eine Lücke geschlossen: Steischlag- und Tschipparällehore vom Diemtigtal aus überschritten


Publiziert von Felix , 27. Juni 2012 um 21:24. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Simmental
Tour Datum:22 Juni 2012
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Niesenkette   CH-BE 
Aufstieg: 1180 m
Abstieg: 1180 m
Strecke:Gasthaus Gsässweid - P. 1465 - Otteschwand - Undere Nitzel - Obere Nitzel - P. 2190 - Steischlaghore, Gipfel NNW - Steischlaghore - Tschipparällehore - Tschipparälle-Seeli - Tschipparälle - P. 1619 - P. 1444 - P. 1354 - Gasthaus Gsässweid
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Konolfingen, Autobahn Kiesen - Wimmis, Oey, Horboden zur Gsässweid
Kartennummer:1227

Nach unserer erlebnisreichen Tour, welche wir kürzlich absolvierten *über Drunegalm und Standhore zu P. 2295 (Steischlaghore, Gipfel NNW), entstand bei uns sofort der Wunsch, die fehlenden Gratabschnitte, und v.a. den Zu- und Abstieg vom Diemtigtal aus zu realisieren.

 

Dieses Mal fahren wir via Horboden nach Gsässweid hoch; der Tag beginnt mit schönem Wetter in den Niederungen – wir erkennen bereits hier, dass um die Gipfel der Niesenkette dichte Wolken liegen. Im Wissen darum, und in der Annahme, dass unser erster Teil der Tour sehr steiles und nasses Grasgelände aufweist, sind wir mit dem Pickel unterwegs – er wird sehr gute Dienste leisten …

Da die direkte Zustiegs-Variante zur Otteschwand mit sehr hohem und nassem Gras aufwartet, nehmen wir den kleinen Umweg über den Höhenweg zum Niesen in Kauf. Derart gelangen wir zur Alp Undere Nitzel – auch der 4x4 des Alpbauers hatte da doch einiges an Steigung zu bewältigen … Auf einer nur schwach ausgeprägten Spur streben wir weiter, auch hier teilweise steil, zum Kessel von Obere Nitzel.

 

Das Kernstück unserer heutigen Tour wird nun einsehbar: die im SAC-Führer beschriebene weglose Route über die steile Grasflanke hat es in sich – erst wandern wir jedoch, der grossen Schafherde folgend, etwas kesseleinwärts, bevor wir zur Sache gehen. Zwar nie absturzgefährdet, doch beträchtlich steil, gewinnen wir im recht hohen (und wie erwartet feuchten) Gras die gut 200 Höhenmeter bis knapp östlich des P. 2190. Auf einer wenig ausgeprägten Spur gelangen wir nun zur Einsattelung, welche schliesslich unschwierig zum Steischlaghore, Gipfel NNW führt. Wenig an Sonne und Ausblick können wir geniessen – umso mehr die Freude über den etwas mühsamen, wohl eher selten begangenen Aufstieg – so steigen wir schnell ab und über einen weiteren Vorgipfel zum einfachen Verbindungsgrat, welcher uns, zwar meist vom Nebel und Wolken eingehüllt, zu unserem nächsten Gipfel leitet.

 

Dieser Grat ist sehr „anregend“, nie schwierig, sehr gut begehbar – und wo man|frau es will, können einige kleine Felsstufen auch kraxelnd begangen werden So erreichen wir glücklich das Steischlaghore – nur für kurze Augenblicke öffnet sich die Sicht gegen die grossen Berner und Walliser und zurück zum Verbindungsgrat; deshalb wandern wir auch hier zügig weiter.

 

Die ersten paar Hundert Meter stellen eher Wandergelände im flachen Bereich dar; danach steilt der wbw markierte Weg an und wird schliesslich doch etwas alpin: echte Schwierigkeiten treten keine auf – die Wegführung ist gekonnt dem Gelände angepasst und überwindet auch etwas abschüssigere Stellen auf sichere Art. Auch hier können selbstverständlich Kraxeleinlagen eingebaut werden; auf dem Grat angekommen jedoch ist das Fixseil an der einzigen heiklen Stelle nicht ohne Grund eingebaut: rechts geht es doch beträchtlich, senkrecht, zu Tale …

So jedoch ist es ein Vergnügen, diesen Grat zu überschreiten und am Gipfelkreuz anzukommen – wir haben nun auch diesen Teil erstmals begangen – und geniessen hier, bei vorwiegend sonnigen Ausblicken, unsere verdiente Mittagsrast auf dem Tschipparällehore.

 

Wir werweissen nun, wie wir unseren Abstieg ins Diemtigtal gestalten wollen; bei dichtem Nebel würden wir wohl weiter zum Mäggisserehore wandern und den wrw markierten Abstieg benützen – nun jedoch, bei guter Sicht, stechen wir kurz vor der Einsattelung hinunter und versuchen, den steilen Abstieg und mögliche Flühe einfach zu gestalten.

 

In der Tat bietet sich die Wasserrunse bestens an, zum Tschipparälle-Seeli hinabzusteigen – keine nennenswerten Schwierigkeiten treten auf. Und das Seeli selbst erfreut uns bereits von oben, unten angelangt nicht minder.

Die Fortsetzung unseres Abstieges ist von der Karte her relativ deutlich vorgegeben – eine eindeutige Wegspur findet sich nicht; wir folgen mal hier, mal dort Kuhpfaden – bis wir etwas oberhalb der Hütte bei P. 1874 in eine markante Spur „einmünden“. Ab hier können wir abwärts einer ausgeprägten Spur folgen – sie leitet uns hinab zu P. 1619; von hier aus ist das Strässchen bereits gut ersichtlich, welches uns ab P. 1444 angenehm zu unserem Ausgangspunkt zurückführt; hier, auf der Terrasse des Gasthauses Obergsäss genehmigen wir unseren verdienten Abschlusstrunk. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (1)


Kommentar hinzufügen

Fraroe hat gesagt:
Gesendet am 28. Juni 2012 um 07:54
Wir gratulieren Euch zur neuerlichen Tour im Niesengebiet. Bald ist auch dort alles erstiegen. Toll!
Liebi Grüessli Franz und Rösly


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