Lütispitz 1987 m Überschreitung Schafwisspitz - Stöllen; neues Gipfelkreuz und eine 179. Besteigung
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Der Lütispitz ist dieses Jahr bereits mehrfach zu hikr-Ehren gekommen. Die Zeit ist nun gekommen, wieder mal die herrliche Gratüberschreitung vom Schafwisspitz über die beiden felsigen Gipfel der Stöllen unter die Füsse zu nehmen. Gestern konnten wir vom Säntis die Routenverhältnisse etwas einsehen und bemerkten ein grösseres Schneefeld in der zu querenden Nordflanke unter den Stöllen. Ansonsten präsentierte sich die Route schneefrei, was insbesondere im Schlussaufstieg über den Nordostgrat zum Lütispitz bzw. in der zu durchsteigenden Nordflanke von grosser Bedeutung ist.
Wir begingen diese Tour noch nie so früh im Jahr, waren aber auch heute wieder begeistert von der Schönheit dieser Gegend, die gerade jetzt im Frühsommer eine üppige Blumenpracht bietet. Die Wetterprognose lag heute gleich doppelt falsch: Anstelle der angekündigten Restwolken, aus denen am frühen Morgen noch einige Tropfen fallen konnten, präsentierte sich der Himmel klar und wolkenlos, weshalb die Bodenverhältnisse am Grat nicht hätten besser sein können. Leider bildeten sich die Quellwolken dann aber nicht wie vorausgesagt am Nachmittag, sondern bereits morgens um 10.00 Uhr - und noch schlimmer: Der Nebel hüllte praktisch den ganzen Alpstein und das Churfirstengebiet komplett ein, weshalb sich die Sicht heute auf ganz wenige und kurze Fenster in den Wolken beschränkte. Dies hatte allerdings den unschätzbaren Vorteil, dass wir auf dieser sonnenexponierten Tour weniger der Hitze ausgesetzt waren.
Heute begleitete uns wieder mal mein Bruder Roli - für einmal aber mit vertauschten Rollen: Dieses Mal durften wir ihm einen ihm noch unbekannten Tourenabschnitt vorstellen. Auch er zeigte sich ob der attraktiven Gratüberschreitung begeistert. Auf dem Gipfel des Lütispitzes trafen wir dann meinen Vater - wie geplant. Er hat heute seinen Lieblingsberg im Alter von 75 Jahren zum 179. Mal bestiegen. Er verband die heutige Tour mit der Errichtung des neuen Gipfelkreuzes, welches heute in festlichem Rahmen geweiht wurde.
Noch immer in gutem Zustand präsentierte sich ausserdem das neue, kleine Gipfelbuch auf dem Westgipfel der Stöllen; es ist seit unserem letzten Eintrag im November 2011 nur um wenige Einträge gewachsen. Das Gipfelbuch auf dem Schwafwisspitz ist dagegen gefüllt und hatte keinen Platz mehr für unsere Namen.
Routenbeschreibung:
Scharten - Gräppelenstein (T2)
Von Scharten (oberhalb Alt St. Johann) folgten wir dem markierten Bergweg durch den Wald über den Böstritt nach Risi und folgten dem Alpsträsschen nach rechts Richtung Gräppelensee. Unmittelbar nach dem Gräppelensee zweigt die markierte Route Richtung Gräppelenstein / Mutteli nach links ab und in der Folge nach rechts (jeweils Wegweiser). Auf einem Trampelpfad, später auf einem Fahrsträsschen erreicht man die Alphütte Gräppelenstein.
Gräppelenstein - Schafwisspitz (T4)
Weiter geht es dem Fahrsträsschen entlang die Hänge hoch, bis nach einer Linkskehre ein Bergweg einsetzt und nach rechts abzweigt (Markierung am Boden; kein Wegweiser). Wir folgten diesem Bergweg, der weiter zur Alphütte Mutteli führt (von wo ebenfalls ein Zustieg von der Laui möglich ist). Noch vor Mutteli verliessen wir den Bergweg nach links und querten in steilem Gelände Richtung der markanten Schrattenkalkwand. Über steilen Rasen stiegen wir direkt Richtung Schafwisspitz hoch, zum Teil auf einer felsigen Rampe, die gute Tritte bietet (leichte Kletterei). Der obere Teil der Route besteht dann aus mehr oder weniger steilen Grashalden; man ist in der Routenwahl ziemlich frei.
