Hundstein 2157 m - Feierabendtour mitten im Alpstein


Publiziert von Ivo66 , 2. Juli 2015 um 19:45.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum: 1 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 1340 m
Abstieg: 1340 m
Strecke:Pfannenstil (Brülisau) - Plattenbödeli - Alp Sämtis - Widderalpsattel - Schlucht - Hundstein - Fählensee - Alp Sämtis - Plattenbödeli - Pfannenstil
Kartennummer:1:25'000 Säntis

Der Hundstein im appenzellischen Teil des Alpsteins ist nicht nur ein schöner Aussichtspunkt. Er verfügt über zwei Zustiege, welche beide nicht ganz einfach zu bewerkstelligen sind. Der Aufstieg durch die Schlucht - oder den "Hundsteinkamin" - vom Widderalpsattel ist wohl der anspruchvollste, noch als offizieller Bergweg markierte Steig im Alpstein, und auch der anschliessende Abstieg auf dem ebenfalls weiss-blau-weiss markierten Pfad hinunter zum malerischen Fählensee erfordert Konzentration und Trittsicherheit. Durch die Kombination dieser beiden Routen ergibt sich eine tolle Rundtour mitten im Alpstein.

Wie ein Blick ins Gipfelbuch auf dem Hundstein zeigt, wird der Berg sehr häufig besucht. Selbst unter der Woche - wohlgemerkt ausserhalb der Ferienzeit - wird er täglich mehrmals bestiegen. So war mein Eintrag heute bereits der 4. an diesem Mittwoch. Auch kurz nach meinem Start am Fusse des Brüeltobels um 16.30 Uhr kamen mir fast scharenweise Bergwanderer im Abstieg entgegen und die Parkplätze in Brülisau waren gut gefüllt.

Der Aufstieg durch das Brüeltobel war wie erwartet schweisstreibend - die heisse Luft klebte förmlich in der eigentlich schattigen Schlucht. Zügig wanderte ich über die Alp Sämtis weiter. Erst kurz unter dem Widderalpsattel erlöste mich ein angenehmes Lüftchen von der gröbsten Hitze; das T-Shirt war klatschnass und bereitete mir beim Ausziehen dadurch grosse Mühe.

Aus den Felswänden am Hundstein war plötzlich Steinschlag zu hören, und ich erblickte einen Berggänger, der sich im Abstieg aus der Schlucht befand - in einer Stelle, wo sehr viel loses Gestein herumliegt und es fast nicht zu verhindern ist, Material in Bewegung zu setzen. Ich wartete deshalb noch etwas zu und trat den Aufstieg an, als sich die Lage wieder etwas beruhigt hatte, natürlich nicht, ohne den Helm aufzusetzen. Generell behaupte ich, dass es nicht ratsam ist, in die Schlucht einzusteigen, wenn sich weitere Personen darin aufhalten. Das ist aber an einem Wochenende leichter gesagt als getan. Auch bei mir lösten sich im Aufstieg später ein, zwei Steine. 

Die Schlucht war zu meiner Überraschung praktisch durchgehend feucht und deshalb die beiden Kletterstellen auf den oft rundlichen Felsen mit grosser Vorsicht zu bewältigen. Die kurz zuvor eingefallene spontane Idee, noch die benachbarte Freiheit zu besteigen, verlüchtigte sich dadurch sofort.

Den Gipfel hatte ich dann - nach einer gesamten Aufstiegszeit von 2 Stunden 15 Minuten - ganz für mich alleine, abgesehen von einem Steingeissenrudel am Fusse der Gipfelfelsen, welches mit viel Nachwuchs unterwegs war und auf meine Annäherungsversuche etwas nervös reagierte. Im unwegsamen Gelände waren sie mir aber ohnehin deutlich überlegen.

Der Abstieg zum Fählensee verlief dann grösstenteils im Schatten. Zur Edelweissblüte war ich einige Tage zu früh; genau im Bereich der Schlüsselstelle - einem felsigen Absatz im mittleren Teil der Route - findet man zwischen den Schrattenkalkfelsen diese Klassiker unter den Bergblumen, die hier nun unmittelbar vor der Blüte stehen.

Fazit: Wieder mal eine tolle Feierabendtour auf einen Klassiker im Alpstein. Die Vorteile der späteren Begehung im Tagesverlauf liegt bestimmt am geringeren Verkehrsaufkommen um den Gipfel. Nachteilig erwies sich die eher unvorteilhafte Gipfelsicht hinüber zum Säntis, wo die tief liegende Sonne den bei guten Lichtverhältnissen malerischen Ausblick  etwas trübt.   

Routenbeschreibung siehe hier .

Tourengänger: Ivo66


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 2. Juli 2015 um 20:16
Hallo Ivo,

das warst Du in 3.45 Std. aber sehr sportlich unterwegs, alle Achtung!!

Die Abenstimmung hat auch was. Muss ich irgendwann auch mal machen.

Beste Grüße
Hanspeter

Ivo66 hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Juli 2015 um 20:57
Hallo Hanspeter

Ja, wenn ich alleine unterwegs bin, gehe ich meist zügig... auch weil ich nicht im Dunkeln runter wollte;-)

Mal am Abend auf Tour zu gehen, hat auch seinen Reiz. Man nimmt eine ganz andere Stimmung wahr.

Viele Grüsse
Ivo


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