Denkfehler am Piz Albris (3166 m)
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Den Piz Albris hatte ich mir ja schon vorgenommen, als ich das erste Mal auf der Fuorcla Pischa stand. Ein für meine Verhältnisse an der oberen Grenze der Machbarkeit liegender Gipfel, aber halt sehr reizvoll. Hier auf Hikr.org gibt es ein paar Beschriebe über mögliche Routenvarianten zum Gipfel. Ich entschied mich für die Variante, die mit Blick auf die Karte am sinnvollsten erschien - und machte dabei einen Denkfehler, denn diese
Foto hätte mich doch eines besseren belehren können. Der
Schlumpf schreibt dort ja "...Aufstieg rechts im Couloir das im Schatten liegt". Nach dem Winter, den wir hinter uns haben, hätte mir aufsteigen müssen, dass in eben diesem Couloir (das im Anmarsch nicht einsehbar ist) noch Schnee liegt! Als ich also um die Ecke der Felsnase (siehe Fotos) sehen konnte, war fertig. Der Schnee auf dem sonst schon ekelhaften Gerölluntergrund der nirgends irgendwie vernünftig hält, der zum raufpickeln viel zu dünn und weich war, machte den Plan, dort auf den Piz Albris raufzukommen zunichte. Also retour (was viel Zeit, viel Körner und einiges an Nerven kostete) an den östlichen Bergfuss und ein neuer Versuch. Was es mit dem Bericht von
Schlumpf sonst noch auf sich hatte, kann man bei den Fotos nachlesen. Zur Tour:
Von der RhB Station Bernina Diavolezza hinein ins morgendliche Val da Fain auf dem Wanderweg. Nach ein paar hundert Metern geht es dann links steil und scheinbar endlos hoch zum P. 2769 ab wo man sich in einer Mondlandschaft wähnt. Weiter zur Fuorcla Pischa und von dort (Nachwanderer bitte ohne Denkfehler!) zum Fuss des Berges, den man über einen langen, anstrengenden und obermühsamen Anmarsch durch weite, grobklobige, ansteigende Geröllfelder erreicht. Es führen mindestens zwei Steinmännlirouten zum Gipfel. Beide sind leicht zu verlieren, sie vereinen sich irgendwo auf halber Höhe. Ich nahm - und empfehle! - die Route rechts. Dort kommt man in nicht ganz trivialer Kletterei (II) auf gutgriffigem Fels über zwei jeweils ca. 10 m Hohe Stufen in den restlichen, einfacheren Aufstieg. Der Weg zum Gipfel ist ein Gekraxel über Geröll das kaum irgendwo mal richtig fest liegt. Hier ist man aber nicht ausgesetzt unterwegs. Wenn man in die richtige Richtung gestiegen ist, findet man sich in einem kleinen Couloir zum Gipfelgrat wieder und steigt nach links. Der Piz Albris hat in der Mitte zwei Gipfel, die fast gleich hoch sind. Hier hilft ein GPS natürlich sehr. Oben angekommen befiel mich das "WOW! Da bin ich aber auf einen schönen Berg gestiegen "-Gefühl wie sonst kaum. Traumhaft da oben, auch wenn nicht strahlender Sonnenschein herrschte. Wie das Gipfelbuch (von 1989) zeigte, war ich erst der 12. Mensch hier oben, in diesem Jahr und ich denke, Jede und Jeder, der da ankommt trägt sich im Buch ein.
Der Abstieg bis zur Trennung der beiden Steinmännlirouten halt wieder geröllig. Ich entschied mich dann für die andere Route über die beiden Felsstufen, von oben erschien die zwar nicht einfacher, aber kürzer. Gut, einen Preis für Eleganz hätte ich für das Abklettern da durch das enge Couloir nicht gekriegt, aber ich war froh, dass ich da gut runter gekommen bin.
