Teil 2 In der Peischelgruppe unterwegs


Publiziert von Goschi , 1. August 2023 um 13:14.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:20 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Vom Lechtal aus bis nach Steeg.

Heute stand meine letzte Tour an bevor es am Samstag wieder in die Heimat ging. Da ich bei meiner ersten Tour den Wilden Kasten ausgelassen habe,war es heute soweit dies nachzuholen.

Dazu fuhr ich bis kurz vor den Ortseingang nach Steeg und stellte das Auto an der großen Ausweiche ab. Von dort geht es über eine Forststraße stetig leicht bergauf bis man an einer Gabelung rechts die Forststraße Richtung Wald verlässt. Dort sind Markierungen vorhanden, sodass eine Orientierung leicht fällt. Ich steuere bis zum Wildmadhkar den Normalweg zur Wildmahdspitze an, halte mich dann aber links, um über Geröll eine geeignete Aufstiegsrinne zwischen Wildmahdspitze und Wilder Kasten zu finden. 

Ich hätte auch von der Wildmahdspitze den kompletten Grat gehen können, aber ich wollte Kräfte sparen und war mir aufgrund der kurzen IV Stelle nicht sicher ,ob das alles so passen würde. Also ging ich weglos einen Geröllhang ziemlich mittig am Grat zwischen beiden Gipfeln hoch, um dort den Grat zum Wilder Kasten zu beginnen.

In der Scharte angekommen, machte ich erstmal eine Pause und packte die Stöcke weg, die hier nicht mehr zu gebrauchen sind. Der Grat ist ziemlich brüchig mit kurzen Kletterstellen im nicht zuverlässigen Fels. Bald steuert man einen großen Aufschwung an, der schon fast wie ein eigenständiger Gipfel wirkt. Dieser wird im unteren Bereich schon im III Grat erstiegen, nur wenige Meter , aber III ist es schon. Danach geht es im brüchigen II Gelände weiter ,wobei man vorsichtig gehen muss, da sehr viel loses Zeug rumliegt.

Hat man diesen erreicht , geht es auf oder knapp neben dem Grat weiter, mal links umgehen oder rechts, aber immer recht brüchig und manchmal etwas heikel. Den letzten Aufschwung vor dem Gipfelgrat , schaute ich mir erst südseitig an, was schon unangenehm zu kraxeln war und entschied mich dann für die nordseitige Querung. 

Der Schlussanstieg ist der schönste Teil vom Kraxeln her im unteren Bereich im II Grat über schöne Platten hinauf und dann gibt es nur noch vereinzelt Ier bis IIer Stellen und der Gipfel ist erreicht. 

Von hier hat man einen schönen Blick auf die benachbarten Gipfel und nach Steeg sowie nach Kaisers.
Das Gipfelbuch ist voll, obwohl ich erst der 10. Eintrag in diesem Jahr war. 

Nach ausgiebiger Rast ging es über den Normalweg runter Richtung neuer Jagdhütte. Man kann sich am Grat noch gut an Steinmännern orientieren später im Gras hat man freie Begehungswahl. Ich habe mich an den kleinen See orientiert und den Salzsteinen, die von oben wie eine Bank aussahen. Die Bachquerung begann ich zu früh und etwa 100m über der eigentlichen Querung, aber auch so ging es gut zur recht neu errichteten Jagdhütte.

Von dort sind Hinweisschilder und Markierungen nach Steeg bzw. Oberellenbogen vorhanden.

Laut AVF Auflage 11 von 1979 ist der Grat ,wenn komplett gegangen wird , teilweise IV beschrieben. Das stimmt nur ,wenn man wie im Führer beschrieben, die Scharte von der Wildmahdspitze im III bis IV abklettert und dann südseitig umgeht und dort einsteigt ,wo ich eingestiegen bin. 

Das ist aber wohl gar nicht nötig, wenn man den Grat komplett machen möchte, da laut eines Spezl der den Grat komplett ging , die Scharte 2 bis 3m nach rechts gequert wird IV und dann leichter ca. II+ ausgestiegen wird auf den Grat. Dazu habe ich ein Foto von meiner ersten Tour reingestellt , welches die Stelle laut Beschreibung des Spezl nur sein kann. Denn danach kommt keine IV mehr und man könnte sich das Abklettern im III bis IV Grat sparen. Wie gesagt, hab ich es so aus dem kurzen Gespräch interpretiert , dass es nur so sein kann, von daher ohne Gewähr.

Fazit zur Tour:

Wer eine einsame Runde in den Allgäuern machen möchte, dazu im brüchigen Gelände mit etwas Kraxelei keine Probleme hat, wird hier mit einer 5 Sterne Tour belohnt. Auch ohne den kompletten Grat bleibt aufgrund des nahezu unberührten Geländes ein gewisser Anspruch erhalten.

Tourengänger: Goschi


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