Bännlifels 631,7m und Chienberg 768,6m
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VIEL GESCHICHTE UND EINE NEU ENTDECKTE T6-ROUTE VOR DEN TOREN BASELS.
Das Wetter erlaubte diesen Sonntag keine grösseren Touren in den Alpen, zudem sollten dort grössere Neuschneemengen gefallen sein und ich hatte keine Lust auf eine Schneeschuhtour schon im Oktober. Also war es wieder einmal an der Zeit die nähere Region zu besuchen und eine mir noch unbekannte Tour im Basler Jura zu finden. Nach den Kartenstudium fand ich eine spannende Tour bei der ich drei mittelalterliche Ruinen, eine Römische Villa, eine prähistorisch bewohnte Höhle (welche ich aber nicht fand) und zwei Gipfel besuchen konnte. Da ich zudem in Laufen noch Zeit hatte bis mein Bus zum Ausgangsort Wahlen fuhr, konnte ich das interessante, 4900 Jahre alte Dolmengrab am Rande der Altstadt besichtigen.
Die Route:
1. Römische Villa Wahlen:
Schwierigkeit T1. Man folgt vom Dorfkern Wahlen der Strasse in Richtung Grindel bis P.432m. Dort biegt man auf den Wanderweg ab und folgt ihm, an einem Wassereservoir vorbei, bis zu einem kleinen Häuschen auf der linken Strassenseite. Nun geht man rechts in den Wald und folgt einem schmalen Weglein welches nach kaum 100m zur Römischen Villa führt. Diese ist allerdings nur noch an Gräben überwucherten Erdwällen erkennbar. Sie lag ursprünglich an der Römischen Heerstrasse "Val Terbi". Der Name des Ortes Wahlen kommt zudem von der Römischen Siedlung Vallum welche unterhalb der Römischen Villa lag.
2. Ruine Neuenstein:
Schwierigkeit T2. Man folgt dem breiten Wanderweg weiter bis man südlich der Weggabelung P.506m einen kleinen Bach überquert. Wenige Meter danach wendet man sich nach links wo ein Zickzackweglein auf den Fels hochführt auf dem man wenige Mauerreste der Ruine Neuenstein findet. Die Burg der Herren von Neuenstein wurde Mitte des 13.Jahrhunderts erbaut. 1411 wurde sie allerdings zerstört und 1438 neu aufgebaut. Ende des 15.Jahrhunderts wurde sie schliesslich aufgegeben.
3. Ruine Bännlifels / Bännli Westgrat:
Schwierigkeiten: Unterer Westgrat T6 / Fels II, Oberer Westgrat T5 / Fels I. Von der Ruine Bännlifels steigt man über Wegspuren nach Osten ab und überquert den Wahlenbach über eine Holzbrücke wo man die Kantonsstrasse betritt. Man folgt der Strasse etwa 50m bis man über einen gerodeten Hang zum Grat aufsteigen kann. Man umgeht einige Felsblöcke und erreicht so den ersten Steilaufschwung. Die Felswand kann man über ein etwa 7m hohes Couloir (T5-6) überwinden. Anschliessend erreicht man in wenigen Schritten die zweite Felswand welche wieder ein etwa 7m hohes Couloir aufweist und die Schlüsselstelle (T6) darstellt. Die Kletterei ist etwa II- mit einem Schritt II+. Oberhalb vom Couloir steigt man über steiles, wenig haltendes Gras nach links Oben zum Grat auf (T5). Nun trifft man auf schwache Wegspuren die südseitig um einen Fels führen über den man den Grat wieder erklettert (T4-5; Fels I). Ein weiterer Aufschwung wird zunächst wiederum rechts umgangen, dann südseitig erklettert (T4-5; Fels I) und der darauffolgende Fels wird dann rechts südseitig Umgangen. Einige Felsen (T4) leiten nun zum Gratgipfel P.589m. Nun folgt man dem fast flachen Grat (T3) bis er wieder felsiger wird und deutliche Wegspuren aufweist, von Süden wäre hier ein einfacherer Zustieg durch steilen Wald möglich. Der felsige Grat weist einige Aufschwünge auf welche gutgriffig erklettern (T4-5) lassen. Zuletzt leiten luftige Felsen (T5) auf den Gipfel Bännlifels mit dem grossen Gipfelkreuz. Auf dem Bännlifels. Im Frühmittelalter stand hier ein Wachturm von dem allerdigs keine Reste mehr zu erkennen sind.
