Hohe Geige (3395 m) - die Erste Geige im Geigenkamm
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Die Hohe Geige spielt im Geigenkamm die Erste Geige: Sie ist höchster und namensgebender Gipfel dieses vom Weißkamm nach Norden abzweigenden Kamms der Ötztaler Alpen. Nach Norden und Osten wendet sie dem Betrachter drei Gletscher zu. Im Süden und Westen fehlt ihr aber jeglicher Eisschmuck. So kann man den Westgrat und den Normalweg über die Südflanke zu einer schönen, eisfreien Bergtour kombinieren. Natürlich braucht so ein stolzer Berg auch seine eigene Hütte und die liegt - wie es der "Zufall" so will - direkt am Weg. Ob man nun übernachten oder sich nur stärken möchte - sie kommt wie gerufen...
Start am Parkplatz kurz vor Planggeroß. Auf dem breit ausgetretenen Hüttenweg auf der nördlichen Seite des Kitzlesbachs durch steile Grashänge zunächs recht direkt, dann flacher hinauf zur Rüsselsheimer Hütte (vormals "Neue Chemnitzer Hütte").
Weiter in östlicher Richtung ins Kar hinein, bis der Weg hinauf zum Westgrat der Hohen Geige abzweigt. Hier links und nach Nordwesten über die Gras- und Schuttflanke hinauf zum Grat, der am Aussichtspunkt "Auf Gahwinden" erreicht wird. Was für eine wunderschöne Aussichtskanzel hoch über dem Pitztal! Auf der gemütlichen Bank könnte man stundenlang liegen und die Wazespitze studieren, die jenseits des Pitztals den Kaunergrat dominiert.
Man folgt dem breiten, markierten Westgrat der Hohen Geige bergauf. Anfangs durch reines Gehgelände, später dann durch Blockgelände. Oft muss man die Hände aus der Hosentasche ziehen und Hand anlegen, doch wird es nie schwierig oder ausgesetzt. Über einige Zwischenerhebungen geht es dahin und endlich wird der Blick zum Gipfel frei, der sich über dem Becken des ehemaligen kleinen Gipfelgletschers erhebt. An markierter Stelle könnte man ein paar Meter hinunter zum Normalweg durch die Südflanke absteigen oder man wählt die interessantere Variante und folgt den hier beginnenden Versicherungen weiter am Westgrat entlang. Eine relativ steile, gutgriffige Zweierstelle ist durch ein durchgehendes Drahtseil entschärft, sonst wird der zweite Grad nie erreicht. Allerdings ist es hier ausgesetzter als bisher. Bald mündet der Grat in den Kessel, den der ehemalige Gipfelgletscher hinterlassen hat. Dort setzt auch der Normalweg an (Steinmänner).
Der Gipfelanstieg ist schnell beschrieben: Über die Schuttflanke geht's hoch zum Gipfel. Wo man hinauf steigt, ist Geschmackssache. Am einfachsten ist es vermutlich, das Becken so weit nach Nordosten zu queren, bis man auf guten Steigspuren aufsteigen kann. Den Gipfel ziert ein kleines Kreuz (mit Gipfelbuch) und die Aussicht ist enorm - von der Dampfsäule des Kernkraftwerks Gundremmingen bis zum Langkofel und vom Hohen Riffler zum Olperer ist wirklich alles zu sehen. Besonders eindrucksvoll sind allerdings die Riesen des Kaunergrats, allen voran die mächtige Wazespitze.
Hinunter geht's wieder zum Becken unterhalb des Gipfels. In seiner südwestlichen Ecke signalisieren Steinmänner den Beginn des Normalwegs (nahe am Anfang des Westgrats). Den Markierungspunkten folgend, quert man anfangs ein Stück nach Westen (dort Abzweig zum Westgrat möglich) und dann geht's auf einem schwach ausgeprägten Rücken runter bis ins Kar. Vorsicht, der gesamte Weg durch die relativ steile Flanke (bis I) ist brüchig und schuttbedeckt, Steinschlaggefahr! Durch das Kar führt der Weg zurück zur Hütte, wo man noch eine letzte Rast einlegen kann, bevor es wieder zurück ins Tal geht.
Schwierigkeiten:
Anstieg zur Rüsselsheimer Hütte: T2 (breiter Weg, der allerdings in steilen Grashängen verläuft).
Hohe Geige über Westgrat: T4, I (genussvolle Blockkraxelei, nicht sonderlich ausgesetzt).
Hohe Geige via Normalweg: T4, I (unangenehm schottrig, Steinschlaggefahr, im Abstieg schlecht markiert).
Fazit:
Ein gigantischer Aussichtsgipfel mit 360°-Rundblick. Der Aufstieg über den Westgrat macht viel Spaß und bietet Genußkraxelei im ersten Schwierigkeitsgrad. Der Normalweg ist hingegen mit Vorsicht zu genießen: die brüchige, schuttbedeckte Südflanke lädt den Steinschlag förmlich ein. Nur minimal einfacher, aber dafür gefährlicher als der Westgrat. Insgesamt eine wunderschöne 4*-Rundtour, die nur durch die eklig zu begehende Südflanke etwas getrübt wird.
Mit auf Tour: Bäda.