Zurück über die endlose Gerölllandschaft in die Nähe der Fuorcla Pischa. Alles, was die Fussgelenke jetzt wollen ist einen Weg, eine ebene Fläche um drauf zu gehen. Abstieg nach Pontresina (der Denkfehler hat mich auch die letzte Fahrt mit der Sesselbahn von der Alp Languard hinunter gekostet) auf dem normalen Wanderweg. Die Gegend wimmelt mit Munggen, die drolligen, flinken jungen Tiere die kreuz und quer vor einem flüchten und dabei alles falsch machen, zaubern einem auf dem langen Weg ein Lachen ins Gesicht.
Fazit: Wieder eine traumhaft schöne Tour bei durchzogenem, aber interessantem Wetter. Ich gebe (auch mir selber!) zu bedenken, dass das wohl an der Obergrenze von dem ist, was man solo machen sollte.
PS: Zeitangabe ist netto, aber inkl. dem Umweg wegen Denkfehler.


Von der RhB Station Bernina Diavolezza hinein ins morgendliche Val da Fain auf dem Wanderweg. Nach ein paar hundert Metern geht es dann links steil und scheinbar endlos hoch zum P. 2769 ab wo man sich in einer Mondlandschaft wähnt. Weiter zur Fuorcla Pischa und von dort (Nachwanderer bitte ohne Denkfehler!) zum Fuss des Berges, den man über einen langen, anstrengenden und obermühsamen Anmarsch durch weite, grobklobige, ansteigende Geröllfelder erreicht. Es führen mindestens zwei Steinmännlirouten zum Gipfel. Beide sind leicht zu verlieren, sie vereinen sich irgendwo auf halber Höhe. Ich nahm - und empfehle! - die Route rechts. Dort kommt man in nicht ganz trivialer Kletterei (II) auf gutgriffigem Fels über zwei jeweils ca. 10 m Hohe Stufen in den restlichen, einfacheren Aufstieg. Der Weg zum Gipfel ist ein Gekraxel über Geröll das kaum irgendwo mal richtig fest liegt. Hier ist man aber nicht ausgesetzt unterwegs. Wenn man in die richtige Richtung gestiegen ist, findet man sich in einem kleinen Couloir zum Gipfelgrat wieder und steigt nach links. Der Piz Albris hat in der Mitte zwei Gipfel, die fast gleich hoch sind. Hier hilft ein GPS natürlich sehr. Oben angekommen befiel mich das "WOW! Da bin ich aber auf einen schönen Berg gestiegen "-Gefühl wie sonst kaum. Traumhaft da oben, auch wenn nicht strahlender Sonnenschein herrschte. Wie das Gipfelbuch (von 1989) zeigte, war ich erst der 12. Mensch hier oben, in diesem Jahr und ich denke, Jede und Jeder, der da ankommt trägt sich im Buch ein.
Der Abstieg bis zur Trennung der beiden Steinmännlirouten halt wieder geröllig. Ich entschied mich dann für die andere Route über die beiden Felsstufen, von oben erschien die zwar nicht einfacher, aber kürzer. Gut, einen Preis für Eleganz hätte ich für das Abklettern da durch das enge Couloir nicht gekriegt, aber ich war froh, dass ich da gut runter gekommen bin.
Zurück über die endlose Gerölllandschaft in die Nähe der Fuorcla Pischa. Alles, was die Fussgelenke jetzt wollen ist einen Weg, eine ebene Fläche um drauf zu gehen. Abstieg nach Pontresina (der Denkfehler hat mich auch die letzte Fahrt mit der Sesselbahn von der Alp Languard hinunter gekostet) auf dem normalen Wanderweg. Die Gegend wimmelt mit Munggen, die drolligen, flinken jungen Tiere die kreuz und quer vor einem flüchten und dabei alles falsch machen, zaubern einem auf dem langen Weg ein Lachen ins Gesicht.
Fazit: Wieder eine traumhaft schöne Tour bei durchzogenem, aber interessantem Wetter. Ich gebe (auch mir selber!) zu bedenken, dass das wohl an der Obergrenze von dem ist, was man solo machen sollte.
PS: Zeitangabe ist netto, aber inkl. dem Umweg wegen Denkfehler.
Tourengänger:
rkroebl

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