Bännlifels
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T4-Gelände üben, war heute angesagt und zudem eine Pendenz abhaken, der Bännlifels. Die Tour verläuft im interessanten Teil auf der Kantonsgrenze SO/BL. Aufgrund Startort im Solothurnischen ordne ich die Tour Solothurn zu. Ich habe die Tour so gut es geht auf Hikr recherchiert und war dankbar für die tollen Berichte (Kopfsalat, Wolfgang, Bergmax, Sputnik, Gratwanderer). Aber ich habe auch festgestellt: wenn man nur Hikr als Referenz nimmt, wird der Bännlifels enorm selten bestiegen.
Start ist der Parkplatz bei der Turnhalle im überraschend steilen Dorf Grindel. Ein lockeres Tschöggi bringt mich runter, dort wo das schmale Weglein vom Baflueweg abzweigt. Ich laufe den steilen Weg bergan bis auf den Grat. T1 bzw ab Anstieg dann T2.
Start ist der Parkplatz bei der Turnhalle im überraschend steilen Dorf Grindel. Ein lockeres Tschöggi bringt mich runter, dort wo das schmale Weglein vom Baflueweg abzweigt. Ich laufe den steilen Weg bergan bis auf den Grat. T1 bzw ab Anstieg dann T2.
Wenn ich mich richtig entsinne ist die Kraxelei rauf zum Gipfel “Bännlifels” sodann wie folgt ausgestaltet, in recht kurzer Sukzession, ausgehend vom sehr botanischen Gratweg nach dem Aufstieg durch die Halde:
- Eine erste Steilstufe, welche nach Norden hin gerade abfällt kann entweder seitlich erkraxelt werden (I) oder südlich wenig ausgesetzt umgangen werden
- Danach befindet man sich einige Meter lang in geradem und einigermassen breitem, grasigem Gelände, welches danach wieder etwas aufsteilt in einer Art Serpentine
- Danach führt der “einfachste” Weg einigermassen nach rechts ausgesetzt in einer Art Kraxel-Serpentine wieder eine Stufe weiter nach oben. Kein Klettern wuerde ich mal sagen
- Sodann überwindet man eine ca 2.5 Meter hohe Vertikalstufe entlang derer ein oranges Fixseil gespannt ist. Die Schwierigkeit ist nicht das Klettern, das ist sagen wir mal “Advanced Ier-Grad” und das Fixseil habe ich nicht gebraucht, da der Fels griffig und stabil ist. Die Herausforderung liegt eher darin, dass der Ausgangspunkt der Steilstufe selbst steil ist und es dort dann links und rechts direkt abbrüchig ist. Ein Gefühl der Ausgesetzheit, nicht extrem zwar, ist da
- Nach dem Fixseil geht es kraxelnd weiter bis das Gelände wieder kurz abflacht. Der Fels dort ist zwar nicht sonderlich schmal, aber es ist enorm luftig dort oben. Rundumsicht.
- Das Kreux ist nun bereits sichtbar aber man ist noch nicht oben. Eine nächste kurze Steilstufe, vielleicht zwei Höhenmeter will erkraxelt werden.
- Dann steht man vor dem Gipfelfelschen. Der erste Teil ist eine vielleicht knapp 2.00 meter hohe Wand (wo die schwarze Plakette dran ist) die ist etwas eklig zu nehmen, weil keine besonders guten Griffe und wie schon bei der Seilpassage der Startpunkt alleine schon abschüssig ist, beide Seiten und dahinter. Danach dann unschwierig bis zum Kreuz.
Aussicht oben ist toll, aber klar: Bännlifels ist zu wenig hoch gelegen fuer eine richtig famose Weitsicht. Im Abstieg fand ich wiederum die “Plakettenpassage” aufgrund der fehlenden Griffigkeit am schwierigsten. Das Seil habe ich auch im Abstieg nicht gebraucht.
