Marienbergspitzen (2561 m) - "Nimm 2" über dem Schwärzkar
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Hoch über dem Schwärzkar im Westteil der Mieminger Kette erheben sich die beiden Marienbergspitzen, getrennt durch die Westliche Marienbergscharte. Im Frühsommer führt vom Schwärzkar eine steile Schneerinne direkt in diese Scharte hinauf, die so steil ist, dass man schon fast von einer Hochtour sprechen könnte. Geht man aber gut vorbereitet und bei optimalen Bedingungen ans Werk, so können Pickel und Steigeisen im Rucksack bleiben. Spannend wird's aber auf jeden Fall...
Start in Biberwier. Auf dem Knappensteig zunächst durch Wald, dann durch Latschen- und Schrofengelände zur Biberwierer Scharte - mit einem Mal tut sich eine neue Welt auf und das Innere der Mieminger Kette liegt vor einem. Man tut gut daran, vor der Gipfelbesteigung eine Nacht auf der Coburger Hütte zu verbringen, also folgt man dem Weg - das untere Schwärzkar leicht absteigend querend - nördlich um den Vorderen Drachenkopf herum zur (leider meist chronisch überfüllten) Coburger Hütte. Dort kann man abends den vom Licht der untergehenden Sonne rot gefärbten Zugspitzstock genießen. Schon allein deswegen lohnt die Übernachtung.
Auf dem Weg vom Vortag ein Stück zurück, bis nach links der Steig zum Vorderen Drachenkopf abzweigt. Man folgt ihm ins Schwärzkar hinein und verlässt ihn an geeigneter Stelle, um weglos in den hintersten Winkel des Schwärzkars zu gelangen. Blickfang während des Wegs ins Kar sind hier vor allem die ungemein kecke Gestalt der Ehrwalder Sonnenspitze im Rückblick sowie die prallen Felswände am Ende des Kars.
Zwischen den beiden Marienbergspitzen sieht man eine Schneerinne herunter ziehen. Der Eindruck täuscht nicht, sie ist wirklich so steil wie es aussieht; daher sollte man nur gut ausgerüstet ans Werk gehen. Ist der Schnee hart gefroren, kommt man um Pickel und Steigeisen nicht herum. Nur bei gutem Trittschnee darf man einen Einstieg mit "normaler" Wanderausrüstung wagen. Im Schnee hinauf zur Westlichen Marienbergscharte.
An der Scharte angekommen, packt man sich am besten zuerst die leichtere der beiden Schwestern. Nach links geht's über Schrofen und unschwierige Felsstellen (kaum I) zum bereits von der Scharte aus sichtbaren Gipfelkreuz der Östlichen Marienbergspitze. Schöne Aussicht bis weit in die Zentralalpen, aber vor allem der mächtige Grünstein dominiert die Szenerie.
Zurück zur Scharte. Auf schwachen Trittspuren geht's auf der anderen Seite ohne Orientierungsschwierigkeiten bergan. Bis zu einem Vorgipfel ist das auch nicht schwierig (Schrofen und Fels bis I). Möchte man allerdings unbedingt den höchsten Punkt erreichen, muss man sich auf eine kurze, aber heikle Kletterei einstellen: Zwei Zacken bilden den Gipfel der Westlichen Marienbergspitze. Durch unschwieriges, aber brüchiges Felsgelände wird der erste Zacken erreicht - soweit kein größeres Problem. Der Übergang zum höheren Zacken hat es aber in sich. Ausgesetzt wird in plattigem, brüchigem Gestein die trennende Scharte erreicht. Sehr direkt geht's jenseits in instabilem Fels gigantisch ausgesetzt hinauf. Der Gipfel ist so schmal, dass kaum zwei Menschen auf einmal Platz haben - kein Ort für eine gemütliche Brotzeit!
