Valschavielkopf (2696m) und durch ein Blocklabyrinth fast zum Ostgipfel der Schwarzen Wand (2592m)
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Vom Hochjochstock bei Schruns bis zum Valschavielkopf erstreckt sich der etwa 15km lange Madererkamm, durch dessen Südhänge der Wormser Höhenweg verläuft. Die meisten Gipfel werden aber ziemlich bis äußerst selten besucht: Für Höhenwanderer zu schwierig und für die meisten Bergsteiger dürften großen Namen und schwierige Routen fehlen, dazu kommt die große Entfernung und Höhendifferenz aus dem Tal. Im östlichen Abschnitt sind Madererspitze und Valschavielkopf durch markierte Steige erschlossen, dazwischen aber wiederum einsamstes Bergland, für das man schon ein wenig Abenteuerlust mitbringen sollte. So findet man außer den dürren, zuweilen fragwürdigen Zeilen im AV-Führer keinerlei Informationen über diese Gipfel, sodass einmal mehr die Barth'sche Maxime "Selbst sehen, selbst planen, selbst handeln" gilt, auch wenn dann nicht immer alles so funktioniert, wie man sich das vorgestellt hat.
Ich beschreibe diese Tour als Übergang von der Heilbronner Hütte nach Gaschurn; als Tagestour wären die Gipfelziele schon ein strammer Marsch, wobei sehr starke Radfahrer auf dem Fahrweg durch das Valschavieltal bis 2200m auffahren können.
Zunächst ging es auf den unschwierigen und aussichtsreichen Valschavielkopf, der ab dem Valschavieljöchle deutlich markiert ist. Durch welliges Terrain geht es von dort an den Gipfelaufbau heran, der von rechts nach links quer durch die Südflanke gewonnen wird, zuletzt auf dem breiten Blockgrat. Gelegentlich werden dabei die Hände benötigt, für einen "Einser" reicht es aber nicht ganz. Im Gipfelbuch (2009) ist etwa eine Besteigung pro Tag dokumentiert, zumeist durch schwäbische Hüttengäste. Die Aussicht ist brauchbar, insbesondere der Patteriol sticht als markanter Dreizack hervor.
Vom Valschavieljöchle führt der Wormser Weg steil hinab, um dann relativ konstant auf etwa 2200m durch die Südhänge des Madererkammes zu queren. Nach einem kurzen Stück auf diesem Weg ging es sodann rechts über die flachen Weidehänge empor in Richtung des Ostgipfels der Schwarzen Wand, dann in einer Rechts-Links-Schleife auf dessen grasigen Ostsporn. Hier wende ich mich aber zunächst durch mühsames Blockgelände zur im AV- Führer erwähnten Schwarzwandscharte (2463m), welche die Schwarze Wand vom Fanesklakopf (2539m) trennt. Der dort ansetzende Blockgrat in Richtung der Schwarzen Wand wirkt aber recht mühsam und umständlich, da man immer wieder übermannshohe Riesenblöcke umgehen müsste. Daher steige ich weiter auf dem Ostsporn auf, dessen zunehmend steile Grasschrofen gut gangbar sind.
Bald ist damit aber Schluss, und man muss in das Blocklabyrinth einsteigen, welches vom erwähnten Blockgrat und dem grasigen Ostsporn begrenzt wird. Technisch ist das nicht übermäßig anspruchsvoll (sofern Trockenheit Reibungsgeherei zulässt!), doch erfordern Wegsuche, einige lose Blöcke und tiefe Löcher erhöhte Aufmerksamkeit. Diese Passage von kaum 100 Metern Luftlinie ist daher zeitlich und mental nicht zu unterschätzen. Meine Route führte dabei in einer Schleife zunächst nach Norden durch die Senke zum sich verflachenden grünlichen Blockgrat, der dort recht gut zu begehen war, und dann wieder südlich heran an die etwa 30 Meter lange und knapp 10 Meter hohe düstere Gratschneide des Ostgipfels.
Diese Gipfelwand ist zwar sehr steil, doch erkennt man an ihrer linken Seite eine Möglichkeit zum Aufstieg. Über schmale, aber bombenfeste Trittleisten und brauchbare Griffe stieg ich einige Meter empor (I+), etwa zwei Meter unterhalb des Gipfels wäre es dann aber vermutlich etwas schwieriger geworden, eine eigentlich gutartige Trittleiste war zudem schneebedeckt und der letzte Kletterzug hätte durch eine mit etwas losem Material gefüllte Verschneidung geführt. Da ausserdem der Gipfelaufenthalt auf dem äußerst schmalen Grat kaum besonders bequem ausgefallen wäre, beschloss ich an dieser Stelle die Umkehr.
Der etwas höhere Westgipfel (auf ihn bezieht sich die Gipfelhöhe von 2592m) sah ebenfalls nicht besonders einladend aus, dorthin wäre es weiter durch das mühsame Blockgelände gegangen und zum Schluss auch sehr steil, genau war das aber nicht zu erkennen. Für weitere Experimente waren Zeit und Motivation ohnehin nicht mehr ausreichend, sodass ich zum Wormser Höhenweg zurück stieg.