4. Chienberg:
Schwierigkeiten: Abstieg Bännlifels T5; Chienberg selbst T3. Man geht vom Bännligrat den Grat (T5) zurück bis man nach Süden absteigen kann. Die Südwand vom Bännlifels wird durch viel Unterwuchs südlich umgangen (T4) und man gelangt so im Wiederaufstieg in die Lücke östlich des Gipfels. Nun folgt man meist absteigend unterhalb der Felsen der Baflue ostwärts. Zuerst muss man sich durch steiles, extremes Dickicht kämpfen (T4), danach folgt man einem teilweise überwachsenen Wildwechselweglein bis man auf das Ende eines Forstweges südöstlich der Baflue gelangt. Mit mehreren Verzweigungen Kehren erreicht man über Forstwege die Nordseite des Chienberges wo man dank Holzschlag ziemlich einfach auf den obersten Ostgrat und über ihn auf den Gipfel aufsteigen kann (T3).
5. Bättlerchuchi:
Schwierigkeiten: Abstieg Chienberg T3; Zustieg Höhle T1. Über den Ostgrat und die Ostflanke des Chienberges gelangt man oberhalb Stürmen auf den Wanderweg. Im unteren Teil der Flanke findet man allerdings viel mühsames Unterholz im Wald. Über den Wanderweg erreicht man die Passwangstrasse der man nach Süden folgt. Beim Ortsschild Büsserach findet man eine Einbuchtung in der Wand von der ich meinte es sei die Bättlerchuchi-Höhle. Diese befindet sich allerdings einige Meter weiter unterhalb derselben Felswald. Ich besuchte sie über neun Jahre später (diese Fotos sind dem Bericht angehängt).
6. Schloss Thierstein.
Schwierigkeit T1. Von der Bättlerchuchi folgt man der Kantonsstrasse in Richtung Büsserach bis man nach links abbiegen kann. Der einfache Weg zur Burg hinauf ist nun ausgeschildert. Das gut erhaltene Schloss ist leider nicht öffentlich zugänglich. Die Burg wurde um 1100 gegründet, um 1190 und 1295 erweitert. Nachdem die Grafen von Thierstein 1522 ausgestorben waren, übernahm Solothurn die Burg.
Genaue Route: Wahlen bei Laufen - P.432m - Römische Villa Wahlen - In der Bläji - P.506m - Ruine Neuenstein - Brücke Wahlenbach - Bännli Westgrat über P.589m - Ruine Bännlifels - Querung südlich Baflue - Chienberg Nordflanke - Chienberg - Chienberg Westgrat / Westflanke - Stürmen - P.426m - Bättlerchuchi - P.426m - Ziegelhütte - Schloss Thierstein - Ziegelhütte - Büsserach.
Tour im Alleingang.
