II
WS II
4 Sep 21
Vrenelisgärtli · roger_h

Kommentar hinzufügen»