Schafwisspitz - Stöllen - Lütispitz (Nordostgrat) (T5)
Vom Schafwisspitz folgt man dem markanten grasigen Grat nach Westen, der in einem kurzen Abschnitt recht luftig ist. In der Folge steigt man beim ersten felsigen Abschnitt einen gut erkennbaren kurzen Kamin hinauf Richtung Stöllen. Weiter oben muss nochmals ein Kamin bewältigt werden (guter Fels, gutgriffig). Der letzte Abschnitt zum Ostgipfel der Stöllen (Steinmann) ist wieder recht luftig.
Nach dem Abstieg vom Ostgipfel ist die Route durch die Nordflanke unter den Stöllen mit roten Punkten und Pfeilen sehr gut markiert. Wir umgingen in unseren bisherigen Begegnungen die nächste Stelle immer auf der Südseite, heute entdeckten wir, dass die roten Markierungen bereits zu Beginn in die Nordflanke weisen. Es ergeben sich keinerlei Schwierigkeiten, wenn man den Markierungen folgt. Das Schneefeld konnten wir hart an der Felswand problemlos umgehen.
Um zum Westgipfel der Stöllen (Gipfelbuch) zu gelangen, verlässt man die Markierungen bald und steigt durch eine markante kleine Felsschlucht zu den Gipfelfelsen hoch und dann durch eine wenig steile Rinne und zuletzt wenig ausgesetzt zum höchsten Punkt auf.
Wieder bei den Markierungen angelangt, setzt sich die Route fort und erreicht bald grasiges Gelände, wo die Markierungen enden. Das Grasgelände geht nahtlos über in den immer schmaler werdenden Nordostgrat zum Lütispitz über.
Der Grat ist abschnittsweise ziemlich ausgesetzt. Man darf sich nicht dazu verleiten zu lassen, schärfere Gratabschnitte auf vermeintlichen Wegspuren der Nordflanke zu umgehen; diese verlieren sich jeweils bald im äusserst unangenehmen Gelände... Es gibt immer wieder einen Durchschlupf auf dem Grat und oft entpuppen sich vermeintlich fürchterlich ausgesetzte Stellen in der Folge als gut begehbar. Der Fels bietet denn auch die notwendige Sicherheit, es gibt immer wieder gute Tritte und Griffe. Der Grat muss aber stets vorsichtig begangen werden (viel Gestrüpp, einige Löcher).
Erst kurz bevor der Grat steil wird, weicht man kurz nach Norden aus (gute erdige Tritte bei einem einzelnen jungen Bäumchen), kehrt aber gleich wieder auf die Gratschneide zurück und begibt sich erst vor einer fast senkrechten Gratstelle zum Schlussaufstieg in die Nordflanke. Über oft gute Trittspuren steigt man in zum Teil sehr steilem Gelände auf, bald durch eine markante Rinne und kurz darauf wieder in steilem aber gut gestuften Gelände bis zum Gipfel.
(Abstieg auf dem markierten Normalweg via Windenpass zurück nach Scharten, T3)
Wir begingen diese Tour noch nie so früh im Jahr, waren aber auch heute wieder begeistert von der Schönheit dieser Gegend, die gerade jetzt im Frühsommer eine üppige Blumenpracht bietet. Die Wetterprognose lag heute gleich doppelt falsch: Anstelle der angekündigten Restwolken, aus denen am frühen Morgen noch einige Tropfen fallen konnten, präsentierte sich der Himmel klar und wolkenlos, weshalb die Bodenverhältnisse am Grat nicht hätten besser sein können. Leider bildeten sich die Quellwolken dann aber nicht wie vorausgesagt am Nachmittag, sondern bereits morgens um 10.00 Uhr - und noch schlimmer: Der Nebel hüllte praktisch den ganzen Alpstein und das Churfirstengebiet komplett ein, weshalb sich die Sicht heute auf ganz wenige und kurze Fenster in den Wolken beschränkte. Dies hatte allerdings den unschätzbaren Vorteil, dass wir auf dieser sonnenexponierten Tour weniger der Hitze ausgesetzt waren.
Heute begleitete uns wieder mal mein Bruder Roli - für einmal aber mit vertauschten Rollen: Dieses Mal durften wir ihm einen ihm noch unbekannten Tourenabschnitt vorstellen. Auch er zeigte sich ob der attraktiven Gratüberschreitung begeistert. Auf dem Gipfel des Lütispitzes trafen wir dann meinen Vater - wie geplant. Er hat heute seinen Lieblingsberg im Alter von 75 Jahren zum 179. Mal bestiegen. Er verband die heutige Tour mit der Errichtung des neuen Gipfelkreuzes, welches heute in festlichem Rahmen geweiht wurde.
Noch immer in gutem Zustand präsentierte sich ausserdem das neue, kleine Gipfelbuch auf dem Westgipfel der Stöllen; es ist seit unserem letzten Eintrag im November 2011 nur um wenige Einträge gewachsen. Das Gipfelbuch auf dem Schwafwisspitz ist dagegen gefüllt und hatte keinen Platz mehr für unsere Namen.