Anmerkungen:
a)
Am 29.12.2020 war ich ein zweites Mal auf dem Stürmenchopf, Bännlifels und Chienberg. Die Fotos zu dieser Tour sind diesem Bericht hinzugefügt.
b)
Am 16.4.2021 war ich mit meiner Nichte Lova ein drittes Mal auf dem Bännlifels. Für die 13-jährige Sportlerin wars ihre erste Kraxeltour und sie hat es schon perfekt gemacht. Bergsteigen liegt wohl in den Genen der Familie :-)
Das Wetter erlaubte diesen Sonntag keine grösseren Touren in den Alpen, zudem sollten dort grössere Neuschneemengen gefallen sein und ich hatte keine Lust auf eine Schneeschuhtour schon im Oktober. Also war es wieder einmal an der Zeit die nähere Region zu besuchen und eine mir noch unbekannte Tour im Basler Jura zu finden. Nach den Kartenstudium fand ich eine spannende Tour bei der ich drei mittelalterliche Ruinen, eine Römische Villa, eine prähistorisch bewohnte Höhle (welche ich aber nicht fand) und zwei Gipfel besuchen konnte. Da ich zudem in Laufen noch Zeit hatte bis mein Bus zum Ausgangsort Wahlen fuhr, konnte ich das interessante, 4900 Jahre alte Dolmengrab am Rande der Altstadt besichtigen.
Die Route:
1. Römische Villa Wahlen:
Schwierigkeit T1. Man folgt vom Dorfkern Wahlen der Strasse in Richtung Grindel bis P.432m. Dort biegt man auf den Wanderweg ab und folgt ihm, an einem Wassereservoir vorbei, bis zu einem kleinen Häuschen auf der linken Strassenseite. Nun geht man rechts in den Wald und folgt einem schmalen Weglein welches nach kaum 100m zur Römischen Villa führt. Diese ist allerdings nur noch an Gräben überwucherten Erdwällen erkennbar. Sie lag ursprünglich an der Römischen Heerstrasse "Val Terbi". Der Name des Ortes Wahlen kommt zudem von der Römischen Siedlung Vallum welche unterhalb der Römischen Villa lag.
2. Ruine Neuenstein:
Schwierigkeit T2. Man folgt dem breiten Wanderweg weiter bis man südlich der Weggabelung P.506m einen kleinen Bach überquert. Wenige Meter danach wendet man sich nach links wo ein Zickzackweglein auf den Fels hochführt auf dem man wenige Mauerreste der Ruine Neuenstein findet. Die Burg der Herren von Neuenstein wurde Mitte des 13.Jahrhunderts erbaut. 1411 wurde sie allerdings zerstört und 1438 neu aufgebaut. Ende des 15.Jahrhunderts wurde sie schliesslich aufgegeben.
3. Ruine Bännlifels / Bännli Westgrat:
Schwierigkeiten: Unterer Westgrat T6 / Fels II, Oberer Westgrat T5 / Fels I. Von der Ruine Bännlifels steigt man über Wegspuren nach Osten ab und überquert den Wahlenbach über eine Holzbrücke wo man die Kantonsstrasse betritt. Man folgt der Strasse etwa 50m bis man über einen gerodeten Hang zum Grat aufsteigen kann. Man umgeht einige Felsblöcke und erreicht so den ersten Steilaufschwung. Die Felswand kann man über ein etwa 7m hohes Couloir (T5-6) überwinden. Anschliessend erreicht man in wenigen Schritten die zweite Felswand welche wieder ein etwa 7m hohes Couloir aufweist und die Schlüsselstelle (T6) darstellt. Die Kletterei ist etwa II- mit einem Schritt II+. Oberhalb vom Couloir steigt man über steiles, wenig haltendes Gras nach links Oben zum Grat auf (T5). Nun trifft man auf schwache Wegspuren die südseitig um einen Fels führen über den man den Grat wieder erklettert (T4-5; Fels I). Ein weiterer Aufschwung wird zunächst wiederum rechts umgangen, dann südseitig erklettert (T4-5; Fels I) und der darauffolgende Fels wird dann rechts südseitig Umgangen. Einige Felsen (T4) leiten nun zum Gratgipfel P.589m. Nun folgt man dem fast flachen Grat (T3) bis er wieder felsiger wird und deutliche Wegspuren aufweist, von Süden wäre hier ein einfacherer Zustieg durch steilen Wald möglich. Der felsige Grat weist einige Aufschwünge auf welche gutgriffig erklettern (T4-5) lassen. Zuletzt leiten luftige Felsen (T5) auf den Gipfel Bännlifels mit dem grossen Gipfelkreuz. Auf dem Bännlifels. Im Frühmittelalter stand hier ein Wachturm von dem allerdigs keine Reste mehr zu erkennen sind.