Äußerst vorsichtig geht's wieder zurück zum etwas niedrigeren Zacken und man ist dankbar, dass der höhere der beiden bei der Besteigung nicht zusammengebrochen ist. Wieder hinunter zur Scharte durch Schrofen- und Felsgelände.
Sind die Bedingungen optimal, kann man vorsichtig durch die Rinne abfahren. Bei hartem Schnee muss man mit Pickel und Steigeisen absteigen. Zurück durch's Schwärzkar, über die Biberwierer Scharte, auf dem Knappensteig nach Biberwier... und schon ist eine spannende Tour Geschichte!
Schwierigkeiten:
Über Biberwierer Scharte zur Coburger Hütte: T3.
Anstieg zur Westlichen Marienbergscharte via Nordrinne aus dem Schwärzkar: T5. Je nach Schneeverhältnissen stark wechselnde Schwierigkeit. Unbedingt selbst vor Ort kritisch prüfen!
Anstieg von der Scharte zur Östlichen Marienbergspitze: T4, I.
Von der Scharte zur Westlichen Marienbergspitze: T4, I (optionaler Abstecher zum höchsten Punkt: T6+, II+; unglaublich brüchig und gigantisch ausgesetzt).
Fazit:
Eine abwechslungsreiche 4*-Tour, die fast schon als Hochtour einzustufen ist. Die beiden Gipfel mit recht wildem Charakter sind von der Scharte aus erstaunlich unschwierig zu erreichen - wenn man vom höchsten Punkt der Westlichen Marienbergspitze absieht. Als Zweitagestour empfehlenswert, sodass man vor Ort ist, wenn in der Rinne guter Trittfirn liegt (auch nicht zu früh, denn dann ist sie bockhart gefroren). Der höchste Punkt der Westlichen Marienbergspitze lohnt das Risiko eigentlich nicht - man kann sich nicht mal bequem auf den Zacken setzen, um die Aussicht zu genießen.
Helm empfehlenswert!
Mit auf Tour: Stefan und Uwe.
Anmerkungen:
In die Westliche Marienbergscharte ist von Südwesten ein alternativer Anstieg über Schuttfelder (laut AV-Führer) möglich.
Kombinierbar mit der Tour zum Wampeten Schrofen und der Tour zum Vorderen Drachenkopf.
Kategorien: Mieminger Kette, Mehrtagestour, 4*-Tour, 2500er, T5.
Start in Biberwier. Auf dem Knappensteig zunächst durch Wald, dann durch Latschen- und Schrofengelände zur Biberwierer Scharte - mit einem Mal tut sich eine neue Welt auf und das Innere der Mieminger Kette liegt vor einem. Man tut gut daran, vor der Gipfelbesteigung eine Nacht auf der Coburger Hütte zu verbringen, also folgt man dem Weg - das untere Schwärzkar leicht absteigend querend - nördlich um den Vorderen Drachenkopf herum zur (leider meist chronisch überfüllten) Coburger Hütte. Dort kann man abends den vom Licht der untergehenden Sonne rot gefärbten Zugspitzstock genießen. Schon allein deswegen lohnt die Übernachtung.
Auf dem Weg vom Vortag ein Stück zurück, bis nach links der Steig zum Vorderen Drachenkopf abzweigt. Man folgt ihm ins Schwärzkar hinein und verlässt ihn an geeigneter Stelle, um weglos in den hintersten Winkel des Schwärzkars zu gelangen. Blickfang während des Wegs ins Kar sind hier vor allem die ungemein kecke Gestalt der Ehrwalder Sonnenspitze im Rückblick sowie die prallen Felswände am Ende des Kars.
Zwischen den beiden Marienbergspitzen sieht man eine Schneerinne herunter ziehen. Der Eindruck täuscht nicht, sie ist wirklich so steil wie es aussieht; daher sollte man nur gut ausgerüstet ans Werk gehen. Ist der Schnee hart gefroren, kommt man um Pickel und Steigeisen nicht herum. Nur bei gutem Trittschnee darf man einen Einstieg mit "normaler" Wanderausrüstung wagen. Im Schnee hinauf zur Westlichen Marienbergscharte.
