Überschreitung Torkopf und Valschavielkopf (2696)


Publiziert von rele , 27. Juli 2020 um 22:45.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum: 6 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

In unmittelbarer Hüttennähe der Heilbronner Hütte bieten sich mit der Fluhspitzgruppe, dem Valschavielkamm, dem Fasulkamm und dem Madererkamm gleich vier selten begangene Grate für einsame Wanderabenteuer. Heute haben wir es zunächst auf den Madererkamm abgesehen. Gegen Nachmittag soll das Wetter schlechter werden: So ist unser Plan, mit dem Valschavielkopf zu starten und den Grat weiter nach Westen entlang zu kraxeln, solange das Wetter es erlaubt.

Wir starten also morgens an der Hütte auf dem Wanderweg zum Valschavieler Jöchli. Von dort über den markierten Weg auf den Valschavielkopf mit Gipfelkreuz und -buch (T3+). Nun nordwärts den schuttigen Grat hinab in die Scharte zwischen Valschaviel- und Torkopf (T4+). Über grobe Blöcke mit gutem Fels (UIAA I+) zum wenig ausgeprägten Gipfel des Torkopf (mit kleinem Steinmann; laut AV-Führer "einsam und lohnend"). Da das Wetter nicht zu einer längeren Rast einlädt, geht es gleich am Grat weiter nach Westen, über Blöcke, öfter auch Gehgelände (T4) hinab bis zu einem waagerechten, scharfen Gratabschnitt. Diesen umgehen wir rechts (nördlich) nach einem kurzen Abstieg von ca. 5 Metern über steilen Schnee, wo uns der mitgebrachte Pickel durchaus angenehm ist (T6-). Überklettert man den Gratabschnitt, müssen am Ende ein paar ausgesetzte Meter UIAA II abgestiegen oder abgeseilt werden (im Aufstieg sicher reizvoll, s. Foto). Am Ende des Gratabschnitts wechseln wir auf die Südseite des Grates und umgehen hier die weiteren Felstürme auf Gras und Felsen (T3) bis zum Joch zwischen Torkopf und Valschavieler Plattenspitz (dem Eisernen Törli).

Mittlerweile hat sich der Nebel verdichtet, und wir entscheiden uns für den Abstieg. Zunächst eine Grasrampe links hinab (T4) in das Kar unterhalb des Torkopfs, dann auf Gras und Blöcken hinab zum Wormser Höhenweg, auf dem wir schließlich wieder hinauf zum Valschavieler Jöchli und zurück zur Hütte gelangen.

Fazit: Interessante, am Torkopf einsame Runde für einen kurzen Tagesausflug (oder längeren Halbtagesausflug), mit üppigem Erweiterungspotential entlang des Madererkamms. Wesentlich reizvoller sicherlich in umgekehrter Richtung: Dann liegen die Hauptschwierigkeiten im Aufstieg, man kann auch den IIer genussvoll mitnehmen und damit die weniger angenehme T6- umgehen (somit würde aus der Tour wohl eine T5, UIAA II). Zudem wird dann der höchste Gipfel der Kette am Ende der Tour erreicht. Wie die T6- später im Jahr aussieht, wenn kein Schnee mehr liegt, vermag ich kaum zu beurteilen... evtl. wäre die Umgrhung nach etwas längerem Abstieg als in unserer Variante dann leichter gangbar.

Auch der Rest des kaum begangenen Grates bis zur Schwarzen Wand reizt mich nach wie vor, und ich würde ihn gerne noch ein andermal erkunden bzw, mich für entsprechende Berichte interessieren...

Tourengänger: rele


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