Wyssgrat 2886m

Die Route für eilige Interessierte ;-)

Vor unserer Skiferien in Almagell habe ich, für mögliche Schneeschuhziele, natürlich kurz auf Hikr nachgeschaut und dabei den Wyssgrat entdeckt. Marmotta und CarbeDiem  waren mit Schneeschuhen schon dort und haben die Tour beschrieben.
 
Für die Fahrt von Saas Almagell nach Stalden benutzen wir wieder einmal den ÖV und prompt müssen wir um den Anschluss in Saas Grund zittern. Der Bus ist proppenvoll mit Skifahrern und verliert an jeder Haltestelle viel Zeit, weil sich bei jedem Halt noch ein paar mehr hineinzwängen müssen. In Saas Grund müssen wir ein paar Leute mit sanfter Gewalt aus dem Bus schieben, damit wir überhaupt hinauskommen. In letzter Sekunde erreichen wir den Anschlussbus. Wenn ich gewusst hätte, dass es bei der Seilbahnstation in Staldenried einen Parkplatz hat, wären wir mit dem PW hingefahren und hätte so eine komfortablere Hinfahrt gehabt.
 
Oben in Gspon sind wir in einer anderen Welt. Beschaulich und freundlich geht es hier zu und her. Gemütlich wandern wir hoch zum Fussballplatz und dann der Skipiste entlang hoch bis zu deren Ende. Nun folgt das steilste Stück der Tour durch einen lockeren Wald hinauf  zum Punkt 2371. Tiefer bodenloser und lockerer Schnee bedeckt den ganzen Hang. Zum Glück hat es schon Spuren, sonst wäre die Sache in diesem Stück sehr schweisstreibend geworden. Von unten kann man nicht genau sehen wo die Route im oberen Teil genau durchführt. Dank marmottas Bericht wissen wir aber, dass es eine einfache Möglichkeit geben muss. Tatsächlich stehen wir plötzlich vor einer Rinne über die wir bequem hinauf zum Punkt 2371 (Malächji) kommen.
 
Der Weiterweg ist nun klar. Immer auf dem breiten Gratrücken hinauf. Einzig die Umgehung des felsigen Aufbaus beim Punkt 2593 verlangt erhöhte Aufmerksamkeit. Wir haben uns ein wenig zu weit hinunter abdrängen lassen. Der Wiederaufstieg auf den Grat ist wegen des schlechten Schnees sehr mühsam. Die oberen 10 cm bestehen aus einer Schicht die unter wenig Druck gleich in eine zuckerartige Masse zerbröselt, darunter war der Schnee dann pickelhart. Besser wäre es gewesen, die Felsblöcke ca. 10m unter der Kuppe zu queren. Im Abstieg haben wir es dann auch so gemacht.
 
Weil wir relativ spät in Gspon, so um die 10:30, gestartet sind ist es bereits 14:00 als wir den Gipfel erreichen. Ich hatte heimliche noch das Ochsehorn im Hinterkopf gehabt, aber dafür ist es nun zu spät. Schlimm ist das allerdings nicht. So geniessen wir dafür die Aussicht vom Wyssgrat bevor uns der auffrischende Wind eine halbe Stunde später wieder vom Gipfel vertreibt.
Den Abstieg bewältigen wir auf der Aufstiegsroute. Es geht zügig voran. Nur beim Punkt 2763, einem orange/gelben Felsen halten wir nochmals inne, das Ambiente ist einfach zu schön um in einem Zug durch zu rauschen. Bei der Skipiste verlassen wir die Aufstiegsroute und steigen durch eine Schneise direkt nach Gspon hinunter. Unten in Gspon erreichen wir gerade eine zur Abfahrt bereite Gondel.

Die Postautofahrt zurück nach Saas Almagell ging gut über die Bühne. Die Skifahrer waren offenbar alle schon Zuhause.
Der Wyssgrat ist eine lohnende nicht allzu schwierige Tour mit einer tollen Aussicht.