Saisonabschluss in der Peischelgruppe
|
||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Ziemliche Torschlusspanik hat sich letztes Wochenende breit gemacht, angesichts des föhnigen AKW's und des befürchteten Wintereinbruchs demnächst wahrscheinlich zurecht, da sollte man vielleicht noch ein paar schöne Ziele mitnehmen. Glücklicherweise konnten wir, namentlich Andrea, Sven und meine Wenigkeit, es uns einrichten, nicht am überfüllten Wochenende selbst, sondern am darauffolgenden Montag die Berge aufzusuchen, immer noch bei tollem, warmem Herbstwetter, aber viel viel ruhiger.....
Zur Sicherheit fiel die Wahl trotz alledem auf eine Bergregion, die eh schon nicht im Zentrum alpintouristischer Aufmerksamkeit ist, die schöne Peischelgruppe südlich des Allgäuer Hauptkamms. Einziger "Wegeberg" darin ist - freilich entgegen den Angaben in den tollen KOMPASS-Karten, in denen fast jeder Berg einen Steig hat - die zahme Ellbogener Spitze, gleichzeitig der höchste. Wir hingegen präferierten die einsameren Nachbarn und wählten als ersten Gipfel den hier schon recht ausführlich beschriebenen und -bilderten Wilden Kasten (siehe z.B. trainman und ADI's Bericht). Sven und ich entschieden uns angesichts des tollen Tages noch dafür, die noch einsamere benachbarte Peischelspitze dranzuhängen (wie es etwa der Stefan schon gemacht hat, Andrea döste derweilen im Gras und begutachtete insb. meine Schrofenrutscherei.
Start im schön hoch gelegenen Oberellenbogen oben an den letzten Häusern, bei denen sich eine gute Parkmöglichkeit für ca. 3 Autos im Gras befindet. Nach dem Anstieg über eine Wiese geht der Steig recht eben an der Waldgrenze entlang, bevor er sich dann endlich aufschwingt und recht direkt durch den Wald, später unterhalb mächtiger Felswände, hinaufführt. Nach einer knappen Stunde erreichen wir die Sattelebene auf guten 1800m, woselbst sich zwei kleine Hütten befinden, sich der Blick außerdem ordentlich weitet und wo sich also eine Gelegenheit für eine erste Rast nachgerade aufdrängt. Etwa 10min geht's danach noch weiter bergan über eine kleine Steilstufe hinauf zu einer weiteren kleinen Hütte (neuer...), an der man den markierten Steig, der weiter zur Ellbogenerspitze hinauf zieht, verlässt. Zwar befindet sich hier ein Schild mit der Aufschrift "Wilder Kasten", doch der weitere Anstieg verläuft weitestgehend weglos.
Von der letzten Hütte geht es also, den Südgrat des Kastens schon im Blick, auf blassen Steigspuren leicht querend zu einer Runse, die leicht überschritten wird (T3). Jenseits ziehen die Spuren durch Latschengassen bergan, oberhalb der Latschen verlieren sie sich aber. Es gilt nun, auf beliebiger Routenführung den felsigen Einstieg in den Südgrat zu erreichen. Hierbei muss eine kleine Grasrampe gewonnen werden, was allerdings überall möglich ist. Nach einer weiteren Stunde etwa stehen wir am Südgrat, der nun mithilfe von Stoamanndln und sogar einigen verblassten roten Punkten gewonnen wird. Das geschieht zunächst einfach und abwechslungsreich direkt an der Kante oder leicht ausweichend etwas darunter, im Mittelteil geschickt hin und her wechselnd über Bänder, am Schluss dann nochmal über eine kleine Kletterstelle. Das Gelände ist nie sonderlich ausgesetzt, nicht heikel und auch nicht besonders schwer (T4). Technische Schlüsselstelle ist wohl der kleine, bombenfeste Felsaufschwung knapp unterm Gipfel, der allerdings nicht ausgesetzt ist (eine min. 4m breite Plattform darunter, so dass man im Abstieg notfalls auch runterspingen könnte, I+). Am Gipfel dann, den wir nach einer 3/4h Kraxelei erreichen, genießen wir die gigantische Aussicht, die himmliche Ruhe, herrlich. Ein toller Aussichtsgipfel, der ca. 15mal im Jahr besucht wird, wie das GB anno 93 verrät, allerdings am Vortag allein schon 3mal, oje.
