Freiheit 2140 m - Eine Perle im Herzen des Alpsteins

Heute war ein perfekter Tag für eine neue Herausforderung im Alpstein: Die Freiheit, der etwas versteckte Gipfel in der mittleren Kette dieses einzigartigen Gebirges sollte heute erstmals Besuch von uns erhalten. Unter kundiger Führung von Alpstein-Kenner Maveric gelang denn das anspruchsvolle Unterfangen auch, kennt er doch fast jeden Tritt und jeden Griff an diesem unwegsamen Berg. Mit Maveric im Alpstein unterwegs zu sein, ist etwa gleich zu setzen wie mit Messi zusammen Fussball zu spielen, und das in der gleichen Mannschaft. Nochmals ein ganz grosses Dankeschön! Dieser Tag bleibt für uns unvergesslich.

Der Name "Freiheit" ist für diesen Berg absolut zutreffend. Man fühlt sich frei auf einem Gipfel, den man wohl meist für sich alleine hat, und dies auf einer grosszügigen Gipfelfläche, die viel Platz bietet. Das Gipfelbuch enthält nicht viele Einträge. Das Gipfelpanorama entspricht inetwa demjenigen vom Hundstein, ausser dass man noch mehr den Eindruck hat, im Mittelpunkt des Alpsteins zu stehen. Ein phantastisches Gefühl.

Der Zustieg zur Hundscheinschlucht ist lange, sehr lange bei diesem heissen Wetter. Vor allem im Aufstieg zum Widderalpsattel ist man gnadenlos der Sonne ausgesetzt und man nimmt anschliessend dankend die schattige Schlucht zum Aufstieg in Anspruch. Die Schlucht wird allerdings ab der Stelle, wo die Route zum Hundstein nach links auf das Band hinausführt, anspruchsvoller, nicht wegen den technischen Schwierigkeiten, sondern wegen der zum Teil moosigen Felsen, die vor allem im Abstieg mit grösster Vorsicht zu begehen sind. Man kommt an zwei Stellen kaum umhin, im Abstieg rückwärts abzuklettern. Dementsprechend schwierig ist es manchmal, die besten Tritte zu treffen.  

Der Schlussaufstieg auf die Freiheit beginnt ganz zuoberst in der Schlucht mit einer etwa 10 Meter hohen Kletterstelle, deren Schwierigkeiten den 2. Grad klar erreichen. Es hängt dort sogar ein Fixseil hinunter, welches notfalls etwas Sicherheit bietet; die Stelle ist aber, wenn auch steil, doch recht gut gestuft. Im Abstieg konnte ich sie gar im Vorwärtsgang abklettern. Den Marmotta-Kamin  lässt man von Vorteil rechts liegen ;-).

Nach der Kletterei folgt eine unproblematische, aber etwas ausgesetzte Querung durch gute Schrofenstufen bis man schliesslich einen Grat erreicht. In der Folge weicht man den immer deutlich sichtbaren roten Markierungszeichen entlang in die abschüssige Nordwestflanke auf. Hier ist absolute Konzentration gefragt; die Felsen bieten aber gute Griffe, auf den zu begehenden Bändern liegt aber doch ordentlich viel loses Gestein. Schliesslich leiten die Markierungen durch Felsen in einfacher Kletterei (I) auf das geräumige Gipfelplateau hinauf.

Der direkte Zustieg zum Hundstein vom Ende der Schlucht schien uns dann doch etwas heikel, da die zu begehende Stelle im Fels sehr ausgesetzt ist und die Tritte und Griffe eher klein sind und ausserdem etwas feucht waren. So entschieden wir uns, durch die Schlucht abzusteigen und über das Band den bequemen Weg zum Gipfel zu nehmen.

Im Anschluss daran bestiegen wir noch den Hauptgipfel der Widderalpstöcke und Maveric im Anschluss daran noch den Mittelgipfel.

Für die Besteigung des Hundsteins und der Widderalpstöcke verweise ich auf den Bericht  unserer Begehung im letzten Jahr.