Vorderchammstock aka Wissgandstock (2404m)


Publiziert von justus , 23. November 2011 um 23:07.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:19 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1800 m

Der Vorderchamm/Wissgand-stock liegt im Schatten des Bösbächistocks unter der Zeinenfurggel. Der unklare Name dieses Bergs ist schon in den beiden anderen Berichten erwähnt worden. Der Clubführer hat wohl auch dazu beigtragen, in der 5. Auflage ist er noch als Vorderchammstock drin und muss irgendwo bis zur 8. Auflage den Namen gewechselt haben.

Nachdem wir am vorherigen Wochenende schon einen Nachmittag lang die Sonne auf dem First genossen haben und die rauen Wände der Umgebung ausgiebig betrachten konnten, zog es mich dieses Wochenende nochmals dort hinauf.

Mit der ersten Seilbahn (fährt im Winter um 8:00, 12:00 und 16:00) von Luchsingen nach Brunnenberg. Um nicht wieder denselben Aufstieg über Oberstaffel, Baumgarten nehmen zu müssen, wandere ich am Oberblegisee vorbei in den Sattel zwischen Leuggelenstock und Nidfurner First. Von dort der R. 238a folgend auf dem Schuttband bis zur Runse die sich zwischen Spitzistein- und Nidfurnerturm hinunterzieht. Hier lege ich eine erste unsinnige Klettereinlage zum oberen Band ein, die mich ein wenig Zeit kostet. Mit geschickterer Routenwahl wäre das sicher nicht nötig gewesen.

Auf dem Schuttband erreicht man über kleine Schneefelder die Reste des Bächifirns. Kurz vor P. 2302 jagt ein grosses Rudel Gemsen vor mir über den Gletscher. Auf P. 2302 (mit Gipfelsteinmann) treffe ich einen anderen Wanderer, was in dieser Gegend wohl eher selten ist. (bis hierher T5/WS)

Nun über die "Sandbängg" zum Fuss des Wissgandstocks und über die Normalroute auf dessen Ostgipfel. Einen genaueren Beschrieb von Bergamotte gibt es hier. Dazu kann ich nur sagen, ohne Steigeisen, wäre ich in dem pickelharten Schnee keinen Meter aufgestiegen. (WS)

Ich verspüre wenig Lust nochmal auf den steilen Schnee bzw die vereisten Felsen und wähle den Südgrat für den Abstieg. Das geht relativ langsam, da im Abstieg nicht immer klar ist, wo doch noch eine Steilstufe wartet. Den Spuren der Gemsen kann man aber meist gut folgen. Kurz vor den zwei Grattürmen habe ich aber den Führer (R. 242) wohl falsch interpretiert, denn die beiden Rinnen, die ich ausprobiere, haben jeweils Stufen von über 10m Höhe. Das Gekraxel im brüchigen Fels, um wieder aus den Rinnen zu kommen, sorgt dann noch für Spannung. (T6) Direkt unter dem ersten Gratturm finde ich schliesslich den Abstieg im einfacheren Grasgelände. Zuletzt auf dem Wanderweg nach Luchsingen. Vom Unterstaffel aus leider mit Stirnlampe.

Tourengänger: justus


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Kommentare (3)


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PStraub hat gesagt: Exoten-Routen
Gesendet am 24. November 2011 um 08:13
Wow, sowohl für den Auf- wie für den Abstieg völlig "exotische" Routen!
Ich habe die Route via Südflanke mal im Aufstieg gemacht und musste schon so an ein paar Stellen mehrfach "ansetzen". Das muss im Abstieg noch viel schwieriger sein.
Hier, und vor allem auch bei deinem Aufstieg unter dem Bächistock durch, sind T5 und WS wohl schamlos untertrieben.

Bezüglich Berg-/Flurnamen: Das läuft eher umgekehrt. Ein SAC-Autor bekommt jeweils einen Satz der aktuellen Karten mit der Weisung, sich strikte an die dortigen Benennungen zu halten.
Für Flurnamen ist eine kantonale "Nomenklatur-Kommission" zuständig - die es jedoch (bei uns) gar nicht gibt. Zumindest hat sie in den letzten Jahren keinerlei Aktivität gezeigt.

justus hat gesagt: RE:Exoten-Routen
Gesendet am 24. November 2011 um 14:50
wenn ich's recht ueberdenke kann man dem abstieg gut ein T6 geben, werde das aendern. ich hatte meine schwierigkeiten nur auf die ausfluege in die rinnen geschoben.

ich weiss nicht ob ich da im bericht zu ungenau gewesen bin, aber ich bin ab nidfurner first genau der R238a gefolgt, und die ist ja auch im fuehrer als WS drin. das wuerde ich aus weiter so unterschreiben. :)

das mit den ortsname wusste ich nicht. dann hat der name wohl auf der landeskarte vor und zurueck gewechselt.


gruss
-justus

Bergamotte hat gesagt:
Gesendet am 25. November 2011 um 18:21
Gratuliere zur Überschreitung! Es freut mich, dass die Perle Wissgandstock schon wieder Besuch erhalten hat. Eigentlich sollte ich mich nächstes Jahr mal um ein Gipfelbuch bemühen - Ehre, wem Ehre gebührt.
Auch für mich ungewohnt bei meiner letzten Tour war die Dunkelheit. Ist ja auch kein Wunder, wann treibt man sich Ende November schon auf weiten Sommertouren rum...


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