Überschreitung Fraschkopf und Valschavielkopf


Publiziert von rele , 24. Juli 2020 um 08:17.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum: 5 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Am breiten, von vielen E-Radlern befahrenen Wanderweg von der der Konstanzer zur Heilbronner Hütte kommt nicht jeder Wanderer unbedingt auf seine Kosten... da schaut man sich evtl. ganz gern nach ruhigeren Alternativen um. Eine solche bietet sich z.B. rechts des Weges mit der Überschreitung von Fraschkopf und Valschavielerkopf -- offenbar eine recht selten begangene Route!

Schräg über dem Silbertaler Winterjöchle sieht man vom Weg aus schon eine ganze Weile lang sich den unspektakulär-grasigen Fraschkopf / Faraschkopf (je nach Karte) und dahinter den durchaus respektablen Valschavielkopf / Valschavieler erheben. Am Jöchle steige ich also, endlich der ständig überholenden E-Biker entledigt, die grünen Hänge hinauf in Richtung Fraschkopf. Ich versuche die Latschen zu umgehen und steige eher von Nordosten hinauf, was mich in etwas sumpfiges Gelände führt -- evtl. ist die Variante über die Latschen doch besser! Allerdings ist der gesamte Fraschkopf (zumindest jetzt im Frühsommer) von so viel Wasser durchzogen, dass man die nassen Sohlen vielleicht doch mit einkalkulieren muss... Vor dem Gipfel stellt sich schließlich ein Felsriegel in den Weg, der auf der rechten Seite in leichter Kraxelei zu überwinden ist (UIAA I, T3). Dann stehe ich am ersten Gipfel, mit großem Steinmandl, netten Pausenplätzchen und viel Ruhe. Außerdem mit gutem Blick auf die weitere Route -- bei der es sich durchaus lohnt, einen ersten Zielpunkt im weitläufigen Gelände anzuvisieren!

Der Abstieg ins ebenfalls nasse Joch zwischen beiden Gipfeln umfasst nur wenige Höhenmeter und ist entsprechend schnell gemacht. Nun am besten eher links haltend hinauf an den anfangs wenig ausgeprägten Nordostgrat des Valschavielkopfs, mit bestem Genussfels im unteren ersten Schwierigkeitsgrad. Von dort bieten sich ständig hübsche Blicke nach unten ins Schönverwall und ins Ochsental. Später wird der Grat etwas schmaler, die Routenwahl etwas weniger beliebig und die Kletterei noch etwas anregender (T4) -- ein wirklich genussreicher Anstieg, und das beinah ohne alle menschliche Spuren (lediglich ein einziges Steinmandl habe ich am Grad entdecken können). Schließlich vereint sich der Grat mit dem obersten Südostgrat, und es geht, die letzten Meter auf dem Wanderweg, über Blöcke mit geringer Steigung zum Gipfelkreuz. Die Aussicht ist bei gutem Wetter umfangreich, auch der markierte Weiterweg zur Hütte kann umfänglich eingesehen werden: Für den sollte man beinahe noch zwei weitere Sunden einplanen, da er an mehreren hübschen Seeaugen vorbeiführt...

Fazit: Schöne Möglichkeit, den E-Bikes auf dem Hüttenübergang aus dem Weg zu gehen und dabei noch ein bisschen hochalpines Flair mitzunehmen. Der erste Teil am Fraschkopf ist freilich ein bisschen mühsam, am Valschavieler Nordostgrat wird's dafür sehr genussreich. Als Alternative könnte man evtl. den Fraschkopf auch entlang der Rosanna umgehen und dann in einfachem Gelände zum Joch zwischen beiden Gipfeln aufsteigen. Allgemein nur bei sicherem Wetter und guter Sicht (Wegfindung)!

Tourengänger: rele


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (1)


Kommentar hinzufügen

gstuermer hat gesagt:
Gesendet am 29. August 2022 um 14:08
Die dritte Etappe meiner geplanten Tour nächste Woche: Reutlinger Hütte, Überschreitung Drosberg, Fraschkopf/Valschavielkopf, Heilbronner Hütte.
Danke für den Vorgeschmack! :-)


Kommentar hinzufügen»