Dieser führt teilweise recht aussichtsreich (die weiteren Gipfel des Madererkammes sind aber kaum zu erkennen) nach Westen bis auf die Höhe der Madererspitze, zum Schluss etwas ansteigend. Dort ist dann der Abstieg ins Valschavieltal ausgeschildert, wo ein Fahrweg weiter nach Gaschurn hinabführt.
Schwierigkeiten:
Valschavielkopf: T3+
Schwarze Wand Ostgipfel: T4+, am Gipfelaufbau mindestens I+
Ich beschreibe diese Tour als Übergang von der Heilbronner Hütte nach Gaschurn; als Tagestour wären die Gipfelziele schon ein strammer Marsch, wobei sehr starke Radfahrer auf dem Fahrweg durch das Valschavieltal bis 2200m auffahren können.
Zunächst ging es auf den unschwierigen und aussichtsreichen Valschavielkopf, der ab dem Valschavieljöchle deutlich markiert ist. Durch welliges Terrain geht es von dort an den Gipfelaufbau heran, der von rechts nach links quer durch die Südflanke gewonnen wird, zuletzt auf dem breiten Blockgrat. Gelegentlich werden dabei die Hände benötigt, für einen "Einser" reicht es aber nicht ganz. Im Gipfelbuch (2009) ist etwa eine Besteigung pro Tag dokumentiert, zumeist durch schwäbische Hüttengäste. Die Aussicht ist brauchbar, insbesondere der Patteriol sticht als markanter Dreizack hervor.
Vom Valschavieljöchle führt der Wormser Weg steil hinab, um dann relativ konstant auf etwa 2200m durch die Südhänge des Madererkammes zu queren. Nach einem kurzen Stück auf diesem Weg ging es sodann rechts über die flachen Weidehänge empor in Richtung des Ostgipfels der Schwarzen Wand, dann in einer Rechts-Links-Schleife auf dessen grasigen Ostsporn. Hier wende ich mich aber zunächst durch mühsames Blockgelände zur im AV- Führer erwähnten Schwarzwandscharte (2463m), welche die Schwarze Wand vom Fanesklakopf (2539m) trennt. Der dort ansetzende Blockgrat in Richtung der Schwarzen Wand wirkt aber recht mühsam und umständlich, da man immer wieder übermannshohe Riesenblöcke umgehen müsste. Daher steige ich weiter auf dem Ostsporn auf, dessen zunehmend steile Grasschrofen gut gangbar sind.
Bald ist damit aber Schluss, und man muss in das Blocklabyrinth einsteigen, welches vom erwähnten Blockgrat und dem grasigen Ostsporn begrenzt wird. Technisch ist das nicht übermäßig anspruchsvoll (sofern Trockenheit Reibungsgeherei zulässt!), doch erfordern Wegsuche, einige lose Blöcke und tiefe Löcher erhöhte Aufmerksamkeit. Diese Passage von kaum 100 Metern Luftlinie ist daher zeitlich und mental nicht zu unterschätzen. Meine Route führte dabei in einer Schleife zunächst nach Norden durch die Senke zum sich verflachenden grünlichen Blockgrat, der dort recht gut zu begehen war, und dann wieder südlich heran an die etwa 30 Meter lange und knapp 10 Meter hohe düstere Gratschneide des Ostgipfels.
Diese Gipfelwand ist zwar sehr steil, doch erkennt man an ihrer linken Seite eine Möglichkeit zum Aufstieg. Über schmale, aber bombenfeste Trittleisten und brauchbare Griffe stieg ich einige Meter empor (I+), etwa zwei Meter unterhalb des Gipfels wäre es dann aber vermutlich etwas schwieriger geworden, eine eigentlich gutartige Trittleiste war zudem schneebedeckt und der letzte Kletterzug hätte durch eine mit etwas losem Material gefüllte Verschneidung geführt. Da ausserdem der Gipfelaufenthalt auf dem äußerst schmalen Grat kaum besonders bequem ausgefallen wäre, beschloss ich an dieser Stelle die Umkehr.
Der etwas höhere Westgipfel (auf ihn bezieht sich die Gipfelhöhe von 2592m) sah ebenfalls nicht besonders einladend aus, dorthin wäre es weiter durch das mühsame Blockgelände gegangen und zum Schluss auch sehr steil, genau war das aber nicht zu erkennen. Für weitere Experimente waren Zeit und Motivation ohnehin nicht mehr ausreichend, sodass ich zum Wormser Höhenweg zurück stieg.
Dieser führt teilweise recht aussichtsreich (die weiteren Gipfel des Madererkammes sind aber kaum zu erkennen) nach Westen bis auf die Höhe der Madererspitze, zum Schluss etwas ansteigend. Dort ist dann der Abstieg ins Valschavieltal ausgeschildert, wo ein Fahrweg weiter nach Gaschurn hinabführt.
Schwierigkeiten:
Valschavielkopf: T3+
Schwarze Wand Ostgipfel: T4+, am Gipfelaufbau mindestens I+
Tourengänger:
sven86

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Kommentare (3)