Nicht ganz solo am Muot da la Pischa (3026 m)
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Traumtag im Oberengadin. Da waren schon ein paar Leute unterwegs, aber zum Glück und wie fast immer, blieben sie auf den ausgetrampelten Pfaden. Trotzdem wurde aus meiner für den Genuss von Einsamkeit geplanten Soloüberschreitung des Muot da la Pischa nichts, denn der Berg war von Steinwild belagert!
Am westlichen Ende des Parkplatzes der Diavolezza-Bahn, quert man die Berninapassstrasse und marschiert auf einem kleinen Pfad talabwärts zur ersten Brücke, die einem über die Ova da la Bernina hinein ins Val da Fain einlässt. Nach einigen Minuten auf einem angenehmen Schottersträsschen zweigt bei P. 2172 nach links der wrw-signalisierte Bergwanderweg in Richtung Fuorcla Pischa ab. Ab da stehen erst mal die meisten Höhenmeter des Tages auf dem Programm. Im Zickzack geht das Weglein hinauf, bis es von der letzten Vegetation verlassen wird. Ein kleiner Anstieg durch felsiges Gelände (es ist mit Seilen und Geländern vollkommen überflüssigerweise gesichert - schade ums Geld!) bringt einen bei P. 2769 auf eine steinhügelige Plattform, die einer Mondlandschaft gleicht. Hier ist das Tagesziel schon zu sehen - aber nur, wenn man ganz genau hinschaut - man amüsiere sich deswegen bei den Fotos!
Der gut markierte Weg geht weiter durch diese eindrückliche Gegend, bis man die Fuorcla Pischa erreicht. Schon kurz davor verlasse ich den Weg und steige nach rechts auf einen ersten der Hügel, die das Staccato von Erhebungen hinüber zum die Gegend überragenden Piz Languard ausmachen. Zwischenziel ist hier P. 2929 wo man ausgezeichnet und bei prächtiger Aussicht Mittagsrast machen kann. Ich verköstige mich mit Brot, Käse und Salami, während ich den Weiterweg mit dem Feldstecher unter die Lupe nehme. Bis zum Gipfel des Muot da la Pischa waren keine Schwierigkeiten zu erwarten. Alles - wenn auch steiles und etwas zerklüftetes - Gehgelände. Das hat sich später auch bestätigt.
Frisch gestärkt also los, aufs Ziel zu. Kurz bevor ich den Endanstieg unter die Füsse nehmen will, taucht eine Überraschung auf. Ein Steinbock steht im Geröll und blickt etwas gelangweilt über seine linke Schulter zu mir herüber. Begeistert beginne ich zu fotografieren. Nach nur wenigen Augenblicken wird mir klar: der ist da nicht allein unterwegs. Links und rechts, ober- und unterhalb meiner geplanten Aufstiegsroute sehe ich schätzungsweise drei Dutzend dieser wunderbaren Tiere. Böcke, Geissen und Jungtiere in ihren verschiedenen Untergruppen. Während sich einige der alten Säcke zur Mittagssiesta hingelegt haben, springen jüngere Exemplare gekonnt im Aufstieg herum. Alles, was ich zu tun brauche, ist ganz langsam, ohne hastige Bewegungen meinen geplanten Weg zu gehen. Die Tiere weichen erst weg, wenn ich eine magische 10-Meter-Grenze tangiere. Dann verschieben sie sich um ein paar Meter weiter weg und schauen mich vorwurfsvoll an. Nur eine Geiss kannte keine Angst - sie stand erst Pose für eine schöne Aufnahme und kam dann auf mich zugerannt um danach Steine stiebend an mir vorbei nach unten zu flüchten. Sie waren überall. Das Erste, das ich beim erreichen des Gipfelplateaus 'meines' Berges zu sehen kriegte, waren ein Steinmann und ein Steinbock. Beide männlich. Der lebendige war aber sauer, pfiff mich genervt laut an und galloppierte die linke Flanke hinab. Nur eine halbe Stunde vorher hatte ich die Aufstiegsroute genauestens mit dem Feldstecher betrachtet und kein einziges Tier gesehen. Was für eine freudige Überraschung, da doch nicht solo gewesen zu sein!
Vom einsamen Gipfel hat man eine gute Sicht auf den nicht einsamen des Piz Languard und auf die Ameisenstrasse von Wanderern, die von der Georgy-Hütte hinauf zum Triangulationspunkt am Gipfel steigen. Die hatten garantiert keine Tuchfühlung mit Steinwild da oben. Für den Abstieg machte ich es mir einfach und nahm die östliche Falllinie hinunter, erst in Richtung des tiefblau unter mir leuchtenden Lej da Prüna, um dann leicht rechts haltend wieder in die Mondlandschaft westlich der beiden Teile des Lej da la Pischa zu gelangen. Von dort blieb nur noch der lange, aber einfache Abstieg auf der Aufstiegsroute.
