traumhafte Winterwelten am Balmfluechöpfli und Röti


Publiziert von Felix , 18. Dezember 2012 um 20:11. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:12 Dezember 2012
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Ski Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Aufstieg: 860 m
Abstieg: 860 m
Strecke:Ruine Balm, Parkplatz - P. 741 - Zwischenberg - Nesselbodenröti - Balmfluechöpfli - Röti - Schneise NNW Reservoir - P. 1207 - Kurhaus - Oberbalmberg, Kurhaus, Postautostation - Unterbalmberg - P. 741 - Ruine Balmberg, Parkplatz
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Thörigen, Herzogenbuchsee, Haltestelle Hinterriedholz, Balm zum Parkplatz Ruine Balm
Kartennummer:1107 - Balsthal

Die Prognosen vortrefflich – und dass sich kurzentschlossen vier Hikr’s (und  ein "Assoziierter") zusammenfanden, machte die Freude über den prächtigen Wintertag noch grösser!...

 

In Huttwil, Herzogenbuchsee und Hinterriedholz stiessen unsere Freunde hinzu; danach ging’s los in Balm, beim Parkplatz Ruine Balm, erst bei noch leichter Schleierbewölkung – doch die Jurahöhen waren bereits ins Licht getaucht, darüber der Himmel blau.

Unterhalb der Felswände, wo wir einst auf einer vogelkundlichen Exkursion die Dohlen beobachteten, folgen wir der Schlittelpiste hoch – Piste gut … Nach wenigen Minuten erkennen wir, da das Laub die Durchsicht erlaubt, die rote Leiter, die zu einer direkten, anscheinend mit Vorsicht und Kraxeleien zu begehenden steilen Route auf den Ostgrat leiten würde – wir werden sie wohl mal mit Urs, meine Kili-Kompagnon, „ansehen“ …

 

Unmittelbar nach der Brücke über die Siggern bei P. 741 (kurz vorher geht’s zum Einstieg in diese Route zum Ostgrat) zweigt ein Weg, bereits leicht vorgespurt, ab Richtung Zwischenberg. Recht steil sind wir nun in der Folge unterwegs; erst im verschneiten Waldaufstieg, dann auf offenem Gelände im tiefen Schnee resp. in der Spur unserer Vorgänger. Ein beschauliches Wandern bergan, mit immer mehr blauem Himmel über uns, und hübschen Waldpartien rings um die grosse Lichtung erfreut uns. Auch beim Wiedereintritt in den Wald, mit nach wie vor beachtlicher Steigung, treffen wir stimmungsvolle Abschnitte an – die Bäume sind mit ihrer Schneeauflage von spezieller Schönheit. Noch unterhalb des Sattels gelangen wir relativ nahe an den nun beachtlichen Kessel bei der Nesselbodenröti; ebenso beachtlich ist das grosse „Fischmaul“ an der steilsten Stelle des vermutlichen Abrissgebietes. Und überraschend, blitzartig, und beinahe lebensgefährlich, kracht hier eine Jungtanne wenige Dezimeter an uns vorbei zu Boden – mit einem reflexartigen Sprung zur Seite können wir ins in Sicherheit bringen – das Herzklopfen danach etwas stärker, rascher …

 

War es schon ausserordentlich genussvoll, via Zwischenberg aufzusteigen – so stellt der nachfolgende Schlussanstieg (auch hier können wir uns einer Spur als Aufstiegshilfe bedienen) zum Balmfluechöpfli einen zweiten Glanzpunkt dar: wie da, durch die mächtig verschneiten Bäume, das Blau am Grat durchschimmert, ist Klasse – ebenso wenig später die Fern-, Rundumsicht auf dem Gipfel, das Gipfelerlebnis, die kaum zu überbietende Winterstimmung mit viel Sonne, Blau - und gemeinsamem, freundschaftlichem Erleben eines erfolgreichen „Unternehmens“.

 

Wie sagte ich doch: da möchte ich viel länger verweilen … doch nach einer gemütlichen Rast lockt das nächste Gipfelziel. Einfach den reichlich schneebedeckten Steilhang hinunter und zurück zur Nesselbodenröti; hier nehmen wir den wiederum vorgespurten Abzweiger in etwa dem Grat entlang zum gut 100 m höheren Gipfel, welcher bei einem Kurzhalt sehr gut einsehbar ist – und wo es sich dort prächtig in ihre Ostflanke Einblick nehmen lässt; die Passagen unterwegs sind bereits voller Atmosphäre – der Austritt auf den offenen Gipfelhang lässt uns nur noch staunen, die Natur bewundern; es fehlen beinahe die Worte (die Bilder „sprechen“ …).

