Ein Geheimtip ist diese Überschreitung ja nun nicht mehr. Das zeigt sich vor allem daran, dass der Aufstieg vom Seinsbach zum Seinskopf inzwischen beschildert ist. Somit kann jeder den Pfad mit den angeblich 113 Serpentinen zum Lausberg ohne lange Sucherei in Angriff nehmen.
Trotz der Länge ist die Tour wie geschaffen für die kurzen Tage im Spätherbst oder Frühjahr. Der südseitige Hang wird zeitig von der Sonne beschienen und man steigt in angenehmer Temperatur nach oben. Orientierungsprobleme gibt's keine, zunächst durch lichten Wald, dann durch Latschen überschreiten wir erst den Lausberg, dann geht's in etwas felsigeres Ambiente am Signalkopf und schliesslich zum Seinskopf. Bereits hier bietet der Aufstieg prachtvolle Blicke in's Karwendel, Wetterstein, Estergebirge, Voralpen, ja sogar bis München reicht der Blick. Irgendwie hat das schon was, Ende November im T-Shirt auf 2000 m zu wandern. Und dann natürlich das schlagende Argument: Die im Sommer geradezu von Massen überrannten Gipfel sind jetzt sogar am Wochenende fast menschenleer.
Am Seinskopf weist wieder ein Schild die Richtung, "Soiernspitze", angeblich 1:40 h. Respekt, da müssen wir uns etwas ranhalten. In ständigem Auf und Ab geht's am Kamm entlang, über das Feldernkreuz, Feldernkopf, Reissende Lahnspitz zum höchsten Punkt, der Soiernspitze. Nach der ausgiebigen Rast steigen wir zur Fereinalm ab. Jetzt steht uns noch der ewig lange Hatscher (8 km) zum Ausgangspunkt bevor, allerdings wird's jetzt doch schnell dunkel und es gibt zuerst einen schön bunten und dann einen wunderbaren Sternenhimmel, ...gar nicht sooo schlecht.
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