über Drunegalm und Standhore zu P. 2295 (Steischlaghore, Gipfel NNW)
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Nach der gestrigen doch längeren Tour in der Zentralschweiz haben wir uns auf eine „ruhige Sache“ eingestellt; deshalb auch die Fahrt mit dem Auto hinauf bis auf 1549 Meter – eine kleine Rundwanderung im leichten Gelände war angesagt … doch es sollte anders kommen!
Bei P. 1549, bei der Undere Drune, beginnt der längere, zu Beginn etwas eintönige Anstieg via Obere Drune zum Hüttchen bei P. 1988 und weiter auf den sich nordwestlich hinunterziehenden sanften Grat, wo uns erstmals die Sonne erwärmt. An den letzten Resten der Gratwächte steigen wir erst noch auf Grasflächen, zuletzt leicht steindurchsetzt auf den nördlichen Vorgipfel Drunegalm auf – an unzähligen der hübschen Narzissen-Anemonen vorbei.
Sonnig und windig zugleich ist’s auf dem weiteren Grat zum Hauptgipfel Drunegalm – die Aussicht selbstverständlich erstklassig: die BO-Prominenz glänzt in der Sonne zu uns herüber, auch Thuner- und Brienzersee lassen grüssen. Auch hier verweilen wir nicht lange, sondern machen uns auf die leichte Etappe, im sanften Auf und Ab, den ostseitigen (!) Restschneefeldern ausweichend, erst zu P. 2304, dann wieder etwas ansteigend zum nächsten Gipfel der Niesenkette.
Das Standhore ist in dieser eher unbedeutend, so finden wir uns bald einmal, immer noch im leichten Gelände, auf dem südlichen P. 2304 wieder. Nun jedoch ändert sich die Topografie – und meine Befindlichkeit – schlagartig:
Als ich die abschüssige Fortsetzung des Grates erkenne, schmale Spur im Grasbord und darunter senkrechte Abstürze, muss ich mich doch erst einmal setzen – wir überlegen sogar, ob wir hier Halt und Mittagsrast machen sollen … doch nach einer zweiten Ansicht der Stelle wage ich es; obschon mich die Unkenntnis des weiteren Fortgangs kaum beruhigt. Dies gelingt jedoch Ursula einmal mehr bestens. Hinter ihr finde ich die Nervenstärke, die abschüssige Stelle zu passieren – sie führt mich auch geschickt über weitere derartige Passagen, ebenso über eine schräg aufragende Felsplatte (beidseitig viel Luft), über eine zwar sehr kurze, doch sehr luftige Abkletterstelle und schliesslich etwa zwei Dutzend Meter über das westseitige schmale Felsband, wo glücklicherweise auf Kopfhöhe gute Griffe sich anbieten – rechts hinunter schaue ich nur zu Beginn, ist der senkrechte Tiefblick nicht meine Sache …
Nun, nach erfolgreicher Traverse, lässt die Anspannung nach; das Gelände wird „geräumiger“, die Wegspur zu verfolgen, bietet keine Probleme mehr – einzig der Schlussaufstieg zum Steischlaghore, Gipfel NNW scheint es noch in sich zu haben. Doch auch die letzten Meter sind im gutgriffigen Fels wenig exponiert problemlos zu begehen – so steht einem Glücksgefühl – und dem ausgiebigen Mittagshalt nichts im Wege; etwas stolz und dankbar bin ich schon ….
Nicht mehr weit wäre es zum Steischlaghore, doch die beiden uns fehlenden Passagen (ab hier bis zu diesem und hoch zum Tschipparällehore) heben wir uns für eine kurze Rundtour für später auf … Wir steigen wenig in südlicher Richtung ab und begehen alsdann die Wegspur, welche am steilen Grashang leicht zu P. 2190 leitet.
Nun folgt ein meist wegloser, etwas mühsamer Abstieg über gut 400 Höhenmeter ins Inner Seelital bis zur schmucken, alten Hütte bei P. 1752; nach einem kurzen Gegenanstieg zur Hütte bei P. 1784 erreichen wir Usser Seelital.
Weglos erreichen wir ab hier den Waldrand und – nach einem letzten Effort über unter umgestürzten Bäumen durch wieder Undere Drune und unseren Ausgangspunkt P. 1549 – überglücklich ob der unerwartet ereignisreichen, neuen und anforderungsreichen (nur für mich) Begehung eines weiteren Abschnitt des herrlichen Niesengrates!
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