Zeinenfurggel und Vorderchammstock aka Wissgandstock


Publiziert von Schlomsch , 23. September 2012 um 12:34.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:18 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m

Der Wissgandstock ist eine schöne T5-Referenztour. Ohne Gipfelbuch, dafür die Zeinenfurggel mit "Furggelbuch".

Wie bereits am 1. August habe ich mein ursprüngliches Ziel aufgegeben. Diesmal, an einem der heissesten Tage des Jahres, wegen Hitze und Steinschlags. Wäre gerne mal wieder von Süden auf den Bächistock. Doch an der Stelle, wo ich früher aufgestiegen bin, donnern heute Felsbrocken auf den Firn.

Und eben die Hitze, die nimmt einem jede Lust auf Südwände. Nordaufstiege bieten hier Wissgandstock und Bösbächistock. Wegen letzterem zur Zeinenfurggel. Aber ach herrje, da müsste ich erst ein gutes Stück absteigen, und dann alles wieder zurück. An einem kühleren Tag vielleicht, heute lieber nicht.

Da bleibt nur der Wissgandstock. Von der Zeinenfurggel hinunter zum Schnee, dann hoch in den Sattel zwischen Wissgandstock und Bösbächistock. Jetzt horizontale Querung in den Schatten zur Normalroute und auf dieser zum Gipfel. Auf dem Südgipfel ist eine Metall-Halterung montiert. Warum? Für einen Wegweiser?

Routenbeschreibung

Ab Luchsingen via Schlatt nach Boden, dann Querung Richtung Unter Stafel, kurz vorher links des Bachs auf Wegspuren hoch zur Alpstrasse (unten nicht empfehlenswert). Weglos weiter über den Grasrücken links von Punkt 1359 bis an dessen Ende, dann rechts hinauf wo schliesslich die deutliche Wegspur erreicht wird (Gatter mit Schutzhund-Warnschild).

Ab hier schöner Aufstieg zur Ferienhütte (Punkt 1777). Auf einem der Pfade hoch zum in Gratnähe gut sichtbaren Wegweiser "Zeinenfurggel". Nur kurz noch auf Wegspuren, dann rechts des Grates weglos an Punkt 2123 vorbei und über Schutt zum Bächifirn, immer in Richtung Furggel.

Wer leichte Kletterei steilem Schutt vorzieht, hält auf die Kalkrippe zu, die sich etwa in der Mitte vertikal von der Furggel hinunter zieht. Im harten Schnee dahin sind Steigeisen hilfreich. Dann über die  Rippe direkt zur Zeinenfurggel (I). So oder so ist der Aufstieg recht steil, an der oberen Grenze von T4.

Von der Zeinenfurggel zurück zum Bächifirn und Gegenanstieg in den Sattel westlich des Wissgandstocks. Querung auf dem breiten meist mit Schnee gefülltem Band unter die Nordwand. Jetzt nach links ausholend in einem grossen S hoch in die linke Lücke in der Mitte des Grates. Im oberen Teil schöne Kletterei in stabilem Kalk.

Die Normalroute würde eine gute T5-Referenztour abgeben, da hier alles dabei ist, was so zu T5 gehört: Vom Bächifirn kommend über steilen Schutt und Schrofen, dann etwas harter Schnee, weiter über brüchigen Schiefer und schliesslich mässig exponierte Kletterei in gutem Fels.

Fazit: Etwas gar lange Wanderung für die relativ kurzen interessanten Stellen. Aber eben, so war das ja auch nicht geplant.

Ach ja, das "Furggelbuch" auf der Zeinenfurggel ist voll. Wer da als nächstes hin geht, der/die nehme doch einen Ersatz mit. Ein Buch der Grösse A5 passt da problemlos rein. Und bitte publizieren, damit nicht noch ein zweites Buch angeschleppt wird.

Nachtrag: Das Furggelbuch wurde am 6.10.2012 ersetzt. Ebenso wurde an demselben Tag auf dem Wissgandstock ein Gipfelbuch gesetzt.

Tourengänger: Schlomsch


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