Routenbeschreibung:
Scharten - Gräppelenstein (T2)
Von Scharten (oberhalb Alt St. Johann) folgten wir dem markierten Bergweg durch den Wald über den Böstritt nach Risi und folgten dem Alpsträsschen nach rechts Richtung Gräppelensee. Unmittelbar nach dem Gräppelensee zweigt die markierte Route Richtung Gräppelenstein / Mutteli nach links ab und in der Folge nach rechts (jeweils Wegweiser). Auf einem Trampelpfad, später auf einem Fahrsträsschen erreicht man die Alphütte Gräppelenstein.
Gräppelenstein - Schafwisspitz (T4)
Weiter geht es dem Fahrsträsschen entlang die Hänge hoch, bis nach einer Linkskehre ein Bergweg einsetzt und nach rechts abzweigt (Markierung am Boden; kein Wegweiser). Wir folgten diesem Bergweg, der weiter zur Alphütte Mutteli führt (von wo ebenfalls ein Zustieg von der Laui möglich ist). Noch vor Mutteli verliessen wir den Bergweg nach links und querten in steilem Gelände Richtung der markanten Schrattenkalkwand. Über steilen Rasen stiegen wir direkt Richtung Schafwisspitz hoch, zum Teil auf einer felsigen Rampe, die gute Tritte bietet (leichte Kletterei). Der obere Teil der Route besteht dann aus mehr oder weniger steilen Grashalden; man ist in der Routenwahl ziemlich frei.
Schafwisspitz - Stöllen - Lütispitz (Nordostgrat) (T5)
Vom Schafwisspitz folgt man dem markanten grasigen Grat nach Westen, der in einem kurzen Abschnitt recht luftig ist. In der Folge steigt man beim ersten felsigen Abschnitt einen gut erkennbaren kurzen Kamin hinauf Richtung Stöllen. Weiter oben muss nochmals ein Kamin bewältigt werden (guter Fels, gutgriffig). Der letzte Abschnitt zum Ostgipfel der Stöllen (Steinmann) ist wieder recht luftig.
Nach dem Abstieg vom Ostgipfel ist die Route durch die Nordflanke unter den Stöllen mit roten Punkten und Pfeilen sehr gut markiert. Wir umgingen in unseren bisherigen Begegnungen die nächste Stelle immer auf der Südseite, heute entdeckten wir, dass die roten Markierungen bereits zu Beginn in die Nordflanke weisen. Es ergeben sich keinerlei Schwierigkeiten, wenn man den Markierungen folgt. Das Schneefeld konnten wir hart an der Felswand problemlos umgehen.
Um zum Westgipfel der Stöllen (Gipfelbuch) zu gelangen, verlässt man die Markierungen bald und steigt durch eine markante kleine Felsschlucht zu den Gipfelfelsen hoch und dann durch eine wenig steile Rinne und zuletzt wenig ausgesetzt zum höchsten Punkt auf.
Wieder bei den Markierungen angelangt, setzt sich die Route fort und erreicht bald grasiges Gelände, wo die Markierungen enden. Das Grasgelände geht nahtlos über in den immer schmaler werdenden Nordostgrat zum Lütispitz über.
Der Grat ist abschnittsweise ziemlich ausgesetzt. Man darf sich nicht dazu verleiten zu lassen, schärfere Gratabschnitte auf vermeintlichen Wegspuren der Nordflanke zu umgehen; diese verlieren sich jeweils bald im äusserst unangenehmen Gelände... Es gibt immer wieder einen Durchschlupf auf dem Grat und oft entpuppen sich vermeintlich fürchterlich ausgesetzte Stellen in der Folge als gut begehbar. Der Fels bietet denn auch die notwendige Sicherheit, es gibt immer wieder gute Tritte und Griffe. Der Grat muss aber stets vorsichtig begangen werden (viel Gestrüpp, einige Löcher).
Erst kurz bevor der Grat steil wird, weicht man kurz nach Norden aus (gute erdige Tritte bei einem einzelnen jungen Bäumchen), kehrt aber gleich wieder auf die Gratschneide zurück und begibt sich erst vor einer fast senkrechten Gratstelle zum Schlussaufstieg in die Nordflanke. Über oft gute Trittspuren steigt man in zum Teil sehr steilem Gelände auf, bald durch eine markante Rinne und kurz darauf wieder in steilem aber gut gestuften Gelände bis zum Gipfel.
(Abstieg auf dem markierten Normalweg via Windenpass zurück nach Scharten, T3)
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