Fazit (wir immer aus Sicht eines alpinen Anfängers)
- Der Bännlifels ist machbar, ich wuerde mal sagen: T4+. Weswegen ein +? Wenn ich hier bei Hikr Einstufungen lese zu nahegelegenen Routen wie Balmfluechöpfli E-Grat (inkl 2er Stelle), Chatzensteg Ramiswil, Lauchflue “Nordwand”, das Gago-Wägli oder sogar die Gwidemflue (diese habe ich alle schon ein- bis mehrmals besucht) dann werden diese oft als T4 bezeichnet. Den Bännlifels habe ich aber definitiv schwieriger empfunden als alle die genannten, weil zwei I-Kletterstellen selber schon von Steilstufen starten und das Gelände recht luftig ist, und sowohl links als rechts gerade abfällt (allerdings bis auf diese beschriebene eine Serpentine) nie komplett direkt neben der Aufstiegsroute
- Bei Nässe und insbesondere bei Nebel würde ich den Aufstieg nicht machen, aber je nach Können gewiss machbar
- Meine Kinder (6 und 3.5) wuerde ich definitiv nicht da hinauf mitnehmen
- Weil es mehrere Steilstufen hat, „zieht sich“ der Weg etwas bis zum Kreuz
- In Summe eher etwas für Kraxeltraining als fuer Juraweitwanderer, da etwas viel Aufwand fuer wenig Distanz und da man den Abstieg auf der Aufstiegsroute machen muss.
- Der Grat zwischen Kreuz und dem "Aussichtspunkt zum Kreuz" (siehe nachstehend) erschliesst sich mir Punkto Schwierigkeit nicht, aber ich schätze dass für mich nicht machbar.
Ich steige ab und zwar effektiv wieder unter den ersten Felsen und umgehe auf gut sichtbarem laubbedecktem Pfad nördlich. Hier beginnen die Orientierungsschwierigkeiten: ich finde keinen direkten Wiederaufstieg, es ist alles zugewachsen. So laufe ich weiter und steige erst direkt östlich von Pt 653 Baflue wieder auf den Grat. T3 allerhöchstens.
Pt 653 ist für mich unmöglich zu besteigen aber ich mache dort gut sichtbar die von User Bergmax beschriebene südliche Umgehungsspur aus. Auf diesem Band laufe ich wieder nach Westen, umgehe den Bafluefelsen. Dieser Pfad, der auch an einem Höhlengang vorbeiführt ist T4. Er ist ca 1 Meter breit maximal und südlich bricht er jäh ab.
Ich gelange nun auf gut ersichtlicher Spur auf dem Grat bzw eher nördlich davon weiter nach Westen. Erst erkraxle ich einen kleinen Aufschwung (I) und gelange schliesslich zu dem Punkt bei dem Bergmax schreibt „Aussicht zum Kreuz“. T3. Weiter westlich erschliesst sich mir der Weg nicht, bis zum Kreuz waere es noch ein weiter Weg, ich schätze dass der Weiterweg für mich zu schwierig wäre. Also kehre ich auf dem selben Weg wieder zurück, dort wo ich auf den Grat gelangte in Nähe von Pt 653.
Der Weiterweg nach Osten ist wundervoll lauschig, mal breiter, dann wieder überraschend schmal, insb einmal nach Norden mit einem rechten Abbruch. Der Grat ist moosig. Die letzte Kraxelei (Abstieg) umgehe ich südlich problemlos. Dann noch in höchstens Ier Klettern auf die Felskanzel mit Aussicht nach Norden und schon bald bin ich bei der Wegspinne. T3.
Anmerkung 1: ich habe auch als Wegpunkt noch die "Ruine Bännlifels" mit einbezogen, obwohl ich irgendwie nichts davon gesehen habe;-)
Anmerkung 1: ich habe auch als Wegpunkt noch die "Ruine Bännlifels" mit einbezogen, obwohl ich irgendwie nichts davon gesehen habe;-)
Anmerkung 2: ich finde es enorm spannend, dass sowohl der Grat zwischen Kreuz und "Aussicht zum Kreuz" sowie auch der Baflue Hauptgipfel irgendwie noch Terra Incognita zu sein scheinen. Es finden sich eine schöne Menge an spannenden Berichten über den T6-Gerstelgrat (für mich nicht machbar), aber keinen einzigen über diese beiden Abschnitte.
Im Laufschritt sodann über Pt 622 und 631 gelange ich zum schönen Pässlein bei Pt 673 und gelange via das ebenfalls schöne Gebiet mit dem lustigen Namen "Überzwärch" retour zum Ausgangspunkt.
Tourengänger:
Hallodri82

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