Auf die Schöttelkarspitze über den Seinskopf & Co


Publiziert von maxl , 17. Mai 2013 um 16:31.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Karwendel
Tour Datum:15 Mai 2013
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   Soierngruppe 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der B11 zweigt knapp nördlich der nördlichsten Ausfahrt nach Mittenwald eine kleine Straße nach Osten ab. Dort abbiegen und erst links und dann rechts hinauf zur Seinsalm. Kostenlose und geräumige Parkmöglichkeiten
Unterkunftmöglichkeiten:keine

Mann, was hab ich schon wieder für ein Glück, das hervorragende Wetter am Mittwoch ausnutzen zu können. Ich recherchiere, was denn unter diesen Verhältnissen ein geeignetes Ziel sein könnte, und stoße auf die Schöttelkarspitze, auf der ich vor Jahren schon mal war. Allerdings noch nicht über den Weg, der über 3 Vorgipfelchen führt - Lausberg, Signalkopf und Seinskopf - und meist als landschaftlich überzeugend dargestellt wird. Stimmt auch, nur wurde die Tour dann durch einige Schneefelder zu einer unerwartet alpinen Unternehmung - einfacher und schneefrei ist freilich der Anstieg vom Soiernhaus.

Aber ich wollte ja eine Rundtour machen, und starte so gegen halb zehn von der Seinsalm. Von dort geht's eine gute halbe Stunde den Fahrweg zur Krinner-Kofler-Hütte hinauf, der an der erstaunlich tief eingeschnittenen Seinsbach-Klamm entlang führt - einen Tiefblick nach rechts sollte man von Zeit zu Zeit riskieren. Nach der halben Stunde zweigt nach links ein recht steiler, schöner Pfad ab (inzwischen beschildert), der sich in vielen Kehren durch wunderschönes Gelände den Wald hinauf und schließlich in die Latschen des Lausbergs windet. Alles voller Blumen, die Ausblicke werden immer besser, Genußsteigen im eigentlichen Sinne. Ca. 80min geht's den Steig bergan, dann erreiche ich den markierten aber unauffälligen Lausberg, noch alles gutes T2.

Doch der nächste Gipfel lockt schon. Vom Lausberg hinab, teils etwas abschüssig hart an der Kante entlang (T3) und wieder hinauf, an den steilen Felsen des Signalkopfes, dessen Kreuz inzwischen über leiterartige Trittbügel zu erreichen ist (I). Ein kleines, exponiertes Buckerl, dessen Kreuz man gut von Wallgau etwa sehen kann. Gute 10min ab Lausberg. Nach dem GB-Eintrag dann weiter in die Scharte zum Seinskopf, woselbst einige kleine aber heikle Schneefelder lauern, das macht die Sache etwas kerniger. Zum Seinskopf hin ist der Weg aber wieder komplett frei und besonnt, der westliche Gipfel desselben bietet noch mal einen schönen Tiefblick in's Tal. 20min ab Signalkopf. Ich steige nun den linken der beiden Wege weiter über den östlichen Gipfel und von dort hart an den Nordabbrüchen entlang wieder herunter (T4-,I) an die Schafkehre, woselbst mein Abstiegsweg abzweigt. Zunächst aber gehe ich weiter, hinauf zum Vorgipfel der Schöttelkar, von wo allerdings noch eine felsige Scharte durchstiegen werden muss. Die schwierigsten Passagen der Tour liegen nun vor mir, denn einige Schneefelder befinden sich in der Scharte, die Querungen sind teils heikel und nicht immer zuverlässig.

Zunächst versperrt ein zu steiles Schneefeld den Weg, um herunterzukommen. Es kann allerdings im Abstiegssinn rechts umklettert werden (gerade II, brüchig). Ein kleines Stück danach ist schneefrei, dann folgt ein langes, steiles, aber nicht zu abschüssiges Schneefeld, das notfalls rechts am Fels umgangen, bei akzeptablem Schnee auch benutzt werden kann. Günstigerweise sind hier zwei ältere Bergkameraden vor mir, die eine luxuriöse Spur legen, danke dafür! Nach dem Schneefeld geht's dem markanten Gipfelaufbau der Schöttelkar entgegen, zunächst wieder schneefrei, dann durch ein äußerst unangenehmes, weil ausgesprochen ausgesetztes Schneefeld, welches zu queren ist. Ausrutschen verboten!!! Wegen diesem gibt's für die Verhältnisse ein T4+. Danach dann stoße ich auf die Kreuzung mit dem Weg, der vom Soiernhaus heranführt. Dort versperrt wieder Schnee den Weg, doch das letzte Stück zum Gipfel ist bei beliebiger Routenwahl steil aber einfach zu meistern. Nach insg. knapp vier Stunden bin ich also am geräumigen Gipfel der Schöttelkarspitze, wo einst der Ludwig seinen Tee eingenommen hat, wer ko, der ko.....

Nach kurzer Photopause durchsteige ich wieder die Scharte, gehe vom Vorgipfel retour in die Schafkehre und verfolge von dort den Weg, der den Kreuzgraben entlang zur Ochsenalm führt. Auch recht reizvoll, doch lange nicht so schön wie der Weg über Lausberg und Seinskopf. Einen brettharten Lawinenstrich gilt's zu durchrutschen, danach auf einen kleinen Rücken und schließlich durch den Wald in recht angenehmer Steigung hinab zur Ochsenhütte, die nach einer guten Stunde erreicht wird (T2). Hier stoße ich wieder auf den Fahrweg, den ich eine dreiviertel Stunde etwa zurück zur Seinsalm verfolge.

Insgesamt dauert die Tour so etwa 5 1/2 h, ich brauchte eine mehr, allerdings mit langen Pausen. Rundum zu empfehlen ist diese Runde, unter normalen Bedingungen T3 und I, zur Zeit aber hier und da recht heikel, aber alles in allem machbar. Vor allem halt mit Einsamkeitsgarantie, und das hat man im Sommer auf der Schöttelkar eigentlich nie.....

Tourengänger: maxl


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Kommentare (2)


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©bergundradlpeter hat gesagt: ...ich auch haben wollen
Gesendet am 17. Mai 2013 um 17:14
....und bitte geht alle für mich ein paar Hm mit. Ich werde mich die nächsten Wochen und Monate etwas an Euren Bildern und Berichten erfreuen lassen müssen, weil ich nach meiner letzten Tour mit Kreuzbandriss (ab) und verletzten Innenmeniskus fest sitze. Na ja, wird schon wieder, also passt alle miteinander auf!!!!!!!

Viele Grüße
Peter

maxl hat gesagt: RE:...ich auch haben wollen
Gesendet am 18. Mai 2013 um 22:53
oje.... ich hatte schon was mitbekommen.
Dann wünsch ich gute und schnelle Besserung!!!!


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