Die drei Schijen (Chli und Gross Schijen sowie Hudelschijen) sind markante Felsbastionen über der Ibergeregg, die etwas im Schatten der mächtigeren Mythen stehen und entsprechend weniger oft besucht werden als ihre grösseren Brüder auf der anderen Talseite. Diese sympathischen Felsgipfelchen scheinen sich aber langsam zu einem kleinen hikr-Mekka zu entwickeln, so sind in den Gipfelbüchern doch einige prominente Einträge zu entdecken, wie jene kürzlich von
MaeNi und
Delta sowie
marc1317. Ihnen allen gilt unser herzlicher Dank für die guten Berichte auf dieser Platform, welche unser Interesse für die Tour geweckt haben und voll ins Schwarze getroffen haben.
Diese kurze Tour kann allen sehr empfohlen werden, die sich im T5-Gelände gut zurecht finden, vor allem am Chli Schijen - der in meinen Augen am schwierigsten zu besteigen ist - muss doch eine sehr ausgesetzte Passage im 2. Klettergrad bewältigt werden, was vor allem beim Abstieg für uns eine echte Herausforderung darstellte. Die Stelle benötigt etwas Geduld; eine schlanke Figur ist dort besonders von Vorteil. Der Gross Schijen bietet zwar die etwas längere Kletterei (12 Meter hohe Felswand, welche durch einen Riss erstiegen wird), doch ist die Route nur wenig ausgesetzt und nach dem Chli Schijen vermochte nicht einmal mehr das etwas luftige Gipfelgrätchen zu beeindrucken. Man muss aber schon konzentriert zu Werke gehen.
Der Hudelschijen bietet keine technischen Schwierigkeiten, ist aber durchaus auch ein lohnendes kleines Gipfelziel - alleine schon wegen den Blicken auf Chli und Gross Schijen. Da uns nach Besteigung der drei Felsgipfel noch viel Zeit verblieb und sich uns heute ein prächtiger Frühlingstag präsentierte, beschlossen wir, noch zum Laucherenstöckli, einem beliebten Skigipfel, sowie dem Spirstock (ebenfalls im Skigebiet Hoch-Ybrig) aufzusteigen. Es sollte sich lohnen, denn nebst den herrlichen Ausblicken, bot sich eine beeindruckende Blumenpracht mit allen klassischen Frühlingsblüten wie Soldanellen, Enzianen, Mehlprimeln und einem ganzen Meer an Krokussen, welche die braun-grünen Alpweiden in einen weissen Teppich verwandelten.
Routenbeschreibung
Als Basis diente uns der Bericht von von von von Del
von
Delta. Hier zu den Schijen nur kleine Ergänzungen
Chli Schijen (T5, II)
Beim Wegweiser auf ca 1520 m steht man bereits am Kamm, welcher zum Chli Schijen führt. Über diesen, zeitweise auf guten Pfadspuren, begibt man sich an den Fuss der Felswand, die man zunächst links, also durch die Südflanke auf guten Trittspuren in abschüssigem Gelände umgeht. Man gelangt nach rechts hinauf in die markante Scharte zwischen dem namenlosen Vorgipfel und dem Gipfel. Tip: Rucksack noch vor den ersten Gipfelfelsen deponieren, er wäre bei der Schlüsselstelle sehr hinderlich. Hier (im Sattel zwischen den beiden Gipfelfelsen) weicht man in die Nordflanke aus und gelangt bald zur Schlüsselstelle, einem ca. 5 m hohen Felswändchen, welches guten Fels bietet, wobei die Tritte und Griffe aber nicht allzu gross sind. Das Gelände ist hier sehr steil bis senkrecht und der Tiefblick unter dem kurzen Flachstück beim Einstieg, ist respekteinflössend. Vor allem beim Abstieg mussten wir hier schon etwas herumturnen, wobei wir den grössten Teil rückwärts abstiegen.
Nach dieser Stelle hat man den Gipfel dann bereits erreicht.
Gross Schijen (T5, II)
Am Fusse des Gipfelaufbaus angekommen, ist die Route logisch und führt durch einen gutgriffigen und - trittigen, steilen Riss etwa in Form eines ?Fragezeichens durch die Felsen hoch. Mit dem Rucksack auf dem Rücken war insbesondere beim Abstieg schon etwas Geschick erforderlich. Hat man die Felsen durchstiegen, trifft man sofort auf eine gute, schmale Wegspur, die problemlos, aber sehr steil zum Gipfelgrat hinaufführt. Der kurze, etwas luftige Grat, lässt sich jedoch aufrecht gehend übersteigen.
Fortsetzung der Tour zum Laucherenstöckli (T2)
Von der Sternenegg folgten wir zunächst der markierten Route über ein Fahrsträsschen, verliessen diesese jedoch bald und stiegen, Schneefelder umgehend, zum Grat hinauf und über diesen ohne Probleme auf Pfadspuren, die markierte Route kreuzend zu P. 1756 auf und folgten dort dem Grat in etwas Auf und Ab zum Laucherenstöckli
Weiter zum Spirstock (T2) und zurück zur Ibergeregg (T2)
Die Route (weglos bis zur Kapelle in der Gratsenke) ist offensichtlich und problemlos zu bewältigen. Ebenso der Rückweg zur Ibergeregg.
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