4. Chienberg:
Schwierigkeiten: Abstieg Bännlifels T5; Chienberg selbst T3. Man geht vom Bännligrat den Grat (T5) zurück bis man nach Süden absteigen kann. Die Südwand vom Bännlifels wird durch viel Unterwuchs südlich umgangen (T4) und man gelangt so im Wiederaufstieg in die Lücke östlich des Gipfels. Nun folgt man meist absteigend unterhalb der Felsen der Baflue ostwärts. Zuerst muss man sich durch steiles, extremes Dickicht kämpfen (T4), danach folgt man einem teilweise überwachsenen Wildwechselweglein bis man auf das Ende eines Forstweges südöstlich der Baflue gelangt. Mit mehreren Verzweigungen Kehren erreicht man über Forstwege die Nordseite des Chienberges wo man dank Holzschlag ziemlich einfach auf den obersten Ostgrat und über ihn auf den Gipfel aufsteigen kann (T3).
5. Bättlerchuchi:
Schwierigkeiten: Abstieg Chienberg T3; Zustieg Höhle T1. Über den Ostgrat und die Ostflanke des Chienberges gelangt man oberhalb Stürmen auf den Wanderweg. Im unteren Teil der Flanke findet man allerdings viel mühsames Unterholz im Wald. Über den Wanderweg erreicht man die Passwangstrasse der man nach Süden folgt. Beim Ortsschild Büsserach findet man eine Einbuchtung in der Wand von der ich meinte es sei die Bättlerchuchi-Höhle. Diese befindet sich allerdings einige Meter weiter unterhalb derselben Felswald. Ich besuchte sie über neun Jahre später (diese Fotos sind dem Bericht angehängt).
6. Schloss Thierstein.
Schwierigkeit T1. Von der Bättlerchuchi folgt man der Kantonsstrasse in Richtung Büsserach bis man nach links abbiegen kann. Der einfache Weg zur Burg hinauf ist nun ausgeschildert. Das gut erhaltene Schloss ist leider nicht öffentlich zugänglich. Die Burg wurde um 1100 gegründet, um 1190 und 1295 erweitert. Nachdem die Grafen von Thierstein 1522 ausgestorben waren, übernahm Solothurn die Burg.
Genaue Route: Wahlen bei Laufen - P.432m - Römische Villa Wahlen - In der Bläji - P.506m - Ruine Neuenstein - Brücke Wahlenbach - Bännli Westgrat über P.589m - Ruine Bännlifels - Querung südlich Baflue - Chienberg Nordflanke - Chienberg - Chienberg Westgrat / Westflanke - Stürmen - P.426m - Bättlerchuchi - P.426m - Ziegelhütte - Schloss Thierstein - Ziegelhütte - Büsserach.
Tour im Alleingang.
Anmerkungen:
a)
Am 29.12.2020 war ich ein zweites Mal auf dem Stürmenchopf, Bännlifels und Chienberg. Die Fotos zu dieser Tour sind diesem Bericht hinzugefügt.
b)
Am 16.4.2021 war ich mit meiner Nichte Lova ein drittes Mal auf dem Bännlifels. Für die 13-jährige Sportlerin wars ihre erste Kraxeltour und sie hat es schon perfekt gemacht. Bergsteigen liegt wohl in den Genen der Familie :-)
Tourengänger:
Sputnik

Communities: Gipfel der Nordwest-Schweiz (AG, BL, BS, JU, SO und BE-Jura), T6, Schlucht- und Höhlen-Touren, Türme, Nadeln und Zinnen
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