Nach der Gipfelrast kraxeln wir wieder hinab, rasten erneut im Gras und beraten über die weiteren Pläne. Andrea hat keine Lust mehr auf neue Abenteuer, Sven überzeugt mich aber noch davon, die Peischel dranzuhängen. Zu zweit gehen wir also ins Peischelkar, an einem seeförmigen Schneefeld vorbei und an die steilen Schotterströme heran. Diese müssen nun leicht mühsam gewonnen werden, wobei der RECHTE grasige Schrofenhang, also direkt links unterhalb der Peischelspitze angepeilt wird. Dieser wird durch eine kleine felsige Stufe vom Schotterkar abgeschnitten - leichte Ier-Kletterei ist notwendig, um die schrofige Grasrampe hinauf zum Grat zu erreichen. Diese habe ich besonders im Abstieg als recht heikel empfunden, Sven meint, T4+, ich hätte schon eher zu einem leichten T5er tendiert. Auf jeden Fall wird's am Grat wieder leichter, er wird überwiegend auf der nördlichen Seite auf Bändern umgangen (ACHTUNG: unzuverlässiger Fels), bis man schließlich auf dem besteinmannten Gipfelchen der Peischel steht (3/4h ab dem Peischelkar, T4+,I). Der Kasten macht von hier einiges her, sonst ist der Ausblick freilich ähnlich.
Nach kurzem Päuslein geht's also auf dem Grat wieder retour, um dann die rutschige Grasrampe hinab in's Peischelkar zu gelangen. Mehr oder weniger elegant dann dieses hinab (zum Abfahren leider schlecht geeignet), unten treffen wir wieder auf Andrea und gehen den gleichen Weg über Grasgelände zurück zur Hütte, wo wir auf den markierten Weg treffen. Vorher freilich aber noch - angedenk der Tatsache, dass der Winter vor der Tür steht - ein Nickerchen auf der aussichtsreichen Terrasse der Hütte, wo man die gigantischen Lechtaler Berggestalten in schönem Nachmittagslicht bewundern kann. Dann fehlt nur noch die letzte 3/4h hinab ins Tal, die wir auch noch mit letzter Kraft bewältigen. Ein recht würdiger Saisonabschluss, wie wir zufrieden und ermattet feststellen - 9h unterwegs, mit reichlichen Pausen natürlich, aber immerhin nochmal gut hm runtergespult, da kann's wieder zurück in die oberbayerische Nebelsuppe gehen...
Zur Sicherheit fiel die Wahl trotz alledem auf eine Bergregion, die eh schon nicht im Zentrum alpintouristischer Aufmerksamkeit ist, die schöne Peischelgruppe südlich des Allgäuer Hauptkamms. Einziger "Wegeberg" darin ist - freilich entgegen den Angaben in den tollen KOMPASS-Karten, in denen fast jeder Berg einen Steig hat - die zahme Ellbogener Spitze, gleichzeitig der höchste. Wir hingegen präferierten die einsameren Nachbarn und wählten als ersten Gipfel den hier schon recht ausführlich beschriebenen und -bilderten Wilden Kasten (siehe z.B. trainman und ADI's Bericht). Sven und ich entschieden uns angesichts des tollen Tages noch dafür, die noch einsamere benachbarte Peischelspitze dranzuhängen (wie es etwa der Stefan schon gemacht hat, Andrea döste derweilen im Gras und begutachtete insb. meine Schrofenrutscherei.
Start im schön hoch gelegenen Oberellenbogen oben an den letzten Häusern, bei denen sich eine gute Parkmöglichkeit für ca. 3 Autos im Gras befindet. Nach dem Anstieg über eine Wiese geht der Steig recht eben an der Waldgrenze entlang, bevor er sich dann endlich aufschwingt und recht direkt durch den Wald, später unterhalb mächtiger Felswände, hinaufführt. Nach einer knappen Stunde erreichen wir die Sattelebene auf guten 1800m, woselbst sich zwei kleine Hütten befinden, sich der Blick außerdem ordentlich weitet und wo sich also eine Gelegenheit für eine erste Rast nachgerade aufdrängt. Etwa 10min geht's danach noch weiter bergan über eine kleine Steilstufe hinauf zu einer weiteren kleinen Hütte (neuer...), an der man den markierten Steig, der weiter zur Ellbogenerspitze hinauf zieht, verlässt. Zwar befindet sich hier ein Schild mit der Aufschrift "Wilder Kasten", doch der weitere Anstieg verläuft weitestgehend weglos.