 

Es ist ein unbeschreiblich fantastischer Gang an den verschneiten Einzelbäumen, den schneebehangenen Abzäunungen vorbei über die nun sanft ansteigende Flanke, auf welcher von Weitem das Gipfelkreuz sichtbar ist. Alle wir fünf sind überwältigt von dieser Stimmung auf diesem Plateau, welches, je weiter wir zum höchsten Punkt der Röti gelangen, auch immer grössere Weitsichten gewährt. In der Nähe schätzen wir den Blick zum Rüttelhorn und Hällchöpfli, dem Bärenloch – in der Weite denjenigen zur Alpenkette mit EMJ und weiteren Grossen, und in den Westen Richtung Chasseral.

 

Weil es jedoch, wie beinahe jedes Mal, hier sehr stark windexponiert ist, ziehen wir relativ rasch weiter; den Direktabstieg via NE-Flanke lassen wir aus Sicherheitsgründen ausser Acht – dafür findet unsere „Vorfahrerin" Ursula nordnordwestlich des Reservoirs eine kleine Schneise, welche bereits Abfahrtsspuren aufweist – und durch den offenen Wald zum tiefverschneiten Fahrweg führt, welcher vom Weissenstein zum Balmberg führt (von P. 1250 nach P. 1207). Auf der Nordseite der Röti, oberhalb des Schofgrabe, sind wir Schneeschuhläufer etwas benachteiligt – lässt es sich doch mit den Skis die flache Passage besser, schneller bewältigen. Im selben Stil, nur noch rassiger, läuft’s Ursula auf der Piste des Skiliftes, welche wir nach dem erwähnten Punkt erreichen.

 

Während sie uns nun vorausfährt, und eine Rast einlegt, die letzten Sonnenstrahlen beim Kurhaus Oberbalmberg geniesst, bewegen wir uns etwas weniger elegant auch zu dessen Postautohaltestelle.

 

Die bis zum Pass für den Autobetrieb geöffnete Strasse queren wir zweimal, fahren oder laufen über die nun mit etwas weniger leichtem Schnee bedeckten Wiesen hinunter nach Unterbalmberg – nun im Schatten der Röti. Immerhin noch recht angenehm ist der Schnee hier, reichlich vorhanden - doch auch hier ohne Unterlage, so dass es sich kurven oder relativ leichtfüssig zu Tale fahren|gehen lässt.

 

Schliesslich erreichen wir, wieder oberhalb von P. 741, unsere Abzweigung, welche wir vormittags genommen haben; und stehen bald wieder auf dem Parkplatz Ruine Balm – sehr zufrieden und glücklich, gemeinsam einen tollen Wintertag erlebt zu haben!

Zusammen unterwegs mit Wolfgang 

 


Tourengänger: Ursula, Felix, Juergen, Berghaesli


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Kommentare (8)


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morphine hat gesagt: Sprachlos machend!
Gesendet am 18. Dezember 2012 um 21:20
Hallo Felix,

was soll man da noch sagen?
Eine Tour, ein Tag und Bilder von unbegreiflicher Schönheit!
Gratulation zu dieser Prachtstour.

Gruß
morphine

Felix hat gesagt: RE: Sprachlos machend!
Gesendet am 19. Dezember 2012 um 07:36
so wie du es ausdrückst - erlebten wir diesen Tag; wir dürfen dankbar sein.

Danke dir, morphine!

lg Felix

alpstein hat gesagt:
Gesendet am 18. Dezember 2012 um 21:24
Hallo Felix,

unglaublich schöne Winterstimmung und Fotos. Ich hoffe morgen nur annähernd so gute Verhältnisse in den Bergen anzutreffen.

HG Hanspeter

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. Dezember 2012 um 07:38
Danke Hanspeter;

das wünsche ich dir - die Prognosen sollten recht gut sein; viel Glück!

lg Felix

joe hat gesagt:
Gesendet am 19. Dezember 2012 um 12:24
Super Tour bei tollem Wetter.

Traumhafte Bilder.

Gruss. joe

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. Dezember 2012 um 19:33
Danke joe - die Verhältnisse waren eben dergestalt, dass auch die Fotos gut herauskamen ...
lg Felix

CarpeDiem hat gesagt:
Gesendet am 13. Januar 2013 um 09:39
Bilderbuchbilder...

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. Januar 2013 um 14:57
was wollen wir mehr?!
lg Felix


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