Hundstein (2156 m), wieder mal über die Schlucht


Publiziert von alpstein , 11. August 2012 um 19:14.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:11 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein 
Aufstieg: 1370 m
Abstieg: 1370 m
Strecke:ca. 18 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Kreuzlingen - Bischofszell - Gossau - Herisau - Appenzell - Brülisau; PP Pfannenstiel (3 Fr/Tag)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:über Ramsen - Frauenfeld - Attikon - St. Gallen - Herisau - Appenzell - Brülisau
Unterkunftmöglichkeiten:Berggasthäuser Plattenbödeli und Bollenwees, Hundsteinhütte SAC und versch. Alphütten
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Der Hundstein, er ist einer unserer Lieblinge im Alpstein. Dies zum einen deshalb, weil wir dort vor gut 10 Jahren unsere ersten gemeinsamen Alpinwander-Erfahrungen gesammelt haben. Wegen Neuschnee mussten wir 150 Hm unter dem Gipfel umkehren. Dann gehört der mächtige Hundstein (2156 m) auch einfach zu den schönsten Gipfeln im Alpstein und bietet unvergleichliche und schwindelerregende Tiefblicke auf den Fälensee (1452 m) und die Fälenalp (1457 m). Vor drei Jahren haben wir ihn zum ersten Mal über die etwas schwierigere, nordseitige Schlucht bestiegen (Bericht).
 
Früh dran waren wir heute, aber leider nicht früh genug, um den Gipfel noch vor der Einhüllung in Quellwolken zu erreichen. Als Petrus heute die Quellwolken im Alpenraum verteilte, hat er den Alpstein wohl besonders reichlich damit bedacht. Immerhin konnten wir am frühen Morgen die Gipfel des östlichen Alpsteins vom Plattenbödeli (1279 m) aus noch unter einem strahlend blauen Himmel bewundern. Über dem Sämtisersee hing jedoch schon eine herbstlich anmutende Nebeldecke.
 
Bis zum Widderalpsattel (1856 m) hat man sich nach über 2 Stunden Gehzeit für die wbw markierte Route über die Schlucht warmgelaufen. Sie ist neuerdings ab dem Widderalpsattel in größeren Abständen markiert. Die Abstände sind groß genug, um auch mal vom richtigen Pfad, respektive Route abzukommen (Bild). Schon vorneweg gesagt, würde ich die Tour im Gegenuhrzeigersinn empfehlen, da die Geländebeschaffenheit im unteren Teil der Schlucht, erdig und teilweise lose Steine,  nicht über alle Zweifel erhaben ist.
 
Der untere Einstieg, ein Klemmblock in der Schlucht und eine weitere Kraxelstelle dort sind die Schlüsselpassagen des Aufstiegs. Das Gras war unerwartet nass, was besondere Vorsicht erforderte. Ich wählte unten die Route vom letzten Mal eher rechts haltend über Fels und eine steile Grashalde, wo Ausrutscher verboten sind. Esther58 hingegen frönte der von ihr über alles geliebten Rinnenkletterei, die sie aber in eine völlig falsche Richtung beförderte. Die Rückkehr auf die richtige Route war schon T6-verdächtig, verbunden mit einem gewaltigen Adrenalinstoß.
 
Der insgeheim gehegte Wunsch noch auf die Freiheit (2140 m) zu steigen, war nach diesem Abenteuer nur mehr wenig ausgeprägt. Als wir dann noch Nebel und Quellwolken im oberen Teil der Schlucht erblickten, konnte Ivo66’s Tourenbericht über die Besteigung der Freiheit endgültig in der Hosentasche stecken bleiben. „Gefangen auf der Freiheit“ und ähnliche Schlagzeilen gingen mir durch den Kopf und sie hätten sicher auch zu hohen Zugriffszahlen auf den Tourenbericht geführt, aber der Gefahr evtl. nicht mehr runter zu kommen, wollten wir uns lieber doch nicht aussetzen.
 
Am Gipfel blieb das ansonsten prächtige Panorama hinter Wolken verborgen. Angenehm zum Sitzen und Vespern war es aber allemal. Den Abstieg haben wir dann über den Normalweg, ebenfalls wbw markiert, angetreten. Diese Route ist nicht mit unserer Aufstiegsvariante vergleichbar, aber dennoch von normalem Gehgelände weit entfernt. Erst wenn man in der Nähe der Hundsteinhütte SAC angelangt ist, kann man in den Schlendermodus umschalten. Dieser brachte uns dann auch nach der Einkehr auf der Terrasse des Berggasthauses Bollenwees in einer langen Hatscherei an den Ausgangspunkt zurück.
 
Fazit: Auch wenn das Wetter nicht ganz top  war, war die die Tour keineswegs ein Flop. Im Gegenteil konnten wir wieder einen tollen Tag in unserem geliebten Alpstein verbringen.

Bewertung:

Widderalpsattel - Hundstein T5 mit Stelle II
Hundstein - Hundsteinhütte SAC T 4
 
Hinweis: Eine interessantere Anmarschroute zum Widderalpsattel ergibt sich, wenn man die Alp Sigelbahn benutzt und dann den Marweesgrat beschreitet.

Tourengänger: alpstein, Esther58


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T5 II
30 Aug 13
Hundstein · Hudyx
T5 II
23 Jun 14
Freiheit, Hundstein · Urs
T5 II
28 Sep 16
Kaum zu glauben aber Hundstein! · Peedy1985
T5+ II
14 Jun 15
Freiheit · Urs
T5 II
29 Aug 15
Hundstein (2157) · Climber17

Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

Felix hat gesagt:
Gesendet am 15. August 2012 um 20:00
das sieht ja sehr extravagant aus - müsste ich da noch einmal in den Alpstein? Unter kundiger Führung ..

glg Felix

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. August 2012 um 21:40
Hallo Felix,

an mir soll's nicht liegen. Gerne können wir die Tour gemeinsam unter die Füße nehmen.

Herzliche Grüße
Hanspeter

Gelöschter Kommentar

alpstein hat gesagt: RE:Freiheit
Gesendet am 16. August 2012 um 06:35
Technisch schwierig ist es ja nicht besonders, aber die ersten 50 m in der unteren Schlucht finde ich schon ein bißchen heikel. Die Freiheit ist da sicher noch eine Steigerung.

Gruß
Hp


Kommentar hinzufügen»