Das ich dabei bestens gelaunt Liedlein pfiff, dürfte niemanden verwundern. Was für ein Tag!
Am westlichen Ende des Parkplatzes der Diavolezza-Bahn, quert man die Berninapassstrasse und marschiert auf einem kleinen Pfad talabwärts zur ersten Brücke, die einem über die Ova da la Bernina hinein ins Val da Fain einlässt. Nach einigen Minuten auf einem angenehmen Schottersträsschen zweigt bei P. 2172 nach links der wrw-signalisierte Bergwanderweg in Richtung Fuorcla Pischa ab. Ab da stehen erst mal die meisten Höhenmeter des Tages auf dem Programm. Im Zickzack geht das Weglein hinauf, bis es von der letzten Vegetation verlassen wird. Ein kleiner Anstieg durch felsiges Gelände (es ist mit Seilen und Geländern vollkommen überflüssigerweise gesichert - schade ums Geld!) bringt einen bei P. 2769 auf eine steinhügelige Plattform, die einer Mondlandschaft gleicht. Hier ist das Tagesziel schon zu sehen - aber nur, wenn man ganz genau hinschaut - man amüsiere sich deswegen bei den Fotos!
Der gut markierte Weg geht weiter durch diese eindrückliche Gegend, bis man die Fuorcla Pischa erreicht. Schon kurz davor verlasse ich den Weg und steige nach rechts auf einen ersten der Hügel, die das Staccato von Erhebungen hinüber zum die Gegend überragenden Piz Languard ausmachen. Zwischenziel ist hier P. 2929 wo man ausgezeichnet und bei prächtiger Aussicht Mittagsrast machen kann. Ich verköstige mich mit Brot, Käse und Salami, während ich den Weiterweg mit dem Feldstecher unter die Lupe nehme. Bis zum Gipfel des Muot da la Pischa waren keine Schwierigkeiten zu erwarten. Alles - wenn auch steiles und etwas zerklüftetes - Gehgelände. Das hat sich später auch bestätigt.
Frisch gestärkt also los, aufs Ziel zu. Kurz bevor ich den Endanstieg unter die Füsse nehmen will, taucht eine Überraschung auf. Ein Steinbock steht im Geröll und blickt etwas gelangweilt über seine linke Schulter zu mir herüber. Begeistert beginne ich zu fotografieren. Nach nur wenigen Augenblicken wird mir klar: der ist da nicht allein unterwegs. Links und rechts, ober- und unterhalb meiner geplanten Aufstiegsroute sehe ich schätzungsweise drei Dutzend dieser wunderbaren Tiere. Böcke, Geissen und Jungtiere in ihren verschiedenen Untergruppen. Während sich einige der alten Säcke zur Mittagssiesta hingelegt haben, springen jüngere Exemplare gekonnt im Aufstieg herum. Alles, was ich zu tun brauche, ist ganz langsam, ohne hastige Bewegungen meinen geplanten Weg zu gehen. Die Tiere weichen erst weg, wenn ich eine magische 10-Meter-Grenze tangiere. Dann verschieben sie sich um ein paar Meter weiter weg und schauen mich vorwurfsvoll an. Nur eine Geiss kannte keine Angst - sie stand erst Pose für eine schöne Aufnahme und kam dann auf mich zugerannt um danach Steine stiebend an mir vorbei nach unten zu flüchten. Sie waren überall. Das Erste, das ich beim erreichen des Gipfelplateaus 'meines' Berges zu sehen kriegte, waren ein Steinmann und ein Steinbock. Beide männlich. Der lebendige war aber sauer, pfiff mich genervt laut an und galloppierte die linke Flanke hinab. Nur eine halbe Stunde vorher hatte ich die Aufstiegsroute genauestens mit dem Feldstecher betrachtet und kein einziges Tier gesehen. Was für eine freudige Überraschung, da doch nicht solo gewesen zu sein!
Vom einsamen Gipfel hat man eine gute Sicht auf den nicht einsamen des Piz Languard und auf die Ameisenstrasse von Wanderern, die von der Georgy-Hütte hinauf zum Triangulationspunkt am Gipfel steigen. Die hatten garantiert keine Tuchfühlung mit Steinwild da oben. Für den Abstieg machte ich es mir einfach und nahm die östliche Falllinie hinunter, erst in Richtung des tiefblau unter mir leuchtenden Lej da Prüna, um dann leicht rechts haltend wieder in die Mondlandschaft westlich der beiden Teile des Lej da la Pischa zu gelangen. Von dort blieb nur noch der lange, aber einfache Abstieg auf der Aufstiegsroute.
Das ich dabei bestens gelaunt Liedlein pfiff, dürfte niemanden verwundern. Was für ein Tag!
Tourengänger:
rkroebl

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