Von der letzten Hütte geht es also, den Südgrat des Kastens schon im Blick, auf blassen Steigspuren leicht querend zu einer Runse, die leicht überschritten wird (T3). Jenseits ziehen die Spuren durch Latschengassen bergan, oberhalb der Latschen verlieren sie sich aber. Es gilt nun, auf beliebiger Routenführung den felsigen Einstieg in den Südgrat zu erreichen. Hierbei muss eine kleine Grasrampe gewonnen werden, was allerdings überall möglich ist. Nach einer weiteren Stunde etwa stehen wir am Südgrat, der nun mithilfe von Stoamanndln und sogar einigen verblassten roten Punkten gewonnen wird. Das geschieht zunächst einfach und abwechslungsreich direkt an der Kante oder leicht ausweichend etwas darunter, im Mittelteil geschickt hin und her wechselnd über Bänder, am Schluss dann nochmal über eine kleine Kletterstelle. Das Gelände ist nie sonderlich ausgesetzt, nicht heikel und auch nicht besonders schwer (T4). Technische Schlüsselstelle ist wohl der kleine, bombenfeste Felsaufschwung knapp unterm Gipfel, der allerdings nicht ausgesetzt ist (eine min. 4m breite Plattform darunter, so dass man im Abstieg notfalls auch runterspingen könnte, I+). Am Gipfel dann, den wir nach einer 3/4h Kraxelei erreichen, genießen wir die gigantische Aussicht, die himmliche Ruhe, herrlich. Ein toller Aussichtsgipfel, der ca. 15mal im Jahr besucht wird, wie das GB anno 93 verrät, allerdings am Vortag allein schon 3mal, oje.
Nach der Gipfelrast kraxeln wir wieder hinab, rasten erneut im Gras und beraten über die weiteren Pläne. Andrea hat keine Lust mehr auf neue Abenteuer, Sven überzeugt mich aber noch davon, die Peischel dranzuhängen. Zu zweit gehen wir also ins Peischelkar, an einem seeförmigen Schneefeld vorbei und an die steilen Schotterströme heran. Diese müssen nun leicht mühsam gewonnen werden, wobei der RECHTE grasige Schrofenhang, also direkt links unterhalb der Peischelspitze angepeilt wird. Dieser wird durch eine kleine felsige Stufe vom Schotterkar abgeschnitten - leichte Ier-Kletterei ist notwendig, um die schrofige Grasrampe hinauf zum Grat zu erreichen. Diese habe ich besonders im Abstieg als recht heikel empfunden, Sven meint, T4+, ich hätte schon eher zu einem leichten T5er tendiert. Auf jeden Fall wird's am Grat wieder leichter, er wird überwiegend auf der nördlichen Seite auf Bändern umgangen (ACHTUNG: unzuverlässiger Fels), bis man schließlich auf dem besteinmannten Gipfelchen der Peischel steht (3/4h ab dem Peischelkar, T4+,I). Der Kasten macht von hier einiges her, sonst ist der Ausblick freilich ähnlich.
Nach kurzem Päuslein geht's also auf dem Grat wieder retour, um dann die rutschige Grasrampe hinab in's Peischelkar zu gelangen. Mehr oder weniger elegant dann dieses hinab (zum Abfahren leider schlecht geeignet), unten treffen wir wieder auf Andrea und gehen den gleichen Weg über Grasgelände zurück zur Hütte, wo wir auf den markierten Weg treffen. Vorher freilich aber noch - angedenk der Tatsache, dass der Winter vor der Tür steht - ein Nickerchen auf der aussichtsreichen Terrasse der Hütte, wo man die gigantischen Lechtaler Berggestalten in schönem Nachmittagslicht bewundern kann. Dann fehlt nur noch die letzte 3/4h hinab ins Tal, die wir auch noch mit letzter Kraft bewältigen. Ein recht würdiger Saisonabschluss, wie wir zufrieden und ermattet feststellen - 9h unterwegs, mit reichlichen Pausen natürlich, aber immerhin nochmal gut hm runtergespult, da kann's wieder zurück in die oberbayerische Nebelsuppe gehen...
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (4)