An der Scharte angekommen, packt man sich am besten zuerst die leichtere der beiden Schwestern. Nach links geht's über Schrofen und unschwierige Felsstellen (kaum I) zum bereits von der Scharte aus sichtbaren Gipfelkreuz der Östlichen Marienbergspitze. Schöne Aussicht bis weit in die Zentralalpen, aber vor allem der mächtige Grünstein dominiert die Szenerie.
Zurück zur Scharte. Auf schwachen Trittspuren geht's auf der anderen Seite ohne Orientierungsschwierigkeiten bergan. Bis zu einem Vorgipfel ist das auch nicht schwierig (Schrofen und Fels bis I). Möchte man allerdings unbedingt den höchsten Punkt erreichen, muss man sich auf eine kurze, aber heikle Kletterei einstellen: Zwei Zacken bilden den Gipfel der Westlichen Marienbergspitze. Durch unschwieriges, aber brüchiges Felsgelände wird der erste Zacken erreicht - soweit kein größeres Problem. Der Übergang zum höheren Zacken hat es aber in sich. Ausgesetzt wird in plattigem, brüchigem Gestein die trennende Scharte erreicht. Sehr direkt geht's jenseits in instabilem Fels gigantisch ausgesetzt hinauf. Der Gipfel ist so schmal, dass kaum zwei Menschen auf einmal Platz haben - kein Ort für eine gemütliche Brotzeit!
Äußerst vorsichtig geht's wieder zurück zum etwas niedrigeren Zacken und man ist dankbar, dass der höhere der beiden bei der Besteigung nicht zusammengebrochen ist. Wieder hinunter zur Scharte durch Schrofen- und Felsgelände.
Sind die Bedingungen optimal, kann man vorsichtig durch die Rinne abfahren. Bei hartem Schnee muss man mit Pickel und Steigeisen absteigen. Zurück durch's Schwärzkar, über die Biberwierer Scharte, auf dem Knappensteig nach Biberwier... und schon ist eine spannende Tour Geschichte!
Schwierigkeiten:
Über Biberwierer Scharte zur Coburger Hütte: T3.
Anstieg zur Westlichen Marienbergscharte via Nordrinne aus dem Schwärzkar: T5. Je nach Schneeverhältnissen stark wechselnde Schwierigkeit. Unbedingt selbst vor Ort kritisch prüfen!
Anstieg von der Scharte zur Östlichen Marienbergspitze: T4, I.
Von der Scharte zur Westlichen Marienbergspitze: T4, I (optionaler Abstecher zum höchsten Punkt: T6+, II+; unglaublich brüchig und gigantisch ausgesetzt).
Fazit:
Eine abwechslungsreiche 4*-Tour, die fast schon als Hochtour einzustufen ist. Die beiden Gipfel mit recht wildem Charakter sind von der Scharte aus erstaunlich unschwierig zu erreichen - wenn man vom höchsten Punkt der Westlichen Marienbergspitze absieht. Als Zweitagestour empfehlenswert, sodass man vor Ort ist, wenn in der Rinne guter Trittfirn liegt (auch nicht zu früh, denn dann ist sie bockhart gefroren). Der höchste Punkt der Westlichen Marienbergspitze lohnt das Risiko eigentlich nicht - man kann sich nicht mal bequem auf den Zacken setzen, um die Aussicht zu genießen.
Helm empfehlenswert!
Mit auf Tour: Stefan und Uwe.
Anmerkungen:
In die Westliche Marienbergscharte ist von Südwesten ein alternativer Anstieg über Schuttfelder (laut AV-Führer) möglich.
Kombinierbar mit der Tour zum Wampeten Schrofen und der Tour zum Vorderen Drachenkopf.
Kategorien: Mieminger Kette, Mehrtagestour, 4*-Tour, 2500er, T5.
Tourengänger:
83_Stefan

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