"Rialto" an der Gamstobelwand (Sulzfluh)
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Wir suchen uns die Route „Rialto“ im Sektor „Chli Venedig“ gleich oberhalb des Parnunsees aus. In 13 Seillängen verläuft sie durch die sog. Gamstobelwand östlich des Sulzfluhgipfels. Eine empfehlenswerte, leicht alpin angehauchte Sportklettertour mit bester Absicherung und Tiefblick auf den Partnunsee. Vor allem in den letzten drei und den schwierigeren SL super Kletterei, sonst abgesehen von den 2 Grasbändern lohnende Route in gutem, gestuftem Fels. Nach starken Regenfällen unten länger nass.
Frühmorgens mit der Dieselkutsche (aus zeitlichen und logistischen Gründen) bis zum P6 bei St. Antönien Äbi auf ca. 1640m. Letzte Parkiermöglichkeit für Tagestouristen, Gebühr 5 Franken.
Zu unserem verwundern berichtet die Wirtin im „Alpenrösli“ von starkem Regen in der Nacht – Meteo?! In 1h am idyllischen Partnunsee vorbei zum Einstieg. Die Route sieht noch ziemlich nass aus, bei näherer Betrachtung ists nicht nur etwas feucht, sondern es läuft viel Wasser. Wir sind uns ja mittlerweile aquatische Touren gewohnt und steigen trotzdem ein ;-)
Detailierte Routenbeschreibung
1. Sl. 5a Vom angeschriebenen Einstieg über etwas abgekletterte Platten und Wasserrillen.
2. Sl. 5b Rauer, wasserrilliger Kalk mit einem Aufschwung.
3. Sl 5c+ „Via Gummistiefel“: Gleich zu Beginn ein Aufschwung, danach etwas leichter mit schönem Querungang nach links. Fröhlich in kleinen Bächlein, trotzdem gut kletterbar.
4. Sl 6a+ Leicht links hinauf, dann rechts anspruchsvoll und fein an Löchern und Wasserrillen hinauf, sehr schöne Züge.
5. Sl 4c Kurze Stufe bis zum 1. Grasband, über dieses linkshaltend 50m hinauf.
6. und 7. Sl 4b: zwischen Schrofen im Fels rechts hinauf und am Schluss über eine leichte Platte. Können gut umgangen oder am laufenden Seil geklettert werden.
8. Sl 5b Gerade hinauf und nach rechts, dann grossgriffig und etwas steiler zum 2. Grasband. Über dieses rechtshaltend hinauf. Achtung: viele Lose Steine!
9. Sl 5c+ Zuerst plattig und dann steil, aber gutgriffig zum Stand – leider wieder nass.
10. Sl 3b Ausgesetzter, aber leichter Quergang nach links, viel loses Gestein.
11. Sl 6b Die Schlüsselseillänge: links der Kante in sehr rauem Fels leicht hinauf, dann dem Riss in etwas splittrigem Gestein gegen links folgen. 2 kräftige Züge und in wiederum gutem Fels gerade hinauf zum Stand.
12. Sl 6a+ In sehr rauem Fels mit verstecktem Griff um die Kante, dann in fantastischer Kletterei etwas rechts haltend zum Stand.
13. Sl 5c+ Bester Fels, kompakt mit Wasserrillen und einem Aufschwung zum Ausstieg.
Von dort etwa 150m über ein Grätchen (T5) zum Karrenfeld aufsteigen.
Absicherung: In den eher kürzeren, schwierigen Passagen sehr gut abgesichert, sonst auch etwas längere Abstände. Keile und Friends nicht nötig.
Bemerkung zur Bewertung: Nach unserem Empfinden waren die Bewertungen etwas zu hoch angesetzt. Im Vergleich zu anderen Gebieten darf v.a. in den 5c+ und leichteren Sl gut ein halber Grad abgezogen werden.
Abseilen möglich, aber umständlich. Besser auf dem Bergweg zum Grüen Fürggli absteigen und über Wanderwege zurück zum See (T3). Wir stiegen wie im Plaisir beschrieben nach ca. 400m direkt zu den Sulzfluhhölen ab, statt der Wegspur auf der LK 1:25'000 fanden wir mühsame T6 Schrofen... mit einer Einkehr im Alperösli zurück zum Auto.


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