Anmerkung:
Bei unserer Begehung am 28.11.2011 ging ganz in der Nähe des Normalwegs durch die Südflanke von selbst ein gewaltiger Steinschlag nieder. Am besten einen Helm mitnehmen, auch wenn er bei diesen Brocken sicher nichts mehr geholfen hätte.
Kategorien: Ötztaler Alpen, 4*-Tour, 3300er, T4.
Start am Parkplatz kurz vor Planggeroß. Auf dem breit ausgetretenen Hüttenweg auf der nördlichen Seite des Kitzlesbachs durch steile Grashänge zunächs recht direkt, dann flacher hinauf zur Rüsselsheimer Hütte (vormals "Neue Chemnitzer Hütte").
Weiter in östlicher Richtung ins Kar hinein, bis der Weg hinauf zum Westgrat der Hohen Geige abzweigt. Hier links und nach Nordwesten über die Gras- und Schuttflanke hinauf zum Grat, der am Aussichtspunkt "Auf Gahwinden" erreicht wird. Was für eine wunderschöne Aussichtskanzel hoch über dem Pitztal! Auf der gemütlichen Bank könnte man stundenlang liegen und die Wazespitze studieren, die jenseits des Pitztals den Kaunergrat dominiert.
Man folgt dem breiten, markierten Westgrat der Hohen Geige bergauf. Anfangs durch reines Gehgelände, später dann durch Blockgelände. Oft muss man die Hände aus der Hosentasche ziehen und Hand anlegen, doch wird es nie schwierig oder ausgesetzt. Über einige Zwischenerhebungen geht es dahin und endlich wird der Blick zum Gipfel frei, der sich über dem Becken des ehemaligen kleinen Gipfelgletschers erhebt. An markierter Stelle könnte man ein paar Meter hinunter zum Normalweg durch die Südflanke absteigen oder man wählt die interessantere Variante und folgt den hier beginnenden Versicherungen weiter am Westgrat entlang. Eine relativ steile, gutgriffige Zweierstelle ist durch ein durchgehendes Drahtseil entschärft, sonst wird der zweite Grad nie erreicht. Allerdings ist es hier ausgesetzter als bisher. Bald mündet der Grat in den Kessel, den der ehemalige Gipfelgletscher hinterlassen hat. Dort setzt auch der Normalweg an (Steinmänner).
Der Gipfelanstieg ist schnell beschrieben: Über die Schuttflanke geht's hoch zum Gipfel. Wo man hinauf steigt, ist Geschmackssache. Am einfachsten ist es vermutlich, das Becken so weit nach Nordosten zu queren, bis man auf guten Steigspuren aufsteigen kann. Den Gipfel ziert ein kleines Kreuz (mit Gipfelbuch) und die Aussicht ist enorm - von der Dampfsäule des Kernkraftwerks Gundremmingen bis zum Langkofel und vom Hohen Riffler zum Olperer ist wirklich alles zu sehen. Besonders eindrucksvoll sind allerdings die Riesen des Kaunergrats, allen voran die mächtige Wazespitze.
Hinunter geht's wieder zum Becken unterhalb des Gipfels. In seiner südwestlichen Ecke signalisieren Steinmänner den Beginn des Normalwegs (nahe am Anfang des Westgrats). Den Markierungspunkten folgend, quert man anfangs ein Stück nach Westen (dort Abzweig zum Westgrat möglich) und dann geht's auf einem schwach ausgeprägten Rücken runter bis ins Kar. Vorsicht, der gesamte Weg durch die relativ steile Flanke (bis I) ist brüchig und schuttbedeckt, Steinschlaggefahr! Durch das Kar führt der Weg zurück zur Hütte, wo man noch eine letzte Rast einlegen kann, bevor es wieder zurück ins Tal geht.
Schwierigkeiten:
Anstieg zur Rüsselsheimer Hütte: T2 (breiter Weg, der allerdings in steilen Grashängen verläuft).
Hohe Geige über Westgrat: T4, I (genussvolle Blockkraxelei, nicht sonderlich ausgesetzt).
Hohe Geige via Normalweg: T4, I (unangenehm schottrig, Steinschlaggefahr, im Abstieg schlecht markiert).
Fazit:
Ein gigantischer Aussichtsgipfel mit 360°-Rundblick. Der Aufstieg über den Westgrat macht viel Spaß und bietet Genußkraxelei im ersten Schwierigkeitsgrad. Der Normalweg ist hingegen mit Vorsicht zu genießen: die brüchige, schuttbedeckte Südflanke lädt den Steinschlag förmlich ein. Nur minimal einfacher, aber dafür gefährlicher als der Westgrat. Insgesamt eine wunderschöne 4*-Rundtour, die nur durch die eklig zu begehende Südflanke etwas getrübt wird.
Mit auf Tour: Bäda.
Anmerkung:
Bei unserer Begehung am 28.11.2011 ging ganz in der Nähe des Normalwegs durch die Südflanke von selbst ein gewaltiger Steinschlag nieder. Am besten einen Helm mitnehmen, auch wenn er bei diesen Brocken sicher nichts mehr geholfen hätte.
Kategorien: Ötztaler Alpen, 4*-Tour, 3300er, T4.
Tourengänger:
83_Stefan